"


*Top-Tour* Monte Formin (Ponta Lasto de Formin)

Dolomiten, Venetien, ItalienHöhe2657 mHöhendifferenz1150 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionNord - OstEinkehrRif. Croda da LagoAusgangsortPonte di Ru CurtoAufstiegVal de Formin, Forcella de ForminAbstiegForcella de Formin, Forcella Rossa, Rif. Croda da Lago


Charakteristik

Der Monte Formin trägt keinen berühmten Namen, aber seine Lage spricht für sich: Nahezu mittig sitzt er zwischen so imposanten Felsgestalten wie Cristallo, Punta Sorapis, Antelao, Pelmo, Civetta und den Tofane, ohne von ihnen bedrängt zu werden. Dafür sorgen die sonnigen und weitläufigen Flächen der Lastone di Formin, über die sich der Gipfel problemlos besteigen lässt. Die Aussicht ist nach allen Seiten gleich spektakulär, der Tiefblick auf Cortina d’Ampezzo ein Traum. Die gesamte Runde ist überaus abwechslungsreich und überzeugt mit folgenden Zutaten: idyllischer Lärchenwald, wildes Bergsturzgelände, fast mondartig wirkende Hochflächen, ein malerischer See und eine bewirtschaftete Hütte in bester Panoramalage. Größtenteils bewegt man sich bei dieser Tour auf gut angelegten, teilweise aber recht steilen Bergwegen, die solide Kondition erfordern. Trittsicherheit ist vor allem in der Felssturzzone im Mittelteil des Aufstiegs und auf der steilen Gerölltrasse nach der Forcella Rossa erforderlich. Der Gipfelzustieg ab der Forcella de Formin erfolgt auf unmarkierten Felsplatten bzw. Steigspuren, bei normalen Sichtverhältnissen lassen die zahlreichen Steinmanndln aber keine Orientierungsprobleme aufkommen.

Beschreibung

Am Wegweiser neben der Infotafel steigt man auf gutem Steig mit etwas Höhenverlust hinunter zum Bach und überquert kurz hintereinander zwei Brücken. Relativ eben schlängelt sich der angenehme Weg ein längeres Stück durch den Wald (O), wendet sich dann nach SO und nimmt allmählich Steigung auf. Eine weitere Brücke wird überquert, dann leiten etwas steilere Serpentinen hinauf zu einer Wegverzweigung names Caso di Formin.

Aufstieg: Für den Aufstieg nehmen wir den rechten Steig mit der Beschilderung „Val Formin“ (#435). Mit moderater Steigung durchwandern wir schönen Lärchenwald (S) und gelangen so an den Rand eines wüsten Schuttkars. Stets rechts davon und stets in S-Richtung folgen wir dem Steig in das zunehmend enger werdende Tälchen. Steigspuren nach links ins Geröllfeld dürfen ignoriert werden, der Pfad bleibt immer im Taleinschnitt, der zunehmend aufsteilt und im mittleren Teil aus wild aufgetürmtem Blockwerk zu bestehen scheint. Steil, aber besser als erwartet – und nur selten mit Handeinsatz – überwindet man die Engstelle. Allmählich weitet sich das Gelände und auf bequemem Pfad gelangen wir recht unvermittelt auf die Lastoni de Formin, eine fast unendliche Hochebene mit schräg gestellten Schrofenbänken. Auch wenn man halb rechts voraus den schwammerl-artigen Gipfelaufbau des Monte Formin schon erkennen kann, sollte man noch für eine Weile auf dem perfekt angelegten Steig bleiben, der zunächst flach in einen Felskessel führt und anschließend leicht links haltend (SO) in die Forcella de Formin, die nur ein großer Steinhaufen ziert. Direkt auf Höhe der Einsattelung verlassen wir unseren Weg #435, denn hier beginnt rechter Hand der unmarkierte, aber mit ganzen Heerscharen von Steinmanndln verzierte Gipfelzustieg. Einen richtigen Weg gibt es hier nicht, aber diverse Steigspuren, ansonsten kann sich im weitläufigen, nur sanft geneigten Felsgelände jeder seine Lieblingsroute zwischen den Steinmanndln suchen und den markanten Gipfelaufbau anpeilen (SW). Erst unmittelbar vor dem höchsten Punkt wird es etwas steiler, mehrere Steigspur-Varianten sorgen für einen problemlosen Durchschlupf durch die felsige Begrenzung des Gipfelplateaus, das wiederum nur mit einem großen Steinmanndl geschmückt ist.

Abstieg: Auf bekannter Route zurück zur Forcella de Formin. Am Hauptweg #435 halten wir uns rechts (SO), verlieren etwas Höhe und queren die Hangflanke hinüber zur Forcella Rossa. Der breite, deutliche Steig geradeaus erweist sich nach wenigen Metern als Sackgasse, stattdessen wenden wir uns nach halb links (O) und überwinden auf steilem, aber gut gangbarem Steig die begrünte Hangflanke. Der Steig mündet in eine breite Geröllrinne, deren splittrig-bröseligen Untergrund man mehr rutschend als gehend bewältigt (nicht exponiert). Schließlich „landet“ man auf dem weithin sichtbaren und viel begangenen Panoramaweg #434, der uns linker Hand äußerst angenehm zum schön gelegenen Rif. Croda da Lago am malerischen Lago de Federa bringt. Direkt vor der Hütte wenden wir uns am Wegweiser nach links, an einer kurz darauf folgenden Gabelung im Wald nehmen wir ebenfalls den linken Steig (#434, Wegweiser Ponte Ru Curto). Im folgenden Wegstück verlieren wir keine Höhe, im Gegenteil, es muss sogar ein leichter Gegenanstieg bewältigt werden. Spätestens ab dem Aussichtspunkt Val Negra, der wenige Meter rechts vom Weg liegt, werden die Höhenmeter dann aber sehr effizient abgearbeitet. Steinig und sehr steil leiten enge Serpentinen die licht bewaldete Flanke hinunter, bis wir wieder in moderaterem Gelände auf die vom Aufstieg bekannte Gabelung Caso di Formin treffen. Weiterer Abstieg wie Aufstieg.

Hinweis: Der Ausgangspunkt (Parkbuchten, Infoschilder) befindet sich an der Straße von Cortina d’Ampezzo zum Passo Giau, ca. 7 km von Cortina.