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*Top-Tour* Wilder Freiger (Cima Libera)

Stubaier Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe3418 mHöhendifferenz2000 HmSchwierigkeitHochtour - LeichtWintertauglichnein ExpositionSüdost, Süd EinkehrAgglboden-Alm, Grohmannhaus, Teplitzer Hütte, Becherhaus (alle Sommer)AusgangsortMaiern/Ridnauntal, Pp. am Bergbau-MuseumAufstiegAgglboden-Alm, Grohmannhaus, Teplitzer Hütte, Becherhaus, SignalgipfelAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Nahezu gletscherfreier Zustieg zu einem der beliebtesten Stubaier Gipfel; mit einer Übernachtung im spektakulär gelegenen Becherhaus ein ungemein beeindruckendes Erlebnis!! Der Anstieg vom Ridnaun-Tal aus zieht sich zwar gehörig in die Länge (offizielle Zeitangabe: 6-7h), führt dafür aber sehr abwechslungsreich durch alle Geländeformen, die die Zentralalpen zu bieten haben, und erspart einem -bei guten Bedingungen- die Mitnahme sämtlicher Gletscher-Utensilien (Grödel allerdings empfehlenswert). Kondition sollte man allerdings reichlich haben, denn das viele Auf und Ab sorgt noch für ein paar Hm extra. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit für die steilen Felspassagen sind ebenso unbedingt nötig - auch wenn die kritischeren Stellen meist bestens versichert sind. Schon eine Übernachtung im bestens geführten Becherhaus ist eine lohnende Sache, falls man großartige Sonnenauf- und -untergänge, Sternenhimmel und Gletscherkulissen mag!

Beschreibung

Aufstieg: Becherhaus: Am Ende der Fahrstraße weist lediglich ein verwittertes Holzschild zur Teplitzer Hütte, auf den neuen Schilderbäumen findet sich weder Grohmannhaus, noch Teplitzer Hütte, noch Becherhaus. Also noch kurz auf dem Fahrweg in steilen Serpentinen weiter (NW), bis nach wenigen Minuten rechts der Winterweg zur Agglboden-Alm abzweigt. Zunächst kurz steil hinunter, danach eben oder leicht ansteigend auf steinigem Waldweg an der linken Bachseite entlang. Dort, wo sich das Gelände weitet, wahlweise auf der Almstraße oder auf schmalem Steiglein abkürzend eine Geländestufe hinauf zu den weiten Almböden der Agglboden-Alm. Dort findet man auch endlich Wegweiser mit den anvisierten Zielen. Immer die ursprüngliche Richtung beibehaltend zunächst flach über sumpfige Wiesen, dann über ein steiniges Steiglein in vielen Kehren hinauf zu einer Geländestufe. Von dort in moderater Steigung am rechten Bachufer entlang durch eine klammartige Verengung, halbrechts oben auf einer Hangkante sieht man bereits die Teplitzer Hütte thronen.

Nach Durchqueren der Klamm weitet sich das Gelände wieder und direkt voraus taucht auf einem begrünten Sattel das kleine, hübsch gelegene Grohmannhaus auf. Die Etappe Grohmannhaus - Teplitzer Hütte überwindet man sehr effektiv auf vielen, gut begehbaren Serpentinen im steilen Schrofengelände.

Ab der Teplitzer Hütte ändert sich das Landschaftsbild rapide: statt Wiesen gibt es nun gletschergeschliffene Felsterrassen und erste Ausblicke auf den weitläufigen Übeltalferner. Das Steiglein führt stets am rechten Talrand entlang, die rauheren Stellen sind mustergültig versichert. Allerdings "lauern" hier auch viele versteckte Höhenmeter, denn kaum hat man einen Felsbuckel erklommen, muss man auch schon wieder in die nächste Senke hinunter. Auch wenn das Becherhaus auf seinem markanten Felszacken schon lange im Blick ist, sorgt das viele Auf und Ab und die beträchtliche Distanz für hohen Zeitaufwand. Bevor der Becherfelsen endgültig erreicht ist, muss noch ein kleineres Toteisfeld überquert werden (Grödel empfehlenswert, eine Umgehung des Eisfelds ist zwar möglich, kostet aber Zeit und Höhenmeter). Am Fuß des Becherfelsens zunächst über sehr steiles Geröll hinauf, dann auf gutem Steiglein, tw. versichert, auf die Rückseite. Man durchquert kurz eine mit Blockwerk gefüllte Senke, bevor nun wirklich der ultimative Gipfelanstieg beginnt: die letzten ca. 300Hm führen in engen, sehr steilen Serpentinen durch Felsgelände; alle ausgesetzten oder schmalen Stellen sind vorbildlich versichert. Bequemes Gehgelände gibt's erst wieder mit Erreichen der Hütten-Terrasse.

Aufstieg: Freiger: Am gegenüberliegenden Ende der Terrasse am "Heli-Parkplatz" vorbei und ein kurzes Stück über seilversicherte, stufenartige Felsplatten hinunter. Man folgt im Wesentlichen dem Südgrat des Signalgipfels; je nach Verhältnissen, Ausrüstung und persönlichem Geschmack kann man das erste Stück sowohl direkt auf dem Blockgrat oder auch links unterhalb auf dem Gletscher zurücklegen. An einer flachen Stelle im Grat laufen die beiden Routen wieder zusammen; den restlichen Anstieg zum Signalgipfel geht es über steiles Blockwerk und gut versicherte Felspassagen. Hat man den Vorgipfel mit seiner Wetterstation erreicht, muss man nur noch über einen waagrechten, bei guten Verhältnissen harmlosen Felsgrat zum Hauptgipfel hinüberspazieren...

Hinweis: eigentlich ist der Freiger ein Grenzfall zwischen Berg- und Hochtour. Bei guten, sommerlichen Verhältnissen ist er mit einfacher Wanderausrüstung plus Grödel zu besteigen. Die Höhe und vor allen die Länge der Anstiege sprengen aber den Rahmen einer normalen Bergtour....