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Sonnjoch

Karwendel, Tirol, ÖsterreichHöhe2457 mHöhendifferenz1250 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionWest, Südwest EinkehrBinsalm (Sommer)AusgangsortEngAufstiegBinsalm, BinssattelAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Landschaftlich ist das Sonnjoch eine sehr reizvolle Tour - schon beim Anstieg ergeben sich immer wieder beeindruckende Aus- und Einblicke. Die Gipfelschau über den Achensee zum Rofan und ins restliche Karwendel ist absolut lohnend. Ideal auch für Blumen- und Tier-Fans (Gemsen, Steinböcke)! Ein Geheimtipp ist das Sonnjoch allerdings nicht mehr. Bei guten Verhältnissen und solider Trittsicherheit ist die Tour nicht besonders schwierig, lediglich der lange Gipfelhang mit seinen geröllbedeckten Platten und Bröselrinnen erfordert "Leidensfähigkeit" und sicheres Gehen im Geröll. Es gibt etliche Stellen, an denen man nicht abrutschen sollte - bei Nässe oder Schneeresten ist große Vorsicht geboten!

Beschreibung

Hinter dem Alpengasthof und der Brücke steil links (O) am Bach hinauf und über einen kurzen, effizienten "Zubringer" zum Forstweg, dem man linker Hand bis zur Binsalm folgt. Nach der Alm führt der Forstweg noch durch zwei weite Querungen, bis in einer Rechtskurve der beschilderter Steig Richtung Lamsenhütte abzweigt. Man überkraxelt ein Kuhgatter und folgt noch für einige Minuten dem Weg Richtung Lamsenjoch, bevor man dann an einer beschilderten Kreuzung aber links (N) abbiegt in Richtung "Gramais-Alm" und Binssattel. Auf schmalem Pfad zuerst flach, dann ziemlich steil in Serpentinen hinauf zum grünen Joch des Binssattels (Weg oft feucht und schmierig). Nun ist der Gipfelaufbau des Sonnjochs bereits voll einsehbar: wer Höhenmeter sparen will, quert die Ostflanke des Gramaijochs auf kleinem Steig zunächst flach, dann mit etwas Höhenverlust bis zum weitläufigen Weidegelände am Fuß des Sonnjochs. Alternativ kann man auch einen Abstecher zur Gramais-Alm machen; dies ist aber mit gut 150m Höhenverlust verbunden.

Am Fuß des Gipfelaufbaus treffen beide Varianten wieder zusammen; zuerst durch Latschengassen und Wiesen, dann zunehmend über Geröll zu einer ausgeprägten runden Kuppe (N). Am Rand des Gratabbruchs orientiert man sich nach links (NW) und muss sich nun durch viel Geröll und unangenehmes Gebrösel steil hinaufarbeiten zum behäbigen Gipfelaufbau. Die letzten ca. 250Hm sind zwar wieder ein wenig flacher, splittriges Gebrösel wechselt hier mit Schrofen und kurzen Felsrinnen. Nach einer schrofigen Kuppe erreicht man den Hauptgipfel über einen kurzen "Gratzubringer" und ein paar Felsplatten.

Tipp: Der Binssattel ist sehr blumenreich und interessant für Enzian-Fans: im Juni gibt's zwischen Binsalm und -sattel viel gelben Enzian (Gentiana lutea); wer ca. Anfang August dort herumwandert, kann zwischen Binssattel und Gipfelaufbau ungewöhnlich große Vorkommen des Braunen Enzian (Gentiana pannonica) finden

Hinweis: Natürlich ist die "Eng" im Herbst schön, aber das haben auch sämtliche Busunternehmen Oberbayerns entdeckt. Im Herbst ist es dort so ungefähr so geruhsam wie auf dem Oktoberfest! Mautpflicht ab Hinterriss (4,50€, Stand 2018).