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Mahnkopf

Karwendel, Tirol, ÖsterreichHöhe2096 mHöhendifferenz1100 HmSchwierigkeitWanderung - MittelWintertauglichnein ExpositionNord, Süd EinkehrFalkenhütte (Sommer)AusgangsortHinterriss/EngAufstiegJohannestal, Ladizalm, Falkenhütte, LadizjöchlAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Die unangenehme Nachricht zuerst: alle Wege zur Falkenhütte und zum Mahnkopf sind wirklich weit. Auch mit Rad-Einsatz zieht sich das -landschaftlich sehr reizvolle- Johannestal noch gehörig in die Länge, wobei die steilsten Stellen und die meisten Höhenmeter gemeinerweise zum Schluß bewältigt werden müssen. Auch mit Rad ist das eine recht anstrengende Angelegenheit, obwohl der Fahrweg gut instand gehalten wird. Ab der Falkenhütte wandert man auf schmalen, aber gut angelegten Bergwegen, der Gipfelanstieg zum Mahnkopf ist allerdings sehr steil und schrofig und verlangt daher solide Trittsicherheit (bei Nässe nicht zu empfehlen). Für den teilweise weglosen Abstieg sollte man etwas Gespür für das Gelände mitbringen. Da der Mahnkopf recht zentral über Johannes- ,Laliderer- und Karwendeltal steht, hat man von seiner Gipfelkuppe ein höchst eindrucksvolles Karwendelpanorama nach allen Seiten. Es lohnt sich also ein längeres Gipfelpicknick.

Beschreibung

Die Tour beginnt am beschilderten Parkplatz #4, ca. anderthalb km hinter der Mautstation Hinterriss. Man überquert den Rissbach und muss sich gleich dahinter entscheiden: 1) Der Fußweg, der sog. Schluchtweg, führt als kürzester Zugang ins Johannestal nach rechts (W). Offiziell ist das Radeln im Schluchtsteig nach einigen schweren Unfällen in den 90ern verboten, bei vorsichtiger Fahrweise (ggf. schieben) am Schluchtrand aber möglich. 2) Der offizielle Radweg führt nach links zuerst am Bach entlang (SO), dann über eine etwas steinige Trasse in steilen Kehren hinauf auf einen Sattel und mit etwas Höhenverlust wieder hinunter in den Wald (W), wo auch der Schluchtweg dazustößt. Ab hier bessert sich die Straßenqualität sehr, in leichtem Auf und Ab radelt man des Längeren taleinwärts (SW, später S), passiert linker Hand ein Hüttchen und erreicht nach ein paar steileren Kehren den Kreuzungspunkt "Kleiner Ahornboden" (Abzweig zum Karwendelhaus rechts). Wir halten uns links, wo man endlich in vielen mittelsteilen Serpentinen die fälligen Höhenmeter abarbeiten kann (Grundrichtung SO). Nach der Ladizalm wird es kurzzeitig richtig steil (S), gleich danach kann man sich an einer ausgeschilderten Kreuzung überlegen, ob man auch das letzte Stück zur Falkenhütte noch radeln mag (dann geradeaus weiter) oder ob man zu Fuß den links abzweigenden Abkürzungssteig durch die Almwiesen nimmt.

Aufstieg: Auf Höhe der Hütte biegt man links ab, passiert ein Türchen im Zaun und unterwandert auf gutem Steig den sanften Gupf des Ladizköpfls in der linken Flanke (NO). Mit etwas Höhenverlust erreicht man dann den grünen Sattel des Ladizjöchls, wo die Trasse zum Steinfalk links abbiegt. Wir gehen geradeaus weiter und peilen den Steilhang direkt voraus an. In etlichen engen Serpentinen, zunehmend auch schrofig, leitet das Steiglein recht direkt hinauf zu einer Hangkante (N). Dort lehnt sich das Gelände zurück und man muss nur noch zum Gipfelkreuz hinüberschlendern (NO).

Abstieg: Wer nicht denselben Weg zurück nehmen mag und etwas Orientierungssinn besitzt, kann den Gipfel auch in N-Richtung verlassen und sich -allmählich nach W eindrehend- weglos und ohne Markierungen über Almwiesen und Latschenzonen hinunterarbeiten. Früher oder später trifft man dabei auf den Zubringer zum Steinfalk, der den Mahnkopf westseitig unterwandert. Hier hält man sich links und kehrt auf gutem Steig mit einigen abgerutschten Stellen zum Ladizjöchl zurück, wo man wieder auf den Aufstiegsweg trifft. Weiterer Rückweg wie Aufstieg.

Hinweis: Von der Mautstation in Hinterriss ist es nicht weit bis zum Parkplatz #4, wo die Tour beginnt. Wer mit dem Rad unterwegs ist, kann sich die Maut sparen und vorher parken.

Hinweis: Zu Fuß dürfte der An- und Abmarsch durchs Johannestal den Rahmen einer Tagestour fast sprengen (lt. Wegweiser 4 Std. einfache Strecke). Wer kein Radl hat, ist evtl. besser beraten, von der Eng aus über das Hohljoch zur Falkenhütte aufzusteigen.

Tipp: Wer Anfang August unterwegs ist, findet rund um die Falkenhütte große Vorkommen des ansonsten sehr seltenen Ungarischen Enzians (=Ostalpen-Enzian, Gentiana pannonica).

Tipp: Wer wirklich trittsicher und schwindelfrei ist und zudem ausgesetzte Kraxelei der Güteklasse I+ nicht scheut, kann vom Mahnkopf auch noch zum Steinfalk weiterwandern.