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Mittenwalder Klettersteig (Mittenwalder Höhenweg)

Karwendel, Bayern, DeutschlandHöhe2374 mHöhendifferenz1250 Hm *)SchwierigkeitKlettersteig - Leicht
Wanderung - Mittel (Abstieg)
Wintertauglichnein ExpositionNord, West EinkehrBrunnsteinhütte (Sommer)AusgangsortMittenwaldAufstiegKarwendelbahnAbstiegBrunnsteinhütte, Hoffeld


Charakteristik

Da der Mittenwalder Klettersteig fast auf der gesamten Länge dem Gratverlauf folgt, ist das Panorama vom Allerfeinsten: während des gesamten Gratgangs hat man freie Blicke auf das Wettersteingebirge und Mittenwald/Scharnitz zur Rechten und die versammelten Karwendel-Gipfel zur Linken! Dabei ergeben sich immer wieder überraschende, spektakuläre Ein- und Durchblicke. Der Mittenwalder KS ist ein bestens versicherter und technisch einfacher KS, was ihn eigentlich zum perfekten Ziel für KS-Einsteiger machen würde. Allerdings darf man Länge und Konditionsbedarf keinesfalls unterschätzen; ca. 3h ist man allein im Klettersteig unterwegs, bevor dann noch der lange Abstieg nach Mittenwald ansteht. Auch wenn der KS keine technischen Schwierigkeiten aufweist, sind Schwindelfreiheit (viele exponierte Stellen), Trittsicherheit und stabiles Wetter nötig. Für Einsamkeitsfanatiker ist der Mittenwalder KS eher ungeeignet, da er dank seiner leichten Erreichbarkeit per Seilbahn gut besucht ist. Sofern man nicht zu den ganz Harten gehört, wird hier ausnahmsweise die Verwendung der Seilbahn empfohlen, zumal der als Aufstieg in Frage kommende "Karwendelsteig" (über Mittenwalder Hütte) weder schön, noch knochenschonend ist.

Beschreibung

*) Da der Höhenweg und der Abstieg schon lang genug sind, empfehlen wir für den Aufstieg die Mittenwalder Karwendelbahn. Es fallen dann immer noch rund 1200Hm im Abstieg und etliches Auf unf Ab am Grat an!

__ Klettersteig: An der Seilbahnstation kann man sich aussuchen, in welcher Richtung man den Dolinenkessel umrundet (wer links herum geht, kann gleich noch die Westliche Karwendelspitze "mitnehmen", s. Tipp). Dank vieler Schilder kann man den Einstieg in den Klettersteig gar nicht verpassen (SW), wo gleich die ersten Leitern warten. Der Klettersteig folgt fast immer dem Gratverlauf und für die nächsten ca. 3h überquert oder umrundet man in ständigem Auf und Ab die beiden Linderspitzen, die Sulzleklamm- und die Kirchlspitze. Dazwischenliegende Scharten sorgen immer wieder für Höhenverluste. Während am Anfang und gegen Ende des Klettersteigs stellenweise auch Gehgelände vorkommt, bewegt man sich im Mittelteil über weite Strecken in gesichertem, mehr oder weniger ausgesetztem Gelände. Dabei sind etliche Leitern, ein paar recht luftige "Stege" und eine stark steinschlaggefährdete Rinne zu überwinden.

Nach der Sulzleklammspitze wird das Gelände einfacher, nach dem Gratgang über die Kirchlspitze steigt man über einfaches Wiesengelände hinunter in den Kessel unterhalb der Tiroler Hütte, wo man auf den weithin sichtbaren Abstiegsweg zur Brunnsteinhütte trifft (s. Tipp für Gipfelsammler).

Abstieg: Auf steilen, etwas gerölligen, aber gut gewarteten Bergwegen geht es in unzähligen Serpentinen nach W, später NW, hinunter zur bewirtschafteten Brunnsteinhütte. Über einen angenehmen Waldweg wandert man in W-Richtung weiter, an der ersten Kreuzung halten wir uns rechts (Wegweiser "Leitersteig"), da wir die neue Hängebrücke über die Sulzleklamm ausprobieren möchten. Gleich dahinter treffen wir erneut auf eine beschilderte Kreuzung. Weil wir schon etwas spät dran sind, halten wir uns hier geradeaus (Wegweiser "Mittenwald/Hoffeld") und steigen über den angenehmen Waldweg zügig ins Tal ab. Kurz vor der Bundesstraße treffen wir auf einen asphaltierten Fußweg, dem wir -immer parallel zur Straße- zurück zur Talstation der Karwendelbahn folgen. Alternativ hätten wir an der letzten Kreuzung auch rechts auf dem "Leitersteig" weitergehen könnem, der etwas oberhalb am Hang direkt zur Seilbahn zurückleitet.

Tipp: Wer nicht ganz ohne Gipfelerlebnis bleiben möchte, dem empfiehlt sich von der Bergstation der 15-minütige Abstecher auf die Westliche Karwendelspitze (leichte, versicherte Schrofen). Am anderen Ende des Klettersteigs kann man zur alten, nicht mehr bewirtschafteten Tiroler Hütte aufsteigen und der nahen Rotwandlspitze oder der dahinterliegenden, kreuzgeschmückten Brunnsteinspitze einen Besuch abstatten (ca. 100Hm extra).

Hinweis: Wer unterwegs Probleme mit der Kondition oder dem Wetter bekommt, kann nach der Linderspitze über den Heinrich-Noe-Weg direkt zur Brunnsteinhütte absteigen und so den KS beträchtlich abkürzen.