"


Mittagskopf-Roter Schrofen

Ötztaler Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe2702 mHöhendifferenz1400 Hm *)SchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionWest, Nord (Aufstieg), West (Abstieg) EinkehrSattelklause (Sommer, Winter)AusgangsortFendelsAufstiegOchsenkopf, "Stoanig Manndl", MittagskopfAbstiegDirektabstieg zur Sattelklause


Charakteristik

Eine hübsche, aussichtsreiche Rundwanderung über zwei Gipfel (die flache Kuppe des Ochsenkopfs kann kaum als solcher gelten) direkt auf dem Kamm zwischen dem Oberinn- und Kaunertal mit entsprechend weitreichender Aussicht. Besonders schön: vom höchsten Punkt des Roten Schrofens ergeben sich prachtvolle Blicke auf den Gepatsch-Stausee und die Ötztaler Gletscherberge dahinter. Mitbringen sollte man auf jeden Fall solide Trittsicherheit, Kondition und etwas Durchhaltevermögen, denn die schmalen Steiglein sind zwar objektiv nicht sehr schwierig, folgen aber gnadenlos und sehr steil der Direttissima und führen gelegentlich direkt an der Gratkante entlang. Durch die steile Weganlage erscheint die Tour wesentlich anstrengender als die Höhendifferenz es erwarten lässt. Mit dem Sessellift oder dem MountainBike stehen zwei Hilfsmittel für den unteren Teil der Tour zur Verfügung.

Beschreibung

*) Wer ab Fendels den Sessellift nimmt, kann sich ca. 550Hm sparen.

Von der Seilbahnstation in Fendels aus gibt es mehrere Möglichkeiten, den Dreh- und Angelpunkt unserer Tour, die Sattelklause, zu erreichen: a) mit dem Sessellift ab Fendels, b) zu Fuß: Dazu folgt man zunächst der Rodelbahn Richtung Fendler Alm, bleibt an der nächsten Gabelung aber auf der Asphaltstraße und folgt dieser bis zu einer weiteren Wegverzweigung oberhalb einiger Hütten; dort kann man linker Hand den Fußweg zur Sattelklause einschlagen, c) per Rad: wie bei b), allerdings nimmt man an der Verzweigung bei den Hütten den breiten, unteren Almweg. Er leitet mit zwei Bachdurchfahrten in mittlerer Steigung auf guter Schotterstraße hinauf zur Sattelklause.

Aufstieg: An der großen Kreuzung oberhalb der Sattelklause mit dem Schilderbaum nimmt man den Forstweg nach links und wandert flach durch Wald und Almwiesen nach NO. Bevor die Straße wieder Höhe verliert, sollte man rechter Hand nach einem Steiglein Ausschau halten, um Höhen- und Zeitverlust zu vermeiden. Bei unserem Besuch (Sept. 2020) stand am Abzweig des Steigs von der Straße zwar ein Wegweiser, der aber keinen "Arm" für den direkt dahinter beginnenden Steig hatte. Aufgrund der deutlichen rot-weißen Markierungen nehmen wir das Steiglein aber trotzdem; es führt relativ steil und von den Kühen ziemlich zermartert direkt hinauf zum Sattel mit der Mathonalpe (alias Jochhütte). Hier hält man sich rechts (O) und muss sich an einem Wegweiser gleich wieder entscheiden: für die nächste Etappe zur flachen Kuppe des Ochsenkopfs kann man entweder den Almweg links oder den Abkürzungssteig geradeaus benutzen. Wer den kaum ausgeprägten, kreuzlosen "Gipfel" des Ochsenkopfs verpasst hat (der Abkürzungssteig unterwandert ihn unterhalb des höchsten Punkts), kann ihn aus der Einsattelung zwischen Ochsenkopf und Mittagskopf in wenigen Minuten erreichen.

Auf dem nächsten Teilstück zum Mittagskopf lauern nun die meisten Höhenmeter der Tour, hier werden auch die meisten Schweißtropfen vergossen. Mit Serpentinen haben sich die Wegbauer hier nämlich nicht aufgehalten, der schmale Steig führt ohne Umwege -meist direkt an der Gratkante- steil nach oben (SO). An einem felsigen Gupf sind ein paar kurze, etwas ausgesetzte Stellen zu überwinden, dann legt sich das Gelände endlich ein wenig zurück und man erreicht die flachen Böden der "Stoanig Manndl". Leicht rechts haltend geht es, den guten Markierungen folgend, weiter zum Gipfelaufbau. Dort muss man zuerst einen kurzen felsigen Aufschwung meistern, dann leiten wieder flachere Serpentinen im Geröll zur großen Gipfelliegewiese mit improvisiertem Gipfelkreuz.

Man verlässt die flache Kuppe des Mittagskopfs nach S und steigt auf guter Trasse hinuter in die Einsattelung vor dem Roten Schrofen. Einfacher als erwartet schlängelt sich das geschickt angelegte Steiglein an fast allen felsigen Passagen vorbei, nur sehr selten ist Handeinsatz gefordert. Abwechselnd links und rechts vom Grat (stellenweise leicht ausgesetzt) gelangt man so zu einem Vorgipfel mit großem Steinmann und schließlich hinüber zum blockübersäten Hauptgipfel mit Kreuz und Wetterstation.

Abstieg: Unterhalb des Gipfelkreuzes findet man auf einem Felsen die Aufschrift "Fendels" und deutliche Markierungen und Steigspuren. Besser als erwartet bewältigt man so die bröselige Flanke und erreicht einen kleinen Wiesensattel (W). Dort muss man aufpassen, um die etwas nach rechts verlagerten nächsten Markierungen zu finden. Auf schmalem Steig geht es über steiles Wiesengelände zügig nach unten. Die Lawinenverbauungen werden auf schottriger Steigspur direkt an der Gratkante rechter Hand passiert. Allmählich wird das Gelände etwas flacher und man erreicht an einem Skilift-Häuschen einen Wirtschaftsweg mit Schilderbaum. Hier halten wir uns links (S) Richtung Fendler Alpe und folgen dem ALmweg durch die erste weitläufige Kehre. Wer auf schnellstem Weg zur Sattelklause zurückkehren will, sollte an der nächsten Verzweigung den unbeschilderten Wirtschaftsweg nach rechts nehmen (geradeaus geht's zur Fendler Alm) und das letzte Stück einfach auf der Skipiste hinuntersteigen.