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Innerer Kesselkopf

Hohe Tauern/Venedigergruppe, Osttirol, ÖsterreichHöhe2890 mHöhendifferenz1400 HmSchwierigkeitBergtour - Leicht (Hüttenzustieg)
Bergtour - Schwer (Gipfel)
Wintertauglichja (bis zur Neuen Prager Hütte)ExpositionOst (Hütte), Süd (Gipfel) EinkehrBerghaus Außergschlöss, Venedigerhaus in Innergschlöss (beide Sommer), Neue Prager Hütte (Sommer, Winter)AusgangsortMatreier Tauernhaus an der FelbertauernstraßeAufstiegAußergschlöss, Innergschlöss, Alte Prager Hütte, Neue Prager HütteAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Die Strecke vom Matreier Tauernhaus bis nach Innergschlöss und weiter taleinwärts trägt das Etikett "schönster Talschluss der Ostalpen". Tatsächlich ist hier landschaftlich einiges geboten: zunächst ein grüner, lieblicher Talboden, dann uralte Hüttendörfer mit urigen Einkehrmöglichkeiten und am Ende ein atemberaubender Blick auf die Gletscherflächen des Schlatenkees, das die Venedigergruppe im Norden umgibt. Dabei durchschreitet man die verschiedensten Landschaftsformen und kommt dem Gletscher mit seinen diversen Spielarten sehr nahe, ohne sicheres Terrain verlassen zu müssen. Der Ausblick von der Terrasse der Neuen Prager Hütte ist zu Recht berühmt. Enttäuschend, mühsam und nicht ganz ungefährlich ist dagegen der weg- und markierungslose Anstieg zum Hüttengipfel, bei dem jedem selber überlassen bleibt, wie er sich durch das Blockwerk und die anschließende Steilrinne kämpft.

Beschreibung

Die Tour startet am Matreier Tauernhaus mit seinen vielen Parkmöglichkeiten. Schon nach wenigen Metern auf der asphaltierten Fahrstraße muss man sich entscheiden: Während Radfahrer auf der Fahrstraße bleiben, können Fußgänger an einer Brücke auch auf die andere Bachseite wechseln und ungestört vom Autoverkehr taleinwärts spazieren (NW). Die kleine Almsiedlung Außergschlöss mit seinem Gasthaus erreicht man über beide Routen. Auch auf der folgenden Etappe zum Hüttendorf Innergschlöss (mit dem Gasthof Venedigerhaus) kann man zwischen der Fahrstraße rechts vom Bach und dem Fußweg am anderen Ufer wählen (W). Ab hier geht es auf dem Fahrweg recht flach weiter in den Talgrund hinein bis zum Materiallift der Prager Hütte (W).

Hier überquert man den Talboden und ein paar Bachläufe und folgt dann den Markierungen zum Fuß des begrünten Steilhangs (W). In Grundrichtung S windet sich ein schmaler Steig in engen, etwas zugewachsenen Kehren bergauf und führt schließlich in SW-Richtung aus der Botanik heraus in die Welt der Gletscherschliffe. Nach einiger Zeit erkennt man rechts oberhalb die unbewirtschaftete Alte Prager Hütte; man erreicht sie mit einem Schwenk nach N und einer weiteren Vielzahl an Serpentinen. Nun ist ein Großteil der Höhenmeter geschafft; der Weiterweg zur bereits sichtbaren Neuen Prager Hütte verläuft überwiegend in moderater Steigung auf gutem Weg (W). Nur im Schlussstück hinauf zum Felssporn mit der Neuen Prager Hütte muss man einige unschwierige, aber etwas steilere Gletscherschliffe übersteigen.

Der Innere Kesselkopf baut sich direkt hinter der Hütte auf und hat keinerlei Weg oder Markierung zu bieten. Als Einstieg in die große Blockwerkhalde an seinem Fuß kann die Gedenkstätte für verunglückte Bergsteiger hinter der Hütte dienen. Nach Belieben turnt man dann über die groben Blöcke und hält auf eine markante Rinne im Gipfelaufbau zu. Zunächst gelangt man noch über Grassoden und (vermeintliche) Steigspuren am linken Rand in die Rinne hinein; dort, wo diese zu steil und zu bröselig wird, weicht man an den rechten Rand aus. Die letzten Meter zum ungeschmückten Gipfel führen über ausgesetzte Blockkraxelei (I+).

Hinweis: Für die lange, aber nur wenig ansteigende Etappe vom Tauernhaus bis zum Materiallift der Neuen Prager Hütte ist ein Rad sehr zu empfehlen. Bis Innergschlöss könnte man auch auf die Dienste des regelmäßig verkehrenden Taxibus zurückgreifen.