Portugal - Natur und Kultur vom Feinsten
> Lissabon und Umgebung
> Zwischen Lissabon und Coimbra
> Coimbra
> Porto und Umgebung
> Das Hinterland
Um es vorwegzunehmen: Wir wussten herzlich wenig über Portugal, als wir uns im Frühling 2019 dorthin aufmachten. Viele Kollegen und Freunde waren schon dort gewesen, allerdings immer nur zum Baden an der Algarve. Uns war klar, dass wir mit den zwei zur Verfügung stehenden Wochen keinesfalls das gesamte Land besuchen können, und so haben wir uns für eine große Runde gemäß Uhrzeigersinn entschieden, mit Anfang und Ende in Lissabon: von dort nahe der Küste hinauf bis Porto und im Hinterland wieder zurück nach Süden, mit Mietauto und von-Tag-zu-Tag-Planung. Kurzum: Wir waren begeistert (s. Fazit). Die Algarve haben wir übrigens gar nicht mehr geschafft!
Fazit: Portugal hat unglaublich viele Attraktionen: Kunst- und Kultur-Fans kommen genauso auf ihre Kosten wie Naturliebhaber.
1) Die UNESCO-Weltkulturstätten stapeln sich hier fast - und alle tragen ihre Auszeichnung absolut zu Recht!
2) Obwohl das Land ja nicht groß ist und die Fahrstrecken eher kurz, ändert sich das Landschaftsbild ständig: Strände, Korkeichenwälder, Weinberge, Flusslandschaften oder Karstgebirge liegen u.U. nur wenige Kilometer auseinander.
3) Portugal ist ein absolut sicheres Reiseland mit äußerst (gast-)freundlichen Bewohnern. Letztere sprechen übrigens mehrheitlich recht gut und bereitwillig Englisch und sind zu Recht stolz auf ihr hübsches Land. Entsprechend gehegt, gepflegt und in Schuss gehalten wird es auch.
4) Portugal verfügt über eine fast beneidenswerte Infrastruktur: zuverlässiges Mobilfunk- und Datennetz bis ins letzte Bergdorf, bestens ausgebaute Straßen ohne Verkehr, elektronisch von der Kreditkarte abgebuchte Maut (teuer!) und jede Menge Unterkünfte für jeden Geldbeutel. Besonders haben uns die kleinen B&Bs gefallen, wo man direkt in die Familie aufgenommen und von hinten bis vorne verwöhnt wird. In der Nebensaison hat das Nur-von-Tag-zu-Tag-planen übrigens optimal geklappt.
Lissabon und Umgebung
Lissabon: Obwohl mir Großstädte oft zu voll, zu laut, zu hektisch sind und mir schnell auf die Nerven gehen, habe ich mich in Lissabon sofort wohlgefühlt. Der Autoverkehr fließt außen um die Stadt herum, die engen Altstadt-Viertel gehören den Fußgängern, Rollerfahrern und Straßenbahnen. Das Labyrinth der Altstadtgassen verschluckt auf wundersame Weise die Touristenströme, die vielen Cafés, Restaurants und Läden werden auch von Einheimischen gern frequentiert. Für einen ersten (grandiosen) Überblick und als erstes Highlight sollte man unbedingt -am besten morgens- zur ehemaligen Maurenburg und späteren Königsresidenz Castelo de Sao Jorge hinaufsteigen und etwas auf den Mauern und Zinnen herumkraxeln. Auf dem Rückweg kann man dann gleich die Kathedrale Sé besichtigen und durch die engen Gassen der Altstadt-Viertel Alfama und Baixa schlendern. Jenseits des beeindruckenden, direkt am Tejo gelegenen Platzes Praca do Comércio zieht sich das Altstadt-Viertel Chiado den Hügel hinauf und ist sogar per Aufzug zu errreichen. Abends stromert man am besten etwas abseits der Touristenströme durch die Nebengassen und sucht sich ein Restaurant, das auch von Einheimischen besucht wird - oft gibt's eine Live-Fado-Darbietung obendrauf.Sehenswert sind die beiden "Metropolen" Nordirlands, Belfast und (London-)Derry.Error
Belém: Für einen Besuch von Belém, das von der Innenstadt bequem per Trambahn zu erreichen ist, sollte man sich einen halben Tag reservieren. So lange dauert es schon fast, die gigantische Klosteranlage Mosteiro dos Jerónimos zu besichtigen. Schräg gegenüber an der Uferpromenade wartet noch der Torre de Belém, Überbleibsel der früheren Hafenbefestigung, und das Denkmal Padrao dos Descobrimentos zu Ehren der portugiesischen Seefahrer und Entdecker.
