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Auerhuhn

Tetrao urogallusKlasseVögelOrdnungHühnervögelFamilieFasanenartigeGattungAuerhuhn




Aussehen: Der Auerhahn ist dunkelgrau bis dunkelbraun gefärbt mit einem metallisch glänzenden grünen Brustschild. Er ist mit einer Grösse von 1m, einer Flügelspannweite von 90cm und ca. 4-5kg Gewicht deutlich grösser als das Weibchen (60cm/70cm/2,5kg). Die Auerhenne ist oberseits braun gefärbt mit schwarzen und silbernen Querbändern, unterseits etwas heller gelblich. Beide Geschlechter entwickeln zum Winter hin eine Fuß-Befiederung mit abstehenden Hornstiften (Schneeschuh-Effekt), die im Frühjahr mit der Mauser wieder verschwindet
Vorkommen: Das Auerhuhn ist ein Standvogel der großen, lichten Waldgebiete Nord- und Osteuropas und Nordasiens, sowie der Alpen und Mittelgebirge. Es bevorzugt nadelbaumreiche, lichte, stufige Wälder mit reicher Bodenvegetation (am liebsten Heidelbeerkraut) und Sichtschutz. Die lokalen Bestände sind weitgehend von einander isoliert und oft von der Ausrottung bedroht.
Lebensweise: Auerhühner sind tagaktiv, die Nächte verbringen sie meist auf Bäumen (Ausnahme: brütende Hennen und Hennen mit Küken verbringen auch die Nacht auf dem Boden). Sowohl Hähne als auch Hennen beanspruchen relativ große Territorien (Hähne: 60ha, Hennen: 40ha). Auerhühner fliegen nur ungern und schwerfällig, auch bei Gefahr versuchen sie zuerst, zu Fuß zu flüchten. Die Balz dauert gut zwei Monate (April/Mai) und verläuft seitens der Hähne mit imposantem Balzverhalten (gefächerter, steil aufgerichteter Schwanz und hochgereckter Kopf, komplexer Balzgesang). Die durchschnittlich 8 Jungtiere schlüpfen nach einer 4-wöchigen Brutzeit und müssen danach noch ca. 2 Wochen von der Mutter gewärmt werden, bevor sie das Nest verlassen können
Nahrung: Im Sommerhalbjahr ernährt sich das Auerhuhn fast ausschließlich von Heidelbeerblättern und Beeren, daneben auch von Grassamen und jungen Sprösslingen. Als Küken in den ersten Lebenswochen benötigen sie auch tierisches Eiweiß in Form von Insekten. Im Winter besteht die Nahrung hauptsächlich aus Nadeln und Knospen von Kiefer, Fichte, Tanne und Buche
Gefährdung: Neben zu starker Bejagung in der Vergangheit und den natürlichen Freßfeinden (Luchs, Fuchs, Marder, Habicht, Uhu, Steinadler) setzt den sensiblen, wenig flexiblen Auerhühnern vor allem die Veränderung ihrer Lebensräume (intensivierte Forstwirtschaft, Infrastruktur-Projekte) und Stress (z.B. Störung der Winterruhe) durch verstärkte Erschliessung und Tourismus zu. außerdem leiden die isolierten Populationen zunehmend unter den Folgen der Inzucht.

Foto: zur Verfügung gestellt von Walter Eckardt