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Mussenhöhe-Schatzbichl (Schatzbühel)

Lienzer Dolomiten, Kärnten, ÖsterreichHöhe2090 mHöhendifferenz1100 HmSchwierigkeitWanderung - Mittel (Mussenhöhe)
Wanderung - Schwer (Schatzbichl)
Wintertauglichbedingt ExpositionSüd, Ost EinkehrkeineAusgangsortSt.Jakob im LesachtalAufstiegAuf der Mussen, MussenhöheAbstiegMussenhöhe, Auf der Mussen, Röthenkreuz


Charakteristik

Bergsteigerisch sind weder die Mussenhöhe, noch der Schatzbichl spektakuläre Ziele. Zu Recht berühmt sind die beiden aber für ihre überaus reichhaltige Flora und die aussichtsreiche Lage mitten zwischen Gail- und Drautal. Bis zur Mussenhöhe bewegt man sich auf guten Wegen in einfachem, sanftem Wald-, bzw Wiesengelände. Der optionale Abstecher zum Schatzberg erfordert aufgrund der nur fußbreiten Steige bzw. Steigpuren im Steilgelände solide Trittsicherheit. Wer die gesamte Runde zu Fuß absolviert, braucht einiges an Kondition und Durchhaltevermögen - beide Talanstiege ziehen sich doch ziemlich in die Länge. Blümchen-Fans sollten die Zeit zwischen Mitte Juni und Anfang Juli anpeilen.

Beschreibung

Aufstieg: Am östlichen Ortsende von St. Jakob beginnt die Fahrstraße zur Mussen, die nach wenigen Metern mit einer Schranke versperrt ist (s. Hinweis). Fast 7 km zieht und schlängelt sie sich in angenehmer Steigung nach N hinauf bis zu einer Kreuzung mit Holzplatz, auf dem ca. 4 Autos Platz finden. Wir gehen den Wegweisern folgend links weiter und spazieren nach einem kurzen Waldstück bereits durch die artenreichen Blumenwiesen, für die die Mussen berühmt ist. In leichtem Auf und Ab geht es durch die Grasbuckel (NO), zunächst noch auf einem Wirtschaftsweg, dann wird man von einem Wegweiser nach links in eine etwas zugewachsene Spur inmitten der Blumen geschickt (N). Das leichte Auf und Ab setzt sich fort, schon bald mündet von rechts der Weg vom Röthenkreuz ein (unser Abstieg). Wenig später ist ein Sattel mit Marterl und Bank erreicht, der Wegpunkt "Auf der Mussen".

Hier hält man sich links (W), erklimmt auf gutem Steig einen etwas steileren, aber nur kurzen Aufschwung und wandert dann sehr gemütlich und wenig anstrengend nach NW hinauf zum aussichtsreichen Grasgupf der Mussenhöhe.

Wer noch nicht ausgelastet ist, kann noch den benachbarten Schatzbichl (alias Schatzbühel) anhängen. Dazu muss man von der Mussenhöhe linker Hand (Wegweiser) auf schmaler Steigspur ein Stück absteigen (NW), bevor uns ein weiterer Wegweiser nach rechts (N) schickt. Auf teilweise nur fußbreitem Steiglein quert man die steile Westflanke der Mussenhöhe und gelangt schließlich in die Einsattelung zwischen Mussenhöhe und Schatzbichl. Man übersteigt einen Viehzaun und folgt den noch deutlichen Steigspuren in die Westflanke des Schatzbichl. An einem markierten Stein wendet man sich scharf nach rechts und darf sich nun selber die beste Trasse hinauf zum Südrücken suchen, als Orientierung dienen rote Holzpfosten. Über den grasigen Gipfelhang kann man komplett nach Belieben zum Mini-Gipfelkreuz hinaufsteigen.

Abstieg: Auf bekanntem Weg zurück zur Mussenhöhe und zum Sattel "Auf der Mussen". Kurz danach zweigt unser Abstiegsweg links ab (Beschilderung "Röthen"). Nach wenigen Metern mündet das Steiglein in einen Wirtschaftsweg, hier rechts (SO). An einer Kreuzung gehen wir geradeaus weiter (rechts Abstieg nach St.Jakob), jetzt wieder auf einem Steig. Er durchquert auf dem langen Teilstück zur Röthen die schönsten Blumenwiesen, führt dann in den Wald hinein und endet an einer Forstwegtrasse. Hier hält man sich links (SW) und erreicht schließlich den "Verkehrsknotenpunkt" Röthen mit Wegkreuzen und Picknickbänken. Hier biegt man scharf rechts in einen Forstweg ein, der in vielen engen Serpentinen zum Röthenbach hinabführt. Den Bach überquert man mit einem Schlenker nach rechts, danach ist ein lästiger Gegenanstieg zu bewältigen. Bevor der Weg aber richtig steil wird, darf man keinesfalls den in einer Rechtskurve beginnenden Abstiegsweg nach St. Jakob übersehen (Wegweiser). Man gelangt auf einen etwas zugewachsenen Karrenweg und folgt ihm ohne Höhenverlust nach S. An einem Marterl mündet unser Weg wieder in eine gepflegte Forststraße, die in angenehmer Steigung bis zu den obersten Häusern von Strajach leitet. Ein scharf rechts abknickender Wiesenweg führt uns in wenigen Minuten zurück nach St. Jakob.

Tipp: Die Mussenhöhe ist weithin bekannt als Kärntner Blumenberg. Geologische Besonderheiten und gute Pflege (Mahd, keine Beweidung, Naturschutz) sorgen für einen ungewöhnlichen Artenreichtum. Die berühmteste Blume der Mussen, die weiße Paradieslilie, blüht ab Ende Juni.

Hinweis: Jahrelang war es Usus, dass man gegen Gebühr im Gasthaus zum Löwen in St. Jakob den Schlüssel für die Schranke bekam und so mit dem eigenen Pkw zum o.g. Holzplatz hinauffahren konnte. Im Jahr 2020 war die Auffahrt - zumindest offiziell - nicht mehr erlaubt, die weitere Entwicklung ist offen. Am besten erkundigt man sich im Gasthaus nach dem aktuellen Stand. Die Auffahrt per Pkw spart viele Höhenmeter, verhindert aber natürlich auch die hier beschriebene Rundtour.