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Schneespitze (Schneepinggl, Monte della Neve)

Stubaier Alpen, Südtirol, Österreich/ItalienHöhe3178 mHöhendifferenz1750 HmSchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichja ExpositionSüd, Ost, Südost EinkehrKastenfurt-Alm, Magdeburger Hütte (beide Sommer)AusgangsortInnerpflersch/HintersteinAufstiegKastenfurt-Alm, Magdeburger Hütte, Stubensee, NO-GratAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Vor einigen Jahren wurde die bis dato steinschlag-gefährdete Route zur Schneespitze verlegt und der gesamte NO-Grat wurde nahezu durchgehend sehr solide mit Stahlseilen und Trittbügeln versehen. Seither erfreut sich die Schneespitze als "Hausberg" der Magdeburger Hütte immer größerer Beliebtheit. Auf dem langen Weg von Innerpflersch zum Gipfel durchläuft man nahezu alle Höhen- und Vegetationszonen des Alpenhauptkamms, entsprechend abwechslungsreich ist der Weg. Bis zur aussichtsreich gelegenen Magdeburger Hütte ist man in idyllischem Almgelände mit fotogenen Wasserfällen und hübschem See unterwegs. Im ehemals vergletscherten Gelände darüber dominieren tiefblaue Seen, Moränen und Blockwerk. Am Gipfel sitzt man dann Auge in Auge mit so berühmten Stubaiern wie Habicht, Wildem Freiger und Ruderhofspitze und kann dem Feuersteinferner von oben in sämtliche Spalten spähen. Voraussetzung für die Besteigung der Schneespitze sind neben guten äußeren Bedingungen eine tadellose Kondition, Schwindelfreiheit und perfekte Trittsicherheit. Aufgrund der Länge der Tour empfiehlt sich eine Übernachtung in der gut geführten Magdeburger Hütte (ggf. Kombinationsmöglichkeit mit Weißwand).

Beschreibung

Vom Waldparkplatz kurz bergab und rechts über die Brücke, dann führt ein holperiger Waldweg in W-Richtung bis zu einer beschilderten Gabelung. Hier halten wir uns links (rechts geht's zur Tribulaunhütte) und wandern in angenehmer Steigung oberhalb von Bach und Fahrstraße taleinwärts bis zur Kastenfurt-Alm (zur Weidesaison bewirtschaftet). Kurz noch in gleicher Richtung taleinwärts, dann zieht der gut angelegte Steig allmählich in weiten Schlaufen nach NW auf den begrenzenden Felsriegel zu. Kurzzeitig enger und steiler schlängelt sich der Weg durch eine Schwachstelle im Fels, führt an einer imposanten Klamm mit Wasserfall vorbei und schließlich wieder in weitläufiges, mittelsteiles Almgelände (N). Viele gut gangbare Serpentinen leiten nun in NW-Richtung zum Felsfuß hinauf, direkt unterhalb knickt der Weg nach W ab und führt zum malerischen Rocholl-See (alias Unterer Stubensee). Wer zuerst zur Magdeburger Hütte möchte (Einkehr, ggf. Übernachtung), geht noch ein paar Meter geradeaus und umrundet ein Felseck, um dann direkt schon auf der Hüttenterrasse zu stehen.

Zur Schneespitze biegt man aber bereits beim Schilderbaum am See rechts ab und folgt dem gut angelegten Weg über einige Aufschwünge und Kuppen auf einen breiten Rücken hinauf (SW). An der nächsten Verzweigung halten wir uns wiederum rechts (NW) und erreichen in leichtem Auf und Ab den tiefblauen Oberen Stubensee. Man umrundet ihn rechter Hand und folgt am entgegengesetzten Ufer der markanten Moräne in einen weitläufigen Geröllkessel. Man durchquert ihn aber nicht in voller Länge, sondern wird von den mustergültigen Markierungen bald nach links zum Fuß einer steilen Geröllrinne geschickt. Bis weit in den Hochsommer ist sie zumindest teilweise schneebedeckt, so dass man im unteren Teil die Wahl zwischen Schneefeld und recht haltlosem Gebrösel hat. Im oberen Teil der Rinne helfen Seilsicherungen über ein paar steile Gletscherschliffbänke hinweg (W). Nach einer Geländekante muss man ein flaches, aber etwas zeitraubendes Meer aus Blockwerk durchqueren, um zum Fuß des Nordost-Grats zu gelangen. Mit Hilfe durchgehender und sehr solider Seilsicherungen bewältigt man den unteren Steilaufschwung, bei dem auch kurze, ausgesetzte Felspassagen zu überwinden sind (SW). Nach einer kleinen Einsattelung beginnt der zweite Aufschwung mit einer Reihe von Trittbügeln und einigen seilversicherten Zickzack-Passagen. Das Gelände lehnt sich nun leicht zurück, das restliche Blockwerk hinauf zur Gipfelabdachung muss nun ungesichert hinter sich gebracht werden (SW, Kraxelei höchstens I). Nach einer weiteren Geländekante wird es zunehmend flacher und über Gletscherbänke, Blockwerk und Geröll kann man nahezu nach Belieben zum schönen Gipfelkreuz mit Edelweiß-Dekor aufsteigen (S).

Hinweis: Zum Ausgangspunkt gelangt man, indem man ab Gossensass das gesamte Pflerscher Tal bis zum Ende durchfährt. In Innerpflersch (St. Anton) überquert man eine Holzbrücke (Pp.-Schild) und fährt auf einspurigem Sträßchen noch bis zum hintersten der drei Wander-Parkplätze oberhalb des Weilers Hinterstein.

Vorsicht: Die längeren Blockwerk-Etappen und der versicherte Grat sorgen für stark erhöhte Gehzeit. Nicht unterschätzen! Vorsicht auch bei steilen Schneefeldern (bis in den Hochsommer hinein)!