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*Top-Tour* Sattelkopf

Silvretta, Vorarlberg, ÖsterreichHöhe2863 mHöhendifferenz1050 HmSchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichnein ExpositionNord - Nordwest - Südwest - SüdostEinkehrMadlenerhaus, Saarbrücker Hütte (mit Umweg)AusgangsortBielerhöhe (Scheitelpunkt der mautpflichtigen Silvretta-Hochalpenstraße)AufstiegMadlenerhaus, Tschifernella, LitznersattelAbstiegVerhupftäli, Klostertal, Uferweg Silvretta Stausee


Charakteristik

Diese nicht gerade kurze Tour (fast 16 km) ist vor allem eins: sehr, sehr abwechslungsreich. Von den Blumenwiesen und den schönen, offenen Hochflächen der Tschifernella wandert man bis kurz unter die Saarbrücker Hütte. Danach ändert sich das Bild schlagartig, das fast vegetationslose Hochtälchen hinauf zum Litznersattel wird vom schroffen Seehorn dominiert, über dessen Gletscher und Steilflanken es oft bedrohlich rumpelt. Jenseits des Litznersattels warten herrlich blaue Bergseen und das wasserreiche, grüne Verhupftäli. Nach all der Anstrengung endet die Tour mit dem idyllischen Spaziergang durch das flache Klostertal und einem Finale entlang des Silvretta-Stausees mit entsprechender Touristen-Ansammlung. Trotz überschaubarer Höhendifferenz erfordet die Tour solide Kondition und gute Trittsicherheit. Der Weg ist insgesamt sehr gut angelegt, im Bereich Litznersattel muss aber bis in den Hochsommer mit größeren Schneefeldern gerechnet werden. An der Einmündung des Verhupftäli ins Klostertal sind über längere Strecke sehr steile, felsige und rutschige Wegstücke zu meistern. Für den optionalen Aufstieg zum Sattelkopf braucht es Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Gespür fürs Gelände.

Beschreibung



Aufstieg: Von der Bielerhöhe wandert man hinunter zum nahen Madlenerhaus und schwenkt rechts in den Steig #302 ein. Er führt zunächst flach am Rand einer Schlucht entlang (W) und dann - ziemlich zugewachsen - parallel zur Silvretta-Hochalpenstraße bergauf. Allmählich wendet sich der Steig nach SW und leitet aus der Botanik in das offene Gelände der Tschifernella-Hochfläche. Immer der Beschilderung zur Saarbrücker Hütte nach, geht es in wechselnder Steilheit nach SW, bis wir in den Hüttenfahrweg einmünden. Diesem folgen wir noch durch einige bequeme Kehren, bis wir kurz unterhalb der dekorativ auf einem Felssporn thronenden Hütte auf den beschilderten Abzweig zum Litznersattel treffen. Über einige Bachläufe und etwas Geröll geht es in das Hochtal zwischen Glötterspitze links und Großem Seehorn mit Gletscher rechts (SO). Gut angelegt schlängelt sich das Steiglein in mehreren Aufschwüngen und Senken durch vegetationslosen Schutt hinauf zum Litznersattel mit markantem Steinmanndl. Optional können Gipfelsammler hier den Sattelkopf mitnehmen (gut 100 Hm). Dazu wendet man sich direkt am Sattel nach links (NO) und steigt auf Steigspuren hinauf zu den Resten eines Steinhüttchens. Den schroff aufragenden Sattelkopf erklimmt man am besten stets links von der Gratschneide auf steilen, unmarkierten, aber deutlichen Steigspuren. Auf dem letzten Teilstück hinauf zum rudimentären Holzkreuz ist grobes Blockwerk, stellenweise auch etwas ausgesetzt, zu überklettern.

Abstieg: Vom Litznersattel zunächst recht bequem nach SO hinunter zu zwei Seen und über einen steileren, aber gut angelegten Zickzackweg ins wasserreiche Verhupftäli. Auf gutem Weg wandern wir talauswärts bis zu der Geländeschwelle, wo das Verhupftäli steil ins Klostertal abfällt. Steinig, rutschig und sehr steil arbeitet man sich in Mini-Serpentinen bergab, eine ausgesetzte Querung und ein felsiges Eck sind dabei mit Drahtseilen versichert. Mühsam und knie-feindlich geht es hinab ins querlaufende Klostertal, wo der Weg teilweise in den Bach integriert ist. Unterhalb der Klostertaler Umwelthütte (Selbstversorger) muss man sich entscheiden: Man kann entweder links des Bachs auf einem Steig talauswärts wandern oder den Bach auf zwei Stegen überqueren und am gegenüberliegenden Ufer den breiten Güterweg der Klostertaler Umwelthütte für den Rückweg nutzen (beides markiert). Auf jeden Fall schwenken wir in NO-Richtung ins Klostertal ein und spazieren zunehmend flach ins Richtung Silvretta-Stausee. An einer beschilderten Verzweigung kann man sich aussuchen, an welchem Ufer man den See umwandern möchte: wir entscheiden uns - weil kürzer - für die Westseite. Schon bald mündet unser Steig in den breiten Ufer-Panoramaweg ein und leitet durch ein Fußgängertunnel und die Staumauer zurück zur Bielerhöhe, wo sich der Kreis schließt.

Hinweis: Die Kategorie Bergtour/schwierig wird durch den Anstieg zum Sattelkopf verursacht. Wer diesen auslässt - oder vom Litznersattel nur bis zu einem Vorgipfel spaziert - kommt mit Bergtour/mittel davon.