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Sintra: Für Sintra, ca. 25km westlich von Lissabon gelegen, braucht man ebenfalls einen ganzen Tag Zeit: Schließlich gibt es zwei riesige Paläste und eine Burg zu besichtigen. Auf einem markanten Granitstock thront der gigantische Palácio Nacional da Pena. Seinen wilden Stil-Mix und die schreienden Farben kann man schön finden oder nicht - beeindruckend ist der Bau auf alle Fälle; lohnend ist auch ein Spaziergang in den weitläufigen Parkanlagen und ein Blick vom höchsten Punkt des Felsmassivs. Weiter unten, direkt im Ort, ist der Palácio Nacional de Sintra mit seinen originellen Küchenkaminen nicht zu übersehen. Unser Favorit in Sintra: das Castelo dos Mouros, eine maurische Burg, deren Befestigungsanlagen perfekt in die hügelige Landschaft einpasst sind. Auf den alten Burgmauern darf man herumkraxeln und von den Wehrtürmen die Aussicht genießen.
Cabo da Roca: Die felsige Landzunge ist der westlichste Punkt des portugiesischen Festlands und besonders zum Sonnenuntergang gern besucht.
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Sesimbra: Wer nach sämtlichen Besichtigungen oder vor dem Rückflug noch ein paar Faulenzer-Tage am Strand verbringen will, ist in Sesimbra gut aufgehoben. Ganz ohne Bausünden geht es zwar hier auch nicht, es ist aber noch jede Menge unverbauter Strand übrig. Das auf einem Felsen gelegene Kastell und der hübsche, kleine Parque Natural da Arrábida laden zu Ausflügen ein.
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Zwischen Lissabon und Coimbra
Zwischen Lissabon und Coimbra wimmelt es nur so vor kulturellen Highlights und UNESCO-Weltkulturstätten. Weil man das ja unmöglich alles an einem Tag schafft, bietet sich das hübsche Städtchen Nazaré als Zwischenstop an. Dort kann man auch einen Badetag einlegen und abends in diversen Hafenrestaurants die lokale Küche ausprobieren. Ein absolutes Muss: Caldeirada (Fischeintopf) und Cataplana (Eintopf mit Meeresfrüchte, Paprika und Kartoffeln).Óbidos: Das romantische Städtchen mit Burg, Stadtmauer und Kopfsteinpflaster gilt als das "Rothenburg Portugals" und ist entsprechend gut besucht. Idealerweise macht man seinen Rundgang morgens oder abends, dann entgeht man den Tagesausflüglern aus Lissabon.
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Alcobaca: Die ehemalige Zisterzienser-Abtei Mosteiro de Santa Maria besticht durch ihre gigantischen Ausmaße und durch die herrlichen Fliesen-Dekors, auf denen ganze Geschichten erzählt werden.
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Batalha: Die reich verzierten Fassaden und Portale, die bunten Glasfenster und der schöne Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerkloster Mosteiro de Santa Maria da Vitória werden Gotik-Fans begeistern. Besonders originell: die unvollendete "Open-Air-Kapelle" (Capelas Imperfeitas).
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Grutas de Mira de Aire: Wer eine Kulturpause braucht, kann sich in den Untergrund zurückziehen. Tropfsteinhöhlen gibt es ja viele, aber die Grutas de Mira de Aire heben sich durch ihre vertikale Anordnung hervor (quasi aufeinandergestapelte Höhlen) und monumentale Stalagmiten.
Burg Almourol: Die auf einer Insel im Fluss gelegene Burg besticht durch ihre originelle Lage. Man sollte sie nur nicht gerade zur Mittagszeit besuchen wollen - da hat der Fährmann nämlich Siesta!
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Tomar: Für die einstige Kommandozentrale der Tempelritter sollte man mindestens einen halben Tag reservieren. Die riesige Anlage Convento de Cristo ist halb Burg, halb Kloster mit reich geschmückten Portalen und Kreuzgängen. Keinesfalls verpassen: ein Rundgang auf der Burgmauer und die Besichtigung der sensationellen, 8-eckigen Templerkirche.
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Coimbra und Umgebung
Coimbra: Dreh- und Angelpunkt ist die große Universität, entsprechend jung sind die Bewohner. Nicht erschrecken, wenn Sie beim abendlichen Spaziergang in den dunklen Altstadtgassen überall in schwarze Capes gehüllte Gestalten vorbeihuschen sehen - die schwarzen Umhänge sind die offizielle "Dienstkleidung" der Studenten von Coimbra und werden auch beim abendlichen Kneipenbesuch getragen. Die Besichtigung des weitläufigen Uni-Komplexes gehört zum Touristen-Pflichtprogramm in Coimbra, besonders der Besuch der filmreifen Biblioteca Joanina und die Besteigung des barocken Glockenturms, wo man einen schönen Ausblick auf die Stadt und den Rio Mondego hat.Error
Costa Nova: Wer zwischen den Stadtbesichtigungen in Coimbra und Porto noch einen entspannten Strandtag einlegen möchte, dem sei Costa Nova empfohlen. Der hübsche Fischer- und Ferienort liegt auf einer Sandbank zwischen Flussdelta und Meer und wirkt mit seinen bunt gestreiften Holzhäuschen und den kleinen Fisch-Restaurants besonders idyllisch.
