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*Top-Tour* Rubihorn

Allgäuer Alpen, Bayern, DeutschlandHöhe1957 mHöhendifferenz1200 HmSchwierigkeitBergtour - LeichtWintertauglichnein ExpositionSüd (Aufstieg); Nord, West (Abstieg) EinkehrGaisalpe, Untere Richteralpe (beide Sommer)AusgangsortOberstdorfAufstiegFaltenbachtobel, See-Alpe, NiedereckAbstiegUnterer Gaisalpsee, Richteralpe, Reichenbach


Charakteristik

Ausgesprochen abwechslungs- und aussichtsreiche Rundtour, die keine Wünsche offen lässt. Während man vom Gipfel aus mit den Beinen über Oberstdorf baumeln kann, bieten Auf- und Abstieg schöne Ausblicke in die wilde Allgäuer Bergwelt, auf malerische Seen und die fantastische Blumenpracht dieser Gegend. Anfang und Ende der Tour wird zudem mit interessanten Schluchtwegen versüßt. Die alpinen Anforderungen auf der Tour halten sich in Grenzen, meist bewegt man sich auf gut gewarteten, aber manchmal rutschigen Bergwegen; die wenigen ausgesetzten oder schrofigen Stellen sind zudem mustergültig versichert. Trittsicher und schwindelfrei sollte man trotzdem sein. Konditionell darf man die Tour nicht unterschätzen: auch wenn das Rubihorn nicht zu den ganz Großen gehört, sind 1200Hm und einiges an Strecke ein tagesfüllendes Programm (vor allem, wenn man zu Fuß nach Oberstdorf zurückkehrt).

Beschreibung

Aufstieg: Vom Oberstdorfer Zentrum bzw. vom Pp. an der Nebelhornbahn wandert man hinauf zu den Schattenberg-Skisprungschanzen, hält sich unmittelbar davor links und "unterwandert" die Zuschauertribünen. Noch kurz weiter auf der Teerstraße; wo diese nach links abknickt, nehmen wir geradeaus den beschilderten Wanderweg zum Faltenbachtobel (O). Zunächst am linken Bachufer an kleinen Wasserfällen und Stromschnellen entlang, dann überquert man eine Brücke, hält sich direkt danach links und folgt dem wilden Bach nun am gegenüberliegenden Ufer steil hinauf, bis der Steig in eine breite Schottertrasse einmündet. Hier links und in wenigen Minuten hinauf zu einem kleinen Wasserkraftwerk. Dort wechselt man wieder auf die linke Bachseite und steigt über einen angenehmen Waldpfad mittelsteil hinauf, bis man auf eine Teerstraße trifft. Diese überquert man nur, halb rechts führt ein beschilderter, breiter Weg hinauf ins weitläufige Almgelände rund um die See-Alpe mit der Mittelstation der Nebelhorn-Bahn. Direkt auf Höhe der Seilbahnstation leitet ein beschildertes Steiglein nach links (N), knickt bald darauf wieder nach links ab (NW) und führt nahezu ohne Höhengewinn durch die Kuhweide. Man quert ein ausgetrocknetes Bachbett und verliert ein paar Meter Höhe, bevor man nach einem Rechtsknick etwas steiler hinauf gelangt zu einem weitläufigen Wiesensattel, dem Rossbichl (N). Die lange Flanke bis hinauf zum Grat ist hier schon fast komplett einsehbar: los geht es mit ausgesprochen angenehm zu gehenden Serpentinen, die sich in engen Schlaufen den steilen Hang hinaufschlängeln (NO). Eine ganze Weile ist man so recht gemütlich unterwegs, erst auf den letzten ca. 200Hm hinauf zum Grat wird es zunehmend steiler und schrofiger, wobei aber alle ruppigen Stellen mustergültig versichert sind. Über eine Schrofenpassage, die ab und zu Handeinsatz verlangt, erreicht man den schmalen Grat zwischen Gaisalpspitze rechts und Rubihorn links, das sog. Niedereck. Man hält sich also entsprechend links, steigt ein paar Meter ab und folgt dem Grat in leichtem Auf und Ab nach N; dabei passiert man den Abzweig zum Geißalpsee, unserem Abstiegsweg. Vorerst aber noch geradeaus weiter, um ein felsiges Eck herum und gut gesichert durch eine schrofige Rinne; kurz danach ist der aussichtsreiche Gipfel geschafft.

Abstieg: Zurück zur bekannten Abzweigung am Grat und auf zunächst sehr steilen, gerölligen Serpentinen nach O hinunter. Bald schon wird der Weg wieder besser und ohne Probleme gelangt man hinunter zum malerischen Unteren Gaisalpsee (NO). Wir umrunden ihn am rechten Ufer und steigen auf wiederum recht steilen und manchmal etwas bröseligen Kehren hinunter ins Almgelände (NW). Hier hat man zur Einkehr gleich zwei Möglichkeiten: Gaisalpe und Untere Richteralpe liegen auf gleicher Höhe und sind in etwa mit gleichem Zeitbedarf zu erreichen. Kurz unterhalb der Almen vereinigen sich die beiden Wege wieder und münden in eine Teerstraße. Auf ihr könnte man nun bis ins Tal absteigen, schöner ist aber der nach wenigen Minuten abzweigende Tobel-Weg. Steil und manchmal etwas rutschig leitet er am wilden Bach und einigen sehenswerten Wasserfällen entlang, die steilsten Stellen sind dabei mit Metallleitern entschärft (NW). Schließlich mündet der Tobelweg wieder in die Teerstraße und führt hinunter zu einem großen Parkplatz am Rand von Reichenbach. Für den Rückweg nach Oberstdorf gibt es nun 3 Möglichkeiten: a) man findet am Pp. eine Mitfahrgelegenheit, b) man erwischt an der Reichenbacher Hauptstraße den Bus (nur 1x/Stunde), c) man biegt kurz unterhalb des Parkplatzes rechts in den beschilderten Fußweg ein, der in ca. 1 Stunde durch schöne Wiesen fast eben nach Oberstdorf zurückleitet (S). Im Ort benutzt man den bequemen, schattigen Fußweg direkt an der Trettach, um ins Zentrum bzw. zur Nebelhornbahn zurückzukehren.

Tipp: Gute Parkmöglichkeiten in Oberstdorf an der Nebelhornbahn bzw. am benachbarten Eissportzentrum. Mit Gästekarte kostenlos, sonst stattliche 6,-€ (Stand 2018).