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Mitterkaiser

Kaisergebirge, Tirol, ÖsterreichHöhe2010 mHöhendifferenz1050 HmSchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichnein ExpositionNord, Süd EinkehrkeineAusgangsortPp. Griesner Alm / KaiserbachtalAufstiegGirsener Tor, Fritz-Pflaum-HütteAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Der Mitterkaiser ist sicher nicht der spektakulärste Gipfel im schroffen Kaisergebirge und auch der ganz große Weitblick ist einem mangels Höhe nicht beschieden. Dennoch bewegt man sich quasi ab Anfang in ausgesprochen spannender Landschaft, die rund um die kleine Fritz-Pflaum-Hütte nahezu "dolomitös" wird und einen guten Einblick in die raue Fels- und Geröllszenerie des Wilden Kaisers gibt. Bis zur unbewirtschafteten, schön gelegenen Fritz-Pflaum-Hütte bewegt man sich auf sehr gut angelegten, einfachen Bergwegen. Die nachfolgende Rinne erfordert Kraxel-Fertigkeiten bis zum II.Grad und stellenweise auch Immunität gegen Tiefblicke. Über die Stabilität des zentralen Klemmblocks, den es dabei zu umkraxlen gilt, darf man dabei nicht nachdenken. Keinesfalls sollte man die Wanderstöcke am Beginn der Rinne ablegen, im steilen Gebrösel des Gipfelbereichs sind sie eine wertvolle Hilfe.

Beschreibung

Vom großen Pp. am Gasthaus "Griesner Alm" folgt man noch eine Weile dem breiten Forstweg, der in W-Richtung zum Stripsenjoch führt (Beschilderung "Fritz-Pflaum-Hütte"). Unvermittelt verjüngt sich der breite Weg zum Steig und leitet in S-Richtung hinauf zu einer Verzweigung, wo wir uns links halten (O). Recht flach geht es kurz um eine Geländekante herum, anschließend leiten viele gut gangbare Serpentinen zwischen den Felsbastionen von Predigtstuhl und Mitterkaiser hinauf ins Griesener Tor (SO). Zunehmend geröllig, aber immer noch angenehm zu begehen, schlängelt sich der gut angelegte Weg Kehre um Kehre hinauf bis unter die sperrende Haifischflosse des Kleinkaisers. Ihr weicht man links herum aus (O) und gelangt schon bald zur schön gelegenen, aber unbewirtschafteten Fritz-Pflaum-Hütte (Selbstversorger).

Hier wendet man sich scharf nach links (N), quert auf deutlicher Spur ein Geröllfeld und hält auf einen markanten Riss im Felsriegel zu. Durch diese steile Rinne muss man jetzt hinauf, die Kletterschwierigkeiten halten sich dabei im Bereich I+ bis II. Kurze Stellen lassen sich einfacher links außerhalb der Rinne, aber dann sehr exponiert erklettern. Über ein ausgesetztes Eck mit erdigen Trittstufen verlässt man die Rinne und gelangt in bröseliges Gehgelände. In wechselnder Steilheit über Schrofen, Gebrösel und Latschengassen zum Südgipfel, der den höchsten Punkt des Mitterkaiser-Massivs darstellt, aber nur mit einem Steinmanndl dekoriert ist.

_ Hinweis: Das Gipfelkreuz steht einige Meter tiefer auf dem Mittelgipfel, den schmalen Gratgang incl. IIer-Kletterstellen dorthin hat sich die Autorin als bekennender Feigling gespart.

Hinweis: Den Ausgangspunkt erreicht man, indem man über Kössen und Schwendt nach Griesenau fährt und dort ins Kaiserbachtal abbiegt. Am Automat erkauft man sich mit 4 Euro (Stand 2017) die Auffahrt bis zum Straßenende beim großen Gasthaus "Griesener Alm".