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Kreuzotter

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Aussehen: Die Grundfärbung der Kreuzotter ist sehr variabel und meist geschlechtsabhängig: während bei den Männchen Grautöne vorherrschen, sind es bei den Weibchen verschiedene Braun-, Rot- oder Beigetöne. Beide Geschlechter haben das charakteristische Zickzack-Band, das farblich bei den Männchen deutlicher abgesetzt ist. Es gibt auch einfarbige Variationen, wie die komplett schwarze Höllenotter. Weibliche Kreuzottern erreichen eine Maximallänge von 80cm, die Männchen von ca.60cm. Ihr Körper ist gedrungen, mit einem für Vipern vergleichsweise wenig abgesetzten Kopf mit runder Schnauze (Giftdrüsen am Hinterkopf). Wie alle Vipern hat die Kreuzotter schlitzförmige Pupillen. Durch Rippenspreizung können Kreuzottern ihre Oberfläche vergrössern und somit mehr Sonnenwärme aufnehmen
Vorkommen: Kreuzottern haben von allen Vipern das größte und nördlichste Verbreitungsgebiet (gesamtes Mittel- und Nordeuropa) und kommen als einzige Schlange auch jenseits des Polarkreises vor. Bevorzugt werden Gebiete mit starker Tag-Nacht-Temperaturschwankung und hoher Luftfeuchtigkeit. Im (Vor-)Alpengebiet findet man Kreuzottern entlang zwergstrauchreicher Waldschneisen, in Mooren, Heiden, feuchten Niederungen sowie in alpinen Geröllfeldern und Bergwiesen im Bereich der Baumgrenze. Im Gebirge trifft man sie bis in Höhen von 2500 bis 3000m
Lebensweise: Kreuzottern sind tagaktiv, vormittags und nachmittags werden lange Sonnenpausen eingelegt. Kreuzottern sind Lauerjäger, die ihre Beutetiere erst mit einem Biss schwächen und dann die Verfolgung aufnehmen. Den Winter verbringt die Kreuzotter in Winterruhe in einem unterirdischen Quartier, das sie auch mit anderen Reptilien oder anderen Kreuzottern teilt. Die Paarung erfolgt nach der Winterruhe und der anschliessenden Häutung. Als Anpassung an ihren nördlichen undvergleichsweise kalten Lebensraum brüten Kreuzottern ihre Eier im Mutterleib aus, im August bis Oktober schlüpfen dann 5-15 knapp 10cm lange Schlangenkinder, die sofort selbständig jagen können.
Nahrung: Kreuzottern ernähren sich von Kleinsäugern (Mäuse), Eidechsen und Fröschen
Gefährdung: Für erwachsene Schlangen sind vor allem Marder, Dachse und Füchse gefährlich, dazu auch eine Reihe von Vögel (Bussard, Adler, Uhu, Krähe, Reiher, Storch, Kranich). Jungtiere sind zusätzlich durch Hauskatzen, andere Schlangen und Wildschweine gefährdet.
Sonstiges: Das Gift der Kreuzotter ist zwar relativ hoch konzentriert, aufgrund der begrenzten Giftmenge ist ein Biss für einen erwachsenen gesunden Menschen i.d.R. nicht lebensbedrohlich (Ausnahme: Kinder, alte Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen). Um das wenige Gift nicht zu verschwenden, beissen Kreuzottern zur Abschreckung oft auch "trocken" (d.h. ohne Gift)