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*Top-Tour* Hintereisspitze

Ötztaler Alpen, Südtirol / Tirol, Italien / ÖsterreichHöhe3269 mHöhendifferenz1300 HmSchwierigkeitBergtour - LeichtWintertauglichnein ExpositionS, SOEinkehrSchöne-Aussicht-HütteAusgangsortKurzras am Ende des SchnalstalsAufstiegSchöne-Aussicht-Hütte (Rif. Bellavista)Abstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Man kann kaum glauben, wie einfach die Hintereisspitze – immerhin über 3200m hoch – zu erreichen ist. Der Dank gebührt den Wegebauern, die sowohl den Weg von Kurzras zur Bellavista-Hütte über weite Strecken mit Felsplatten ausgelegt haben, und auch oberhalb der Hütte bis zum Gipfel einen Weg ohne übermäßig steile oder exponierte Passagen gebastelt haben. Lediglich ein Mindestmaß an Trittsicherheit für Geröll und Schrofen ist notwendig. Die größere Herausforderung bei dieser Tour liegt im Bereich Ausdauer und Durchhaltevermögen: mit knapp 1300Hm ist die Höhendifferenz beträchtlich, auch die Streckenlänge – vor allem zwischen Kurzras und der Bellavista-Hütte – darf keinesfalls unterschätzt werden (die Zeitangaben auf den Wegweiser sind eher im sportlichen Bereich angesiedelt). Unglaublich beeindruckend ist das Gipfelpanorama: Direkt gegenüber der hoch aufragenden Weißkugel sitzend, geht der Blick über die noch riesigen Gletscherflächen von Hintereis- und Hochjochferner fast bis hinaus ins Ötztal und über so bekannte Berggestalten wie Fineilspitze und Saykogel.

Beschreibung

Der Anstiegsweg zur Bellavista-Hütte beginnt in Kurzras direkt hinter dem wuchtigen schwarzen Hotel-Komplex. Zunächst leitet der Weg mittelsteil durch einen kurzen Waldgürtel, der Abzweig zum Panoramaweg bleibt dabei links liegen. Im freien Gelände schraubt sich der Weg nun etwas rumpelig und steinig im Zickzack die steile Hangflanke hinauf (N). Schließlich legt sich das Gelände etwas zurück und man wandert recht bequem, teilweise sogar auf ausgelegten Felsplatten, parallel zu einem Tälchen durch die linke Hangflanke. Nur kurz macht der Weg einen Schlenker durch das Wiesengelände (W) und unter einem Skilift hindurch, dann ist man wieder zurück an der Hangkante, wo man wieder die bewährte N-Richtung einnimmt. Am Talende schwenkt der Weg, größtenteils immer noch „gepflastert“, in weitem Bogen nach rechts (O), zieht durch einige Schrofenbänke und erreicht die wunderbar gelegene, fast schon luxuriöse Schöne-Aussicht-Hütte (Rif. Bellavista). Der Whirlpool ist im Sommer zwar nicht in Betrieb und auch die beiden Sauna-Fässer kann man nur als Orientierungshilfe nutzen, denn direkt dahinter beginnt der Weg zur HIntereisspitze (Wegweiser „Hintereis“). Gleich am Anfang ist ein kurzer Schrofenriegel unschwierig zu ersteigen, das war dann auch schon die anspruchsvollste Stelle der Tour. Beim restlichen Anstieg haben die Wegbauer ganze Arbeit geleistet: in angenehmer Steilheit, ohne die geringsten schwierigen oder exponierten Stellen schlängelt sich der Weg geschickt durch Felsregionen und Matten und leitet schließlich hinauf auf einen flachen Sattel (NW). Auch der steil und mühsam aussehende Gipfelaufbau, der halblinks aufragt, lässt sich viel schneller und einfacher als erwartet auf perfekt angelegter Zickzack-Spur erklimmen. Am Grat angekommen, wendet man sich nach rechts und erreicht nach wenigen Metern den höchsten Punkt, dem ein mitleidiger Wanderer offenbar ein provisorisches Kreuz gebastelt hat.

Tipp: Wesentlich verkürzen (aber auch verteuern) kann man den Aufstieg, indem man von Kurzras mit der Seilbahn zur Station Grawand auf über 3200m Höhe gondelt. Von dort kann man entlang des Wegs #3, einem breiten Fahrweg, rund 500 Hm zur Schönen-Aussicht-Hütte absteigen und dabei in unmittelbarer Nähe die leicht bizarren Auswüchse eines Gletscherskigebiets im Sommer erleben.