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Sarlkofel

Dolomiten/Pragser, Südtirol, ItalienHöhe2380 mHöhendifferenz1150 HmSchwierigkeitBergtour - LeichtWintertauglichnein ExpositionSüd, West (Aufstieg); West, Nord (Abstieg) EinkehrkeineAusgangsortToblacher SeeAufstiegSarlshütte, Sarlriedel, SarlsattelAbstiegSarlsattel, Suisriedel


Charakteristik

Der Aussichtsberg schlechthin zwischen Pragser und Höhlensteintal ist natürlich der Dürrenstein, der durch seine leichte Erreichbarkeit von der Plätzwiese aus die Massen anzieht. Wer nicht unbedingt auf dem höchsten Gipfel der Region sitzen muss, findet mit dem Sarlkofel eine landschaftlich abwechslungsreiche und garantiert nicht überlaufene Alternative. Dass man den Berg auf dieser Tour einmal komplett umrundet, sorgt für ein Maximum an Abwechslung bei den Ein- und Ausblicken. Der Aufstiegsweg über die Sarlhütte ist anfangs extrem steil, aber durchwegs harmlos, man erreicht den Sarlsattel über einfaches Wiesengelände und schöne Lärchenbestände. Der Abstieg zum Suisriedel ist steil und bröselig, die Wegbauer haben sich aber bemüht, ihn mit Tritthilfen und Holzbohlen zu entschärfen. Der kurze Anstieg zum Gipfel durch die Südflanke ist objektiv nicht schwierig, aber schmal und stellenweise ausgesetzt. Hier sind Trittsicherheit, Konzentration und Schwindelfreiheit nötig. In puncto Aussicht muss sich der Sarlkofel nicht verstecken: im N blickt man über das Pustertal hinweg zu den 3000ern der Rieserferner und Tauern, im Osten auf das zerklüftete Massiv von Haunold und Birkenkofel. Neben der senkrechten Dürrenstein-Nordwand schaut auch noch der Monte Piano und die drei Zinnen hervor, während im W die Gaisl-Gruppe und der Seekofel aufgereiht stehen. Man sollte sich am Gipfel einfach viertelstundenweise um 90 Grad drehen...

Beschreibung

Aufstieg: Vom großen Pp. am Toblacher See folgt man dem Naturlehrweg um das Südende des Sees herum bis zu einer beschilderten Verzweigung. Hier hält man sich links und spaziert ohne Höhengewinn auf breitem Forstweg nach SO. Nach einigen Minuten gelangt man zu einer weiteren Verzweigung mit Wegweiser, wo man scharf rechts abbiegt. Jetzt werden auch die bisher vernachlässigten Hm abgearbeitet. Frei nach dem Motto "Wie viele Höhenmeter passen in ein Minimum an Strecke?" führt ein extrem steiler Schotterweg über etliche Windungen in Grundrichtung W ins Sarltal hinein. Bis zur schön gelegenen Sarlhütte (nicht bewirtschaftet) muss man sich hinaufkämpfen, erst danach lehnt sich das Gelände allmählich etwas zurück und man wandert über Almwiesen und lichten Lärchenwald nach SW bis unter die Nordabstürze des Dürrensteins. Einen weiten Bogen nach S muss man ausgehen, am südlichsten Punkt der Route passiert man einen Abzweig zur Plätzwiese. Wir halten uns aber rechts (N) und erreichen einige Minuten später über schöne Bergwiesen den sog. Sarlriedel, einen Sattel mit Abstiegsmöglichkeit ins Pragser Tal. Geradeaus weiter geht es nun an einem Almhüttchen vorbei und bequem in leichtem Auf und Ab unterhalb der Messnerköpfe entlang. Ein mittelsteiler Anstieg leitet schließlich hinauf zum aussichtsreichen Sarlsattel mit Wegweiser und Sitzbank. Hier biegen wir rechts ab (O) und lassen uns von einem gut angelegten, schmalen Steiglein durch die Südflanke des Sarlkofel leiten. Bisweilen etwas ausgesetzt umrundet der Steig ein felsiges Eck nach dem anderen, eine besonders exponierte, kurze Passage ist mit einer Kette versichert. Danach wird das Gelände wieder gutmütiger, der Steig leitet hier gut gangbar durch steile Wiesen. Zweimal muss man noch ganz kurze, unschwierige Schrofenbänke erklimmen, dann führt der Weg bequem in einer längeren Querung hinauf zum Gipfelaufbau mit vorgelagertem Kreuz.

Abstieg: Auf bekanntem Weg zurück zum Sarlsattel, jetzt allerdings rechts halten (Beschilderung "Suisriedel") und auf gut angelegtem, aber steilem und splittrigem Weg durch die wilde Nordflanke des Sarlkofels (N). Hat man die wilden Schuttreissen geschafft, übernimmt ein hübscher Waldweg und leitet nach NO hinüber zum schönen Wiesensattel des Suisriedels. Hier hält man sich rechts (Beschilderung "Neutoblach") und steigt Kehre um Kehre zügig auf einem Waldweg bergab. Schließlich trifft man an einem Holzplatz auf einen Forstweg, dem man ein Stückchen nach links folgt, bevor man von einem Wegweiser wieder in einen rechter Hand beginnenden Wiesenweg geschickt wird. Auf ihm in NO-Richtung hinab, die nächste Forstwegschlaufe wird lediglich überquert - der Steig setzt sich direkt gegenüber fort. Zunehmend in O-Richtung leitet der Steig bequem talwärts, bei der nächsten Kreuzung mit dem Forstweg entscheiden wir für die knieschonende Forstweg-Variante rechts (der Steig ginge optional geradeaus weiter). In einigen Schlaufen gelangt man hinunter zu einem einzelnen Gehöft; wer den Steig genommen hat, trifft kurz hinter dem Gehöft auf den Forstweg. Weiter auf dem Forstweg bergab bis zu einer unbeschilderten Kreuzung (Stand 2018); hier halten wir uns rechts und erreichen zügig wieder den Naturkundeweg, der rechter Hand in wenigen Minuten zurück zum Toblacher See führt.

Hinweis: Stark erhöhte Gehzeit beim Aufstieg durch die Wegschleife nach Süden!