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Bartgeier

Gypaetus barbatusKlasseVögelOrdnungGreifvögelFamilie HabichtartigeGattungBartgeier




Aussehen: Bartgeier sind auf der Oberseite grauschwarz, die Unterseite ist weiß oder leicht rötlich. Jungvögel sind zunächst komplett dunkel gefärbt und erreichen erst im Alter von ca. 5 Jahren die endgültige Farbgebung. Auffällig sind die namensgebenden, lang herabhängenden Federn neben dem Schnabel. Ein ausgewachsener Bartgeier wiegt bis zu 7 kg und erreicht eine Körperlänge von ca. 1m. Lange, schmale Flügel (Spannweite ca. 250 cm) und ein keilförmiger Schwanz sind ebenfalls typische Merkmale.
Vorkommen: Bartgeier bevorzugen alpine und montane Bergregionen oberhalb der Baumgrenze mit frischem Wasser und steilen Felswändern mit guter Thermik. Das Revier eines Bartgeierpaars kann bis zu 400 qkm umfassen und muss Raubtiere wie Wolf, Luchs oder Steinadler enthalten, die Beutetiere erlegen. Für den Brutplatz werden unzugängliche Felsregionen bevorzugt.
Lebensweise: Bartgeier leben in festen Paarbeziehungen und bleiben ihrem Revier und ihrem Horst i.d.R. treu (Standvögel). Die Eiablage findet im Hochwinter (Dezember - Januar) statt; meist sind es zwei Eier im Abstand von einer Woche. Die Jungen schlüpfen dann im März, wenn die Nahrungsbeschaffung für die Eltern relativ einfach ist (viele verhungerte oder durch Lawinen verunglückte Tiere). Das zweitgeborene Küken ist meist deutlich schwächer und überlebt oft nicht. Die Jungtiere verbringen ca. 4 Monate im Nest.
Nahrung: Bartgeier leben ausschließlich von Aas und dabei überwiegend von eiweiß- und mineralreichen Knochen. Die Knochen werden durch Fallenlassen aus großer Höhe zerkleinert.
Gefährdung: Keine natürlichen Feinde - nur Ausrottung durch den Menschen
Sonstiges: Aufgrund des Irrglaubens, Bartgeier würden Lämmer oder sogar kleine Kinder ("Lämmergeier") erbeuten, wurde der Bartgeier im Alpenraum systematisch bejagt und schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Seit Beginn der 1980er Jahre betreiben Wildparks und Zuchtstationen erfoglreiche Auswilderungsprogramme und so konnten an mehreren Stellen im Alpenraum wieder Bartgeier angesieldet werden (z.B. Hohe Tauern, Stilfser Joch, Hochsavoyen).