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*Top-Tour* Säuleck

Hohe Tauern/Ankogelgruppe, Kärnten, ÖsterreichHöhe3087 mHöhendifferenz1650 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionW,SEinkehrArthur-von-Schmid-HausAusgangsortMallnitz, Pp. am Beginn des Dösener TalsAufstiegKonradhütte, Dösener Hütte, Arthur-von-Schmid-HausAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Als Fazit genügt eigentlich: nicht schwierig, aber mühsam! Ist man bis zum schön gelegenen Arthur-von-Schmid-Haus noch auf guten, bisweilen wurzelig-steinigen Wanderwegen unterwegs, so ändert sich das Gelände oberhalb der Hütte abrupt. Von dort bis zum Gipfel arbeitet man sich nahezu durchgehend über Gletscherschliffe und Blockwerk; dankenswerterweise haben die Wegebauer bis weit hinauf versucht, die steilsten Stellen durch treppenartig geschichtete Platten gut begehbar zu machen. Trotz guter Markierungen darf die Tour nur bei einwandfreier Sicht begangen werden, im Nebel kann das Herumstochern im unübersichtlichen Schutt- und Blockwerkgelände leicht gefährlich werden. Eine Übernachtung im bestens bewirtschafteten A.-v.-Schmid-Haus ist absolut empfehlenswert, da der Zeitbedarf zum Gipfel ungleich größer ist als es die Hm vermuten lassen. Bis zum A.-v.-Schmid-Haus muss einiges an Strecke bewältigt werden, beim Gipfelzustieg verhindert das Blockwerk ein schnelles Vorwärtskommen. Bereits das A.-v.-Schmid-Haus am türkisfarbenen Dösener See verdient das Prädikat Landschaftjuwel, der Aufstieg dorthin ist kurzweilig und streckenweise sehr idyllisch. Im Gelände oberhalb der Hütte kann man diverse von Gletschern verursachte Geländeformen bewundern, vor allem aber das Phänomen Blockgletscher (Wasser und Eis zwischen und unter dem Fels sprengt das Gestein in Blöcke und transportiert es talwärts). An den anspruchsvolleren Nachbarn Ankogel und Hochalmspitze vorbei, gibt’s es vom Gipfelbankerl auch weitreichende Aussicht über die gesamten östlichen Tauern.

Beschreibung

Kurz hinter dem Pp. im Dösener Tal überquert man die Brücke und hält sich direkt dahinter links. Über einen Hohlweg geht es am Dösenbach entlang, bei der Eggeralm mündet man wieder in die breite Forststraße ein, die über ein längeres Stück nahezu eben durch das wasserreiche Almgelände bis zur privaten Konradhütte mit der hübschen Konradlacke führt (NO). Kurz dahinter endet die Forststraße, ein gut markierter Steig mit Infos über das Phänomen „Blockgletscher“ übernimmt ab hier. Ein Steg lässt uns bequem einen Bachzulauf überwinden, dann schlängelt sich unser Steig in unzähligen steinigen Kehren die zunehmend steiler werdende Hangflanke hinauf. Zuerst im Wald, dann in offenerem Wiesengelände – stets am linken Rand einer tief eingeschnittenen Schlucht – arbeiten wir uns im Zickzack hinauf zu einer weithin sichtbaren Geländekante (NO) und erreichen mit kurzer Querung nach O unvermittelt den Wiesenkessel mit der feschen Dösener Hütte in toller Panoramalage. Unser Steig leitet uns nun bequem über Kuhwiesen und einige Kuppen nach O in den sogenannten Lackenboden, ein von mehreren Bächen durchzogenes, idyllisches Hochtälchen. Direkt voraus zeigt sich schon der Felsriegel, der als nächstes zu ersteigen ist. Im lang gezogenen Linksbogen (SO, NO) windet sich der Steig etwas steiler, aber gut angelegt in Kehren die Hangflanke hinauf. Vom kleinen, in den Fels gebauten Wasserkraftwerk sind es dann nur noch wenige Minuten bis zur Geländekante mit dem schön gelegenen Arthur-von-Schmid-Haus am großen Dösener See (Übernachtung).

Hinter den Gebäuden des Arthur-von-Schmid-Hauses findet man den ausgewiesenen Zustieg zum Säuleck, der gleich recht steil und schmal in N-Richtung die schroffen Wände hinaufführt, die den See im Norden einfassen. Man gelangt auf ein weitläufiges Plateau namens Seealm. Zunächst noch auf grasigen Steigspuren, immer öfter aber auf Gletscherschliffen und Blockwerk wandern wir in NO-Richtung auf den beeindruckend-schroffen Felsaufbau des Säuleck zu, wo der Zustieg zum Klettersteig links abzweigt. Wir gehen geradeaus weiter, überwinden zahlreiche Senken und Kuppen im Blockwerk und umrunden recht mühsam den felsigen Südsporn in einem regelrechten Blockwerk-Meer (O). Dahinter gelangt man in ein mittelsteiles, steiniges Hochtälchen, wo sich erfreulicherweise wieder Wegspuren finden. Vergleichsweise komfortabel folgt man ihnen nach N in eine weite, felsübersäte Hochebene. Dort baut sich – direkt gegenüber - das Gipfelziel als schroffer Blockwerkhaufen auf. Für die letzten rund 200 Hm gibt es zwei Möglichkeiten: die neueren Markierungen halten sich fast direkt an den Südgrat des Säuleck und führen fast durchwegs über Blockwerk, bei dem stellenweise auch mal die Hände helfen müssen. Alternativ kann man entlang älterer Markierungen auch den etwas weiter links verlaufenden Aufstieg nehmen, der hauptsächlich über Geröll und sandige Steigspuren verläuft (zumindest beim Abstieg angenehmer). So oder so erreicht man den höchsten Punkt des Säulecks am Südgrat, das Kreuz ist wenige Meter tiefer nach NW versetzt.

Hinweis: Den Ausgangspunkt erreicht man vom Mallnitzer Bhf. über eine etwa 4 km lange, einspurige Teerstraße per Pkw oder mit dem Nationalparkbus.