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Rote Flüh

Allgäuer/Tannheimer, Bayern, DeutschlandHöhe2176 mHöhendifferenz1050 HmSchwierigkeitBergtour - LeichtWintertauglichnein ExpositionSüd, Nord EinkehrGimpelhaus (Sommer)AusgangsortNesselwängleAufstiegGimpelhaus, JudenscharteAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Wem die berühmten Tannheimer Gipfel Gimpel, Köllenspitze und Gehrenspitze zu anspruchsvoll sind, der hat mit der Roten Flüh ein ideales Ziel. Man sitzt am Gipfel sozusagen "mittendrin" in den Tannheimer Bergen, hat freie Aussicht nach W und O und spektakuläre Einblicke in die schroffen Kletterreviere der Nachbarberge. Bereits der Aufstieg oberhalb des Gimpelhauses ist landschaftlich sehr reizvoll. Bis zum Gipfelaufbau der Flüh bewegt man sich auf gut angelegten Wegen in einfachem Gelände. Die Felspassagen im oberen Bereich sind meist gut versichert und mit Trittstufen entschärft, nur in einer kurzen Rinnen müssen mal die Hände mithelfen. Für einigermaßen geübte Berggeher sind diese Abschnitte völlig unschwierig, sofern sie nicht gerade verschneit, vereist oder glitschig sind (S. Hinweis oben).

Beschreibung

Es gibt im Ort Nesselwängle mehrere Ausgangspunkte und Zubringer zum Gimpelhaus-Steig, wir nehmen den gebührenpflichtigen Wanderparkplatz am westlichen Ortsende. Vom Parkplatz folgt man kurz dem beschilderten Weg, der nach wenigen Metern in einen asphaltierten Panoramaweg einmündet. Hier hält man sich rechts und geht einige Minuten nahezu eben bis zu einem markanten Holzhaus. Links davon zweigt der beschilderte Zustieg zum Gimpelhaus ab und leitet durch ein Drehkreuz hinauf zu einem breiten Forstweg. Diesem folgt man bergauf bis zu seinem Ende, wo man auf einen gut angelegten und beschilderten Steig trifft. Zügig und gleichzeitig bequem führt der Weg mittelsteil ohne weitere Verzweigungen durch den Wald und hinauf zum riesigen, fast schon hotelartigen Gimpelhaus (N).

In NO-Richtung geht es weiter auf gutem Steig durch den Wald und über Almwiesen zum Felsfuß des Gimpel, wo der Weg nach links einschwenkt. Unterhalb der senkrechten Wände des Gimpel gibt es nun zwei Wege, die parallel nach NO verlaufen, und die später -kurz unterhalb der Judenscharte- wieder zusammentreffen; der obere der beiden Wege ist aufgrund der großen Steinschlaggefahr nicht zu empfehlen.

In engen Serpentinen erreicht man im Steilgelände problemlos die Judenscharte, wo man sich nach links (SW) wendet. Ein steiler Felsriegel wird durch Seilgeländer und Steinstufen entschärft, danach führen bröselige Mini-Serpentinen zu einer Felsrinne, wo für wenige Meter leichte Kraxelei (I) angesagt ist. Um ein etwas ausgesetztes Eck herum gelangt man wieder in gutmütiges Gehgelände und in wenigen Kehren zum ungemein aussichtsreichen Gipfel.

Vorsicht: Der Großteil der Tour ist südseitig ausgerichtet und daher eigentlich ideal für Frühjahr oder Spätherbst. Man sollte aber bedenken, dass der Gipfelaufbau von der Nordseite her bestiegen wird. Die dortigen steilen Fels- und Kraxelpassagen sind daher öfter vereist, schneebedeckt oder nass und erfordern entsprechende Vorsicht.