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Lehner Grieskogel

Ötztaler Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe3038 mHöhendifferenz1700 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichbedingt ExpositionWest, Nordwest EinkehrLudwigsburger Hütte (Sommer)AusgangsortZaunhof im PitztalAufstiegLudwigsburger Hütte, Lehner Joch, NW-GratAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Da sich die auf den ersten Blick wüst aussehenden, steilen Blockwerkhalden im Gipfelzustieg überraschend leicht besteigen lassen und auch der spitze Gipfelaufbau gutmütiger ist als von weitem vermutet, kann man den Nördlichen Lehner Grieskogel ruhig als echten "Wander-3000er" einreihen. Bis zum Lehner Joch ist man ohnehin auf guten Wegen im weitläufigen Wald- und Wiesengelände unterwegs. Stark ausgesetzte oder schwierige Wegstücke muss man also nicht fürchten. Obwohl der Lehner Grieskogel im unteren 3000er-Bereich spielt und etliche höhere Nachbarn hat, ist das 360-Grad-Gipfelpanorama vom Feinsten und reicht vom Pitztaler Gletscherskigebiet bis zur Zugspitze. Das unverdiente "Schattendasein" des Lehner Grieskogels hat auch Vorteile: die meisten Bergsteiger haben nämlich den benachbarten Fundusfeiler als Ziel!

Beschreibung

In der etwas oberhalb des Talbodens gelegenen Ortschaft Zaunhof beginnt -zunächst noch asphaltiert- der breite Zufahrtsweg zur Ludwigsburger Hütte. Hinter dem letzten Anwesen geht die Straße in einen grobschottrigen Forstweg über, der sich nun über zahllose Kehren in Grundrichtung O hinaufschlängelt. Als Radfahrer bleibt man immer auf diesem Fahrweg, für Fußgänger steht ein kleines Steiglein zum Abkürzen der Schlaufen bereit. So oder so gelangt man zu einer beschilderten Kreuzung, wo man rechts abbiegt und in wenigen Minuten bergab die Ludwigsburger Hütte erreicht.

Direkt oberhalb des Gartentürls beginnt der beschilderte Weg zum Lehner Joch. Ein paar Minuten geht es halbrechts durch den Wald, dann trifft man auf einen breiten Almweg, den man aber nur überquert. Durch zunehmend offenes Gelände steigt man mittelsteil in SO-Richtung, wobei man immer wieder den Almweg kreuzt. Gut markiert wendet sich das Steiglein nun nach N und leitet über einige wellige Aufschwünge und einen etwas steileren Geländeabsatz hinweg. Dann wird es wieder flacher, über schöne Wiesen und kleine Hügel erreicht man das weitläufige Lehner Joch mit Schilderbaum und Kreuz (NO).

Hier geht es scharf rechts (SO) weiter, ein gutmütiger Rücken leitet zum NW-Grat des Grieskogels hinüber. Die ersten schroffen Gratzacken werden in der rechten Flanke auf steilen Steigspuren im Gras umgangen, danach arbeitet man sich -bestens markiert- wieder steil hinauf zum Grat, wo man einen kleinen Absatz erreicht. Vor uns liegt nun eine steile, recht wild aussehende Blockhalde, die sich aber besser ersteigen lässt als vermutet. Wer sich an die Markierungen hält und ein bisschen Gespür für's Gelände hat, entdeckt immer wieder schmale Steigspuren oder treppenartige Platten, sodass sich die Blockwerkturnerei erfreulicherweise sehr in Grenzen hält. An den steilen Blockwerk-Hang schließt sich ein etwas weniger steiler an, der sich ebenfalls überraschend gut besteigen lässt (SO). Schließlich gelangt man zu einer Art Hochplateau, wo auch der alternative Anstieg über den anspruchsvolleren SW-Grat dazukommt, und wendet sich nach links (NO). Über einen flachen Zubringer nähert man sich zügig dem keck aufragenden Gipfelaufbau des Nördlichen Lehner Grieskogels. Dieser ist zwar sehr steil, lässt sich aber aufgrund der gut geschichteten Platten und Blöcke nahezu ohne Handeinsatz problemlos ersteigen.

Hinweis: Auch wenn die Almstraße verlockend aussieht: oberhalb der Ludwigsburger Hütte herrscht Radlverbot!