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*Top-Tour* Lasörling

Hohe Tauern/Lasörlinggruppe, Osttirol, ÖsterreichHöhe3098 mHöhendifferenz2000 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionOst, Süd (Aufstieg); Süd, Nordost (Abstieg) EinkehrWetterkreuzhütte, Zupalseehütte, Lasörlinghütte (alle Sommer)AusgangsortVirgenAufstiegWetterkreuzhütte, Legerle, Zupalseehütte, LasörlinghütteAbstiegLasörlinghütte, Direktabstieg via Raineralm


Charakteristik

Die Besteigung des Lasörling muss mit langen Zustiegen "erkauft" werden, ohne Übernachtung(en) kommen hier nur völlig schmerzfreie Konditionswunder aus. Das ist allerdings schon der einzige Nachteil des Lasörling, der sonst einige Vorzüge hat: die vielen Zustiege lassen sich je nach persönlichem Geschmack beinahe beliebig kombinieren, sodass man die Besteigung des Lasörling auch in eine mehrtägige Höhenwanderung einbauen kann. Die Besteigung verlangt vom berggewohnten Wanderer lediglich Trittsicherheit für Blockwerk und lose Platten und ein Minimum an Schwindelfreiheit für den kurzen Gipfelgrat. Lobend zu erwähnen ist vor allem das rundum unverbaute Gipfelpanorama, das dank der isolierten Lage des Lasörling vom Großglockner bis zu den Dolomiten reicht.

Beschreibung

Wege zum Lasörling gibt es viele. Da mir aber knapp 2000Hm in An- und Abstieg plus Anreise an einem Tag zu happig waren, habe ich mir folgende Anderthalb-Tage-Tour ausgedacht:

Aufstieg: Lasörlinghütte: Am sog. "Isel-Parkplatz" unterhalb von Virgen startet das Hüttentaxi, das einem die 1000Hm Aufstieg bis zur Wetterkreuzhütte abnimmt. An der Hütte orientiert man sich an den Schildern zur Zupalseehütte und wandert auf breitem Weg bequem in SW-Richtung. An einer beschilderten Verzweigung muss man sich zwischen zwei Wegvarianten entscheiden: während es rechter Hand auf bequemem Weg direkt zur Zupalseehütte geht, wollen wir noch den Aussichtsberg "Legerle" mitnehmen und gehen daher geradeaus auf dem kleinen Steig nach S weiter. Im Zickzack überwindet das Steiglein die steile, grüne Flanke (W) und leitet hinauf zu einem Vorgipfel mit Kreuz und Bank. Über einen schrofigen Aufschwung (S) erreicht man den nur mit einem Steinmanndl verzierten höchsten Punkt. Man folgt dem Grat (S) bis zu einer beschilderten Verzweigung in einer Senke, wo man nach rechts (W) abbiegt und auf gutem Weg absteigt zum schon lange sichtbaren Zupalsee mit der gleichnamigen, bewirtschafteten Hütte. Von der Zupalseehütte folgt man der Beschilderung zur Lasörlinghütte und wandert auf bequemem Weg zunächst in W, dann NW-Richtung zu einem namenlosen Joch. Dahinter geht man in einer langen Schleife nach SW einen weitläufigen Talboden aus (hier könnte man auch die Variante über die Merschenalm nehmen, die allerdings mit Höhenverlust verbunden ist) und wandert in harmlosem Gelände hinauf zur aussichtsreichen Merschenhöhe (NW). In W-Richtung ohne großen Höhenunterschied weiter bis in einen namenlosen Sattel und auf der anderen Seite mit ca. 150m Höhenverlust über Almwiesen hinunter zur modernen Lasörlinghütte mit ihrer originellen Architektur (Übernachtung).

Aufstieg: Lasörling: Vorbei am Abzweig zur Berger-See-Hütte geht es im Talboden nach W, später nach NW; kurze Aufschwünge wechseln dabei mit Flachetappen. Hat man den markanten Felszacken des "Kleinen Lasörling" zur rechten endlich umrundet, gelangt man in eine weitläufigen, blockwerkgefüllten Senke, wo der Weg zur Reichenberger Hütte links abzweigt. Wir gehen in N-Richtung weiter, steigen über steiles Blockwerk zu einer Geländekante auf und treffen auf ein deutliches Steiglein, das nun im Zickzack die breite Geröllschneise hinaufführt. Auf halber Höhe wechselt das Steiglein nach links aus der Rinne hinaus und schlängelt sich geschickt durch die steile Felsflanke hinauf zum Grat, wo der Weg von der Lasnitzenhütte einmündet. Auf guter Trasse "unterwandert" man nun den Gipfelaufbau nach rechts (O) bis zur einer Grateinsattelung. Nun geht es zunächst direkt am Grat, teilweise auch leicht auf die Rückseite ausweichend über Steigspuren und etwas Blockwerk steil hinauf zum Kreuz, wobei man an einzelnen Stellen auch mal die Hände braucht. Zurück zur Hütte auf gleichem Weg.

Abstieg: Lasörlinghütte: Gleich von der Hüttenterrasse steigt man auf gutem Serpentinensteig in NO-Richtung ab zum Beginn des Materiallifts, wo der Fahrweg beginnt. Auf ihm gemütlich, aber sehr lang an einigen Almen vorbei talauswärts. Wenn sich das Tal allmählich zum Virgental hin öffnet, kommt man an eine beschilderte Verzweigung: wer das Auto in Virgen (z.B. am Isel-Parkplatz) stehen hat, sollte hier rechts in den Fußweg einbiegen. Steil und geröllig führt er hinunter zu einem einzelnen Anwesen, überquert die Straße und setzt sich gegenüber als Wiesensteig fort. Noch kurz steil am Rand der Klamm hinunter und links hinaus zur Fahrstraße, die man auf Höhe des Parkplatzes "Rein" erreicht. Auf der Fahrstraße nach rechts bis unmittelbar vor die Iselbrücke (nicht überqueren!), dann nach rechts in einen Feldweg einbiegen und immer am Isel-Ufer entlang zum Ausgangspunkt.

Hinweis: Für den Taxidienst zur Wetterkreuzhütte muss man sich unbedingt anmelden (Fahrzeit ca. 30 Minuten, 12,00€ (Stand 2015)). Gegen Aufpreis könnte man sich auch an anderen Stellen rund um Virgen aufsammeln lassen und sich so am nächsten Tag evtl. den lästigen Talhatscher zurück zum Auto sparen.

Tipp: Die vielen Zustiege erlauben diverse Variationsmöglichkeiten; so wird der Lasörling gern im Rahmen des Lasörling-Höhenwegs bestiegen. Der Höhenweg beginnt im O mit dem Aufstieg zur Zunigalm und führt über die Wetterkreuz-, die Zupalsee- und die Lasörlinghütte bis zur Neuen Reichenberger Hütte bzw. Clarahütte. Diverse Gipfelmöglichkeiten entlang des Wegs bzw. Zwischenabstiege ins Tal sorgen für individuelle Erweiterungs- bzw. Abkürzungsmöglichkeiten.