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Porto und Umgebung
Porto: An Porto scheiden sich die Geister: Die einen finden den steilen Hügel mit dem Altstadt-Gewürfel malerisch, die anderen eher chaotisch. Am schönsten herausgeputzt sind die Bürgerhäuser direkt am Douro-Ufer mit ihren bunten Azulejo-Fassaden, dort ist auch das touristische Zentrum. Insgesamt findet man in der Altstadt aber auch viele unbewohnte, verfallene Gebäude, da die Auflagen der UNESCO (die ganze Altstadt ist Weltkulturerbe) eine Renovierung unerschwinglich machen. Einen tollen Überblick bekommt man vom Turm der Igreja dos Clérigos. Selbstverständlich gehört auch die Besichtigung einer (oder mehrerer) Portwein-Kellereien am gegenüberliegenden Douro-Ufer zum touristischen Pflichtprogramm, Verkostung inclusive.Error
Guimaraes: Die Leute aus Guimaraes sind an allem schuld! Diesen "running gag" hört man oft, wenn mal (ausnahmsweise) etwas nicht funktioniert. Da Guimaraes als "Wiege der Nation" gilt, ist es logischerweise auch die Wiege allen Übels - die Leute aus Guimaraes haben vor knapp 1000 Jahren so manches einfach verkehrt eingefädelt und so ist es dann halt jetzt. Ist natürlich nur ein Scherz. Neben Burg und Palast begeistert der mittelalterliche Stadtkern mit engen Gassen und versteckten Innenhöfen, der eigentlich gar nicht so touristisch wirkt.
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Das Hinterland
Alto Douro: Nachdem man sich in Porto schon durch die verschiedenen Portwein-Arten gesüffelt hat, sollte man auch herausfinden, wo die Trauben für den Portwein herkommen. Ca. 80km östlich von Porto beginnt das Obere Douro-Tal (Alto Douro) und erstreckt sich bis zur spanischen Grenze. Links und rechts ziehen steile Weinberge die Uferböschungen hinauf, dazwischen liegen alte Gutshöfe und Kellereien. Am besten spätestens in Folgosa oder Pinhao aufs Schiff umsteigen und sich alles bei einer gemütlichen Bootsfahrt erklären lassen.Error
Serra da Estrela: Das Sternengebirge ist eine rauhe Granitlandschaft mit blauen (Stau-)Seen und grünen Tälern. Der höchste Punkt, der knapp 2000m hohe Torre, ist bergsteigerisch uninteressant (Fahrweg, Skilifte, Funkstation). Lieber sollte man sich im hübschen Bergdorf Manteigas einquartieren, dort gibt es jede Menge Wandertouren für jedes Fitness-Level. Besonders empfehlenswert als Ausgangspunkt ist das Luxushotel "Casa das Penhas Douradas" auf dem Hochplateau. Auch wenn man kein Hausgast ist, bekommt man vom freundlichen Personal aktuelle Informationen und ausgedruckte Routenbeschreibungen (z.B. zu den Fragoes das Penhas Douradas oder zum Sumo Do Mondego).
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Belmonte, Castelo Branco, Serra de Sao Mamede: Belmonte und Castelo Branco haben keine sensationellen Attraktionen, sind aber hübsche Zwischenstops, falls man gerade in der Gegend ist. Belmonte verfügt dabei über eine aussichtsreiche Burgruine und Castelo Branco über schön angelegte Barockgärten. Im hügeligen Naturpark Serra de Sao Mamede ist vor allem der Ort Marvao zu empfehlen, der inklusive Burg auf einem steilen Felsmassiv thront. Wer nicht (wie wir) bei Dauerregen dort ist, sollte eine herrliche Aussicht von dort oben haben.
Évora: Noch ein Städtchen mit ausgesprochen hübscher Altstadt, obendrein gibt es noch einen römischen Tempel und für Grusel-Fans eine komplett mit Knochen und Schädeln ausgekleidete Kapelle (Capela dos Ossos). Unser Évora-Highlight ist aber der Besuch der romanisch-gotischen Kathedrale, der man auch auf's aussichtsreiche Dach steigen darf.
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