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Murmeltier

Marmota marmotaKlasseSäugetiereOrdnungNagetiereFamilieHörnchenGattungMurmeltiere




Aussehen: Männchen und Weibchen unterscheiden sich im Aussehen nicht sehr. Sie haben grau- bis rotbraunes Fell, das aus einer dichten Unterwolle und einer Schicht kräftiger Grannenhaare darüber besteht. Das Fell wird 1x/Jahr (meist im Juni) gewechselt. Auffällig am Körperbau ist der muskulöse, für's Graben ausgelegte Schultergürtel und die kräftigen Vorderpfoten. Zu einer Rumpflänge von ca. 50cm kommt noch ein ca. 20cm langer Schwanz. Das Gewicht schwankt im Jahresverlauf stark, liegt durchschnittlich aber bei ca. 3kg
Vorkommen: Murmeltiere leben oberhalb der Waldgrenze auf alpinen Rasen und kommen bis in Höhen von 3000m vor. In tiefen Lagen findet man sie kaum, da sie Hitze nicht gut vertragen. Für die Anlage ihrer Bauten brauchen sie tiefgründige Böden. In geeigneten Gebieten leben tw. bis zu 80 Tiere pro Quadratkilometer. Neben den Alpen gibt es auch Vorkommen in der Hohen Tatra und den Karpaten
Lebensweise: Murmeltiere leben in Familienverbänden, die aus einem älteren Paar und mehreren Jahrgängen von Jungtieren bestehen. Männchen und Weibchen haben separate Rangordnungen. Zwischen den Familienverbänden gelten Territoriumsgrenzen. Die Paarung findet im Mai statt, nach fünfwöchiger Tragezeit werden durchschnittlich vier blinde, taube, fell- und zahnlose Junge geboren, die von der Mutter gesäugt werden bis sie im Alter von ca. 40 Tagen den Bau verlassen können. Es gibt drei Arten von Murmeltier-Bauten: a) kurze, enge Fluchtröhren b) Sommerbauten, die dicht unter der Oberfläche liegen und nur als Ruheplatz und Hitzeschutz dienen c) Winterbauten, die bis zu 6m unter der Oberfläche liegen und mit Dämm-Material und Toiletten ausgestattet sind. Während des Winterschlafs (Okt-März) leben die Murmeltiere ausschließlich von Fettreserven und verlieren rund 1/3 ihres Körpergewichts. Der Energiebedarf wird dabei auf rund 10% des Normalen heruntergefahren. Die Lebenserwartung eines Murmeltiers liegt bei ca. 12 Jahren.
Nahrung: Während Murmeltiere im zeitigen Frühling auch Wurzeln ausgraben, werden später Blätter, Blüten, Kräuter und Gräser bevorzugt. Im Lauf des Sommers spezialisieren sich Mumeltiere auf Pflanzen, die besonders viel ungesättigte Fettsäuren aufweisen (z.B. Alpenklee), da ihnen diese Stoffe während des Winterschlafs zugute kommen
Gefährdung: Der grösste Fressfeind -auch für ausgewachsene Murmeltiere- ist der Steinadler. Jungtiere sind auch durch Füchse, Kolkraben und Marder gefährdet. Die meisten Murmeltiere sterben allerdings im Winter, wenn sie nicht genügend Fettreserven anlegen konnten (ca. 1/3 der Jungtiere überlebt den ersten Winter nicht). Gefährdet sind Jungtiere auch während ihrer Wanderung nach dem Verlassen des Familienverbandes
Sonstiges: Bei den Murmeltieren kommt nur das ranghöchste Weibchen zur Fortpflanzung, es paart sich aber gelegentlich auch mit rangniederen Männchen. Um zu eigenem Nachwuchs zu kommen, müssen also i.d.R rangniedere Weibchen und Männchen den Familienverband verlassen und einen eigenen gründen (meist im Alter von 3 Jahren). Territoriumskämpfe werden dabei soweit möglich vermieden. Ob das ranghöchste Weibchen trächtig wird, hängt i.W. von ihrem Futterzustand nach dem Winterschlaf ab