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Blindschleiche

Anguis fragilisKlasseReptilienOrdnungSchuppenkriechtiereFamilieSchleichenGattungBlindschleichen




Aussehen: Blindschleichen werden rund 50cm lang, weder Kopf noch Schwanz sind vom Körper abgesetzt. Der Schwanz kann an mehreren Sollbruchstellen abgeworfen werden, wächst aber nicht mehr nach. Im Gegensatz zu Schlangen hat die Blindschleiche verschließbare Augenlider und keine Oberlippenlücke (sie muss zum Züngeln also das Maul öffnen). Die Färbung der Blindschleichen ist sehr variabel und verändert sich zusätzlich mit dem Alter der Tiere: junge Tiere haben eine hellgraue oder gelbliche Oberseite (ggf. mit Aalstrich) mit deutlich dunkel abgesetzten Flanken und Bauch; erwachsene Tiere haben einen Grundton in Grau- oder Brauntönen (oft mit Punkt- oder Streifen-Zeichnung), die dunkle Flankenfärbung hellt sich auf oder zerfällt zu Längsstreifen. Erwachsene Blindschleichen haben eine rötliche Iris
Vorkommen: Blindschleichen sind (mit Ausnahme der äußersten südlichen und nördlichen Randgebiete) in ganz Europa und Zentralasien beheimatet und hinsichtlich ihres Lebensraum sehr flexibel: lichte Laubwälder, Moore, Grasland, Heidegebiete, Parks und Gärten werden akzeptiert, sofern es dort deckungsreiche Bodenvegetation und eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit gibt. Sie ist auch etwas weniger "verfroren" als andere Reptilien
Lebensweise: Blindschleichen sind tagaktiv; besonders in den frühen Morgenstunden und am Spätnachmittag/Abend. Den Winter verbringen Blindschleichen in Felsspalten, Baumhöhlen oder Laub/Komposthaufen oder eingegraben im Erdreich. Die Paarungszeit liegt im Mai/Juni, nach einer Tragezeit von rund 3 Monaten werden durchschnittlich 10 Junge lebend geboren, die knapp 10cm lang sind. Blindschleichen können über 40 Jahre alt werden, i.d.R. gelingt dies aufgrund der vielen Fressfeinde aber nur in Gefangenschaft.
Nahrung: Blindschleichen ernähren sich von Schnecken, Insekten und Würmern.
Gefährdung: Die wenig wehrhaften Blindschleichen sind gefährdet durch Schlangen, Säugetiere (Fuchs, Dachs, Iltis, Hermelin, Igel, Wildschwein, Ratten, Katzen, Hunde) sowie durch zahlreiche Vögel (Störche, Reiher, Greifvögel, Eulen, Rabenvögel, Hühner). Jungtiere sind zusätzlich von Amseln, Staren und Kröten bedroht. Bestandsverluste gibt es auch durch intensivierte Landwirtschaft und den Straßenverkehr (Blindschleichen lieben das Sonnenbad auf warmem Asphalt!)
Sonstiges: Trotz ihres schlangenartigen Körpers ist die Blindschleiche keine Schlange, sondern eine Echse. Blind ist sie übrigens auch nicht (man vermutet eine Wortherkunft von "blenden" wegen ihrer glänzenden Oberfläche)

Foto: zur Verfügung gestellt von Christian Houkes