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*Top-Tour* Wildspitze

Ötztaler Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe3774 mHöhendifferenz1900 Hm *)SchwierigkeitHochtour - MittelWintertauglichja (ab Pitztal)ExpositionSüdost, West (Aufstieg); Ost, Süd, Südost (Abstieg) EinkehrStablein-Alm, Breslauer-Hütte (beide Sommer)AusgangsortVentAufstiegStablein, Breslauer-Hütte, Mitterkarjoch, SüdgipfelAbstiegNordgipfel, Rofenkarjoch, Rofenkarferner, Stablein


Charakteristik

Eine traumhafte Rundtour auf den zweithöchsten Gipfel Österreichs mit nahezu unbegrenzter Aussicht! Bei guten Verhältnissen (gute Spaltenabdeckung, kein Blankeis) eigentlich eine recht einfache Angelegenheit, die sich in der beschriebenen Form gut als Tagestour machen lässt - mit Hilfe des Sessellifts sowieso! Bei unguten Bedingungen können sich einige Problemstellen ergeben (s. Rubrik "Vorsicht" oben). __ Tipp: Die Variante "Wildspitze als Tagestour" hat noch einen weiteren Vorteil, nämlich den Zeitversatz: die meisten Bergsteiger starten frühmorgens von der Breslauer Hütte aus und erreichen den Gipfel bereits am Vormittag und sind um die Mittagszeit idR schon wieder im Abstieg. So ist es uns doch einfach durch "Später-Kommen" gelungen, an einem strahlend schönen Sonntag Nachmittag mitten in der Hauptsaison den Gipfel ganz für uns zu haben!

Beschreibung

*) der Sessellift spart ca. 450Hm!

Aufstieg: Per Sessellift oder auf vielen Serpentinen unter der Lifttrasse entlang zur Jausenstation Stablein (NW). Von dort auf breitem Weg recht bequem nach O zur Breslauer Hütte. Links an der Hütte vorbei und lange Zeit recht flach -teils auf Steigspuren, teils auf Blockwerk- hinein ins Tal des Mitterkarferners (NW). Erst wenn man das flache Becken am Talende erreicht hat, erkennt man halbrechts (N) die steile Rinne, die man gleich zum Mitterkarjoch hinauf muss. Zunächst betritt man den geröllübersäten Ferner, der hier schon ein paar kleinere Spalten aufweist, und überwindet in vielen Serpentinen den unteren Teil der Rinne. Wie man den sausteilen oberen Teil angeht, hängt stark von den Verhältnissen ab: bei schlechtem Schnee oder Blankeis empfiehlt es sich sehr, die Rinne linker Hand über eine kurze, seilversicherte Felstraße zu umgehen (auch wenn sich ganze Karawanen nebenan durch den Schnee wühlen!).

Jenseits des Mitterkarjochs betritt man den Taschach-Ferner und quert längere Zeit flach nach NO hinüber in eine große Mulde (hier münden auch die Routen vom Taschach- und Vernagt-Haus ein). Etwas nach rechts (O) haltend wird ein kurzes Steilstück überwunden, der Gipfel ist nun direkt voraus. Nun noch eine leichte Rechtskurve (SO) und auf den Fuß des felsigen Westgrats zuhalten. Über bröseliges Geröll und einfaches Blockwerk den oft überwächteten Grat hinauf, kurz vor dem Gipfel muss man nochmal ein bißchen "Hand anlegen".

Abstieg: Vom Gipfelkreuz über den kurzen, scharfen und oft überwächteten Grat hinüber zum Nordgipfel und auf seinem nördlich anschliessenden Grat hinüber zu einem Felskopf. Hier könnte man auch steil nach links hinunter wieder zur Anstiegsroute zurückkehren. Wir nehmen den ebenso steilen Abstieg rechter Hand (O) und gehen in weitem Rechtsbogen um den Gipfelstock der Wildspitze herum (Vorsicht: Lawinengefahr!). Ein kurzer Gegenanstieg führt hinauf zum Rofentaljoch, von wo man fast die gesamte Abstiegsroute überblicken kann (SO). Zuerst steil auf guten Steigspuren einen Felsriegel hinunter, dann betritt man den Rofenkarferner, den man auf seiner ganzen Länge und Breite nach rechts unten (S) überquert. Am unteren Gletscherrand kurz über Blockwerk halbrechts (SW) weiter, bis man auf ein Steiglein trifft, das wieder zur Breslauer Hütte zurückführt. Wer's eilig hat, kann den Umweg zur Hütte auch sparen und gleich weglos weiter absteigen bis zum breiten Verbindungsweg Breslauer Hütte-Stablein. Rückweg ab Stablein wie Aufstieg

Vorsicht: Die Rinne hinauf zum Mitterkarjoch kann bei unguten Verhältnissen (z.B. Blankeis) problematisch sein. Neben Steinschlag droht Gefahr auch von rutschenden "Vorgängern", die "domino-artig" Nachfolgende mitreissen. Ein Ausweichen in die seilversicherte Felspassage zur linken (Aufstiegsrichtung) ist eine gute Alternative. Sowohl Taschach- als auch Rofenkarferner sind spaltenreich und nur in Seilschaft und mit entsprechender Ausrüstung zu begehen. Auf dem Abstiegsweg ist bei der Umrundung der Wildspitz-Nordwand Vorsicht geboten - Lawinengefahr (auch im August!!!) und abbrechende Wächten! Ebenfalls aufpassen muss man an den oft überwächteten Gipfel-Graten!