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Weitalpspitze (Weitalpjoch)

Ammergauer Alpen, Bayern, DeutschlandHöhe1870 mHöhendifferenz900 HmSchwierigkeitWanderung - Mittel
Schneeschuhtour - Mittel
Wintertauglichja (Abstiegsweg)ExpositionSüdost EinkehrkeineAusgangsortStraße Ettal-Reute auf Höhe der Ammerwald-AlmAufstiegRoggental, WeitalpjochAbstiegDAV-Skiroute


Charakteristik

Kurz und eher wenig anstrengend ist diese kleine, aber feine Tour, die durch die unterschiedlichen Zustiege und die Gratüberschreitung recht abwechslungsreich wird. Großen Andrang muss man ebenfalls nicht befürchten, steht die Weitalpspitze doch im Schatten so beliebter Nachbarn wie Scheinbergspitze oder Hochplatte. Sowohl der Zustieg durch das Roggental als auch der Abstieg entlang der DAV-Skiroute führt größtenteils auf guten Steigen durch angenehmes Wiesen- und Waldgelände. Lediglich die Gratgänge auf beiden Seiten des Gipfel erfordern stellenweise Trittsicherheit für schmale Steigspuren entlang der Abbruchkante. Bei einer Winterbegehung entlang des Abstiegsweg ist ggf. auf weit überhängende Wechten zu achten!

Beschreibung

Aufstieg: Links von der ganzjährig bewirtschafteten Ammerwald-Alm folgt man dem breiten Forstweg in NW-Richtung, von dem schon bald ein beschilderter Steig abzweigt (N). Nach wenigen Metern führt er steil über Treppen hinunter zum Bach und auf der anderen Seite genauso steil wieder hinauf. Dann wird der Weg wieder angenehmer und führt ein längeres Stück -stets auf der linken Bachseite- in Kehren und Querungen durch das Roggental (N) hinauf zu einer Weggabelung mit Schilderbaum (Abzweig Krähe); hier halten wir uns rechts. Ein paar Kehren in einfachem Wiesengelände führen hinauf ins sanfte Weitalpjoch (NO). Hier wendet man sich scharf nach rechts und steht vor einem steilen Felsriegel, der den Aufschwung zur Weitalpspitze versperrt. Er lässt sich allerdings links vom Grat auf deutlichen Steigspuren leicht umgehen. Dann folgt man für ein kurzes Stück direkt dem Gratverlauf (S), bevor die Steigspuren nach rechts in die steile Grasflanke leiten. Um nicht ins Latschendickicht zu geraten, darf man nicht übersehen, dass die Steigspuren schon nach wenigen Metern wieder steil hinauf und zurück zum Grat führen. Man erreicht einen Vorgipfel, bis zum bereits sichtbaren Gipfelkreuz muss aber noch eine Einsattelung und ein weiteres Gratstück begangen werden (S, an kurzen, etwas ausgesetzteren Stellen weicht das Steiglein sehr bequem in die gutmütige rechte Hangflanke aus).

Abstieg: für den Abstieg folgt man nun wieder dem Grat, diesmal in SO-Richtung. Teilweise direkt an der Kante oder durch Latschengassen geht es über ein paar Gratbuckel hinunter in gutmütiges Wiesengelände, wo man schon bald auf das kleine Weitalp-Hütterl trifft. Nun hält man sich immer an die vom DAV mit grünen Schildern markierte Skiroute (Grundrichtung SO) und wandert durch ziemlich malträtierten Wald bergab, bis der Steig unvermittelt in einen Wirtschaftsweg mündet. Dort biegt man links ab und lässt sich zurück zur Fahrstraße leiten, auf der man rechter Hand mit wenigen Minuten Versatz wieder zur Ammerwald-Alm gelangt.

Tipp: Der Abstiegsweg eignet sich -entlang der DAV-Skitouren-Markierung- auch als Schneeschuhtour. Dazu muss man allerdings entlang der Fahrstraße Linderhof-Reutte zunächst den richtigen Ausgangspunkt finden: knapp 1km östlich der Ammerwald-Alm zweigen kurz hintereinander zwei Forstwege in nördliche Richtung ab. Von Linderhof kommend ist der erste der beiden der richtige (der mit dem Fahrverbots-Schild). Bei sehr hoher Schneelage kann der Einstieg durch Schneewälle verdeckt sein, sodass man ihn leicht übersieht. Der überwiegende Teil der Tour führt durch mehr oder wenige steile Waldpassagen und -schneisen; die Orientierung ist dank der grünen Markierungen unproblematisch. Auf den letzten ca. 150Hm bewegt man sich in tw. steil abfallendem Gelände nahe des Grats, zu dessen Wechten man einen respektvollen Abstand halten sollte. Der Gipfelhang dürfte auch die einzige lawinengefährdete Stelle der Tour sein. Wer ein paar anspruchsvollere Passagen nicht scheut, findet mit der Weitalpspitz eine lohnende und weitaus einsamere Alternative zur benachbarten Scheinbergspitze.