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Rosskofel (Monte Cavallo di Pontebba)

Karnische Alpen, Kärnten, ÖsterreichHöhe2240 mHöhendifferenz900 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionO - NEinkehrkeineAusgangsortNassfeldAufstiegBergstation Millenium-Express Madritschen, RudnigsattelAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Eine Tour mit zwei Gesichtern: die charakterlose Hotelansammlung am Nassfeld nebst Fahrstraßen und Skipisten treibt jedem Naturliebhaber die Tränen in die Augen. Auf dem Weg Richtung Madritschen-Bergstation bewegt man sich durchwegs auf Fahrwegen im Skigebiet, das im Sommer lediglich von einigen Kühen aufgehübscht wird. Hat man dann die Bergstation unterwandert, findet man sich in einer Art Disneyland wieder mit allem Spiel- und Event-Gerümpel, was sich Tourismus-Manager so ausdenken können. Kurz danach beginnt aber der wirklich schöne 2. Teil der Tour – allerdings mit 180 m Höhenverlust, der am Rückweg natürlich als Gegenanstieg wartet. Lediglich die Felszone oberhalb des Rudnigsattels verlangt Trittsicherheit und stellenweise Handeinsatz, sonst bewegt man sich auf gut gangbaren Steigen in nicht exponiertem Gelände. Die Aussicht von der weitläufigen Gipfelwiese reicht weit auf die italienische Seite und die wenig bekannten, sehr eindrucksvollen Gipfel des Friaul und der Julischen Alpen.

Beschreibung

Vom obersten Pp. am Nassfeld direkt am Grenzübergang nimmt man eine Fahrstraße nach W ins Skigebiet. In sanfter Steigung geht es Kurve um Kurve durch Skipisten und an Beschneiungsteichen vorbei, in etwa der Trasse der Madritschen-Sesselbahn folgend. Links unterhalb der Sessellift-Bergstation trifft man in einer Rechtskurve mit Holzhüttchen auf den Biketrail und auf weiß-rote Wandermarkierungen, die endlich von den Skipisten wegleiten. Das bequeme Steiglein schlängelt sich durch Almrauschbüsche bis fast zur Bergstation hinauf; etwas unterhalb mündet es in einen breiten Spazierweg ein, auf dem wir – links haltend – die Bergstation unterwandern können. Nun gilt es, mit etwas Höhenverlust in einigen Serpentinen das disney-artige Spielplatz- und Event-Gerümpel der unmittelbaren Bergbahn-Nähe hinter sich zu lassen. An der Einmündung in einen weiteren breiten Fahrweg heißt es aufpassen: links im Gras weist ein einsamer Wegweiser zur Rudnigalm und zum Karnischen Höhenweg 403. Der Höhenverlust setzt sich leider fort, dafür wird es jetzt aber recht hübsch: in einigen engen Kehren leitet der Steig hinunter in einen idyllischen Talkessel mit einigen Bachläufen (SW). Die Abzweigung rechts zur Rudnigalm ignorieren wir, durchqueren das Tälchen und steigen am gegenüberliegenden Rand auf blumenreichem Steig im Zickzack wieder aus dem Talboden heraus. Nachdem der Zubringer von der Rudnigalm von rechts dazugestoßen ist, sind nur noch wenige Serpentinen zu bewältigen, bevor wir den Rudnigsattel erreichen.

Wir folgen den Wegweisern nach links (SO) und gelangen in einen felsigen Aufschwung; hier sind ein paar große Blöcke zu übersteigen, bisweilen müssen auch die Hände nachhelfen. Über eine Kuppe geht es in einen Geröllkessel, aus dem eine steile, bröselige Trasse direkt unterhalb der Felsen wieder hinausführt. Nun wird das Gelände wieder gutmütiger: wir durchwandern ein grünes Tälchen und steigen mittelsteil über einige harmlose Schrofenbänke auf die weitläufige Abdachung des Rosskofels hinauf. Nun sind halbrechts (S) nur noch ein paar wellige Aufschwünge auf bequemem Weg zu überschreiten bis zum Rosskofel-Gipfel mit Gipfel und riesiger Liegewiese.