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Hintere Bachofenspitze

Karwendel, Tirol, ÖsterreichHöhe2668 mHöhendifferenz750 Hm *)SchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichnein ExpositionSüd, West EinkehrMösl-Alm (Sommer, bei Aufstieg von Scharnitz), Pfeishütte (Sommer)AusgangsortPfeishütte; Zustiege ab Innsbruck oder ScharnitzAufstiegSonntagkarAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Wer ins Karwendel zum Wandern geht, darf sich über Geröll und Gebrösel nicht beklagen. Auch die Hintere Bachofenspitze ist ein typischer Karwendelberg: die eigentlichen Kletterpassagen sind nicht allzu schwer (I, Stellen II), unangenehmer sind die sehr steilen, ausgesetzten und geröllbeladenen Bänder, auf denen man sich im oberen Teil hauptsächlich bewegt. Abrutschen oder Steine lostreten darf man dabei keinesfalls. Ansonsten eine abwechslungsreiche Tour ins Herz des Karwendels für den trittsicheren und schwindelfreien Bergsteiger. Übernachtung auf der besonders gut geführten, gemütlichen Pfeishütte zu empfehlen!

Beschreibung

*) gerechnet ab Pfeishütte



Wege zur Pfeishütte gibt es viele - wir beschränken uns auf den langen Forstweg von Scharnitz herauf, der vor allem für Bergradler attraktiv ist, und auf den aussichtsreichen Goetheweg, der von der Seilbahnstation Hafelekar herüberführt.

Aufstieg: Pfeishütte von Scharnitz: Vom Pp. "Karwendeltäler" immer an der Isar entlang, am Wiesenhof vorbei, bis sich Hinterautal und Gleirschtal gabeln. Hier mit gut 100Hm Verlust rechter Hand die Isar überqueren, dann geht's sehr bequem auf gutem Fahrweg bis zur schön gelegenen, urigen Mösl-Alm (SO). Weiter noch immer recht flach in O-Richtung ins Samertal hinein, bis ein weiter Talboden mit Gedenkstein erreicht wird - hier zweigt links der beschilderte Weg zur Pfeishütte ab (O). Trotz des groben Schotters und Gerölls lohnt sich die Mitnahme des Radls auch weiterhin, die schlechte Straßenqualität ist nur von kurzer Dauer, danach kommen noch etliche flache, gut beradelbare Kilometer. Dort, wo der Fahrweg steil nach links hinaufzieht, bietet sich das Radl-Depot im umzäunten Radl-Parkplatz der Pfeishütte an (MB-Cracks dürfen natürlich auch ganz hinauf zur Hütte fahren!). Ca. 1200Hm, 19km.

Aufstieg: ab Innsbruck mit Hafelekar-Bahn: in zwei Etappen fährt man von Innsbruck/Hungerburg hinauf zur Bergstation Hafelekar. Gleich rechts von der Station beginnt der Goetheweg, auf dem man wie auf einer Aussichtsterrasse oberhalb Innsbrucks dahinspaziert (O). Vorbei an der Abzweigung zur Hafelekarspitze (15 Min. Aufstieg, einfach) gelangt man mit etwas Höhenverlust in einen flachen Sattel, wo man mit der Gleirschspitze einen weiteren optionalen Gipfel mitnehmen kann (ca. 20 Min. Aufstieg, steil). Weiter auf gleichbleibender Höhe auf dem balkonartigen Goetheweg dahin und schließlich mit ein paar kurzen, steilen Serpentinen hinauf in die Mühlkarscharte (NO). Dort wechselt man auf die Rückseite der Nordkette und muss sich entsprechend vom Inntal-Blick verabschieden. Dafür befindet man sich nun im halbkreisförmigen Geröllkessel des Mühlkars, das man aber nur zur Hälfte ausgehen muss (N, dann NO). Bis zuletzt verstecken sich die steilen Serpentinen, die hinaufführen zur Mandlscharte, wo sich der Blick nun ein weiteres Mal komplett ändert. In gut gangbaren Kehren schlängelt sich der Weg hinunter in die grüne Senke der "Pfeis" (NO) und führt über welliges Wiesengelände und Latschengassen hinüber zur Pfeishütte, die erst ganz zuletzt in ihrer Senke auftaucht. Ca. 200Hm Aufstieg, 550Hm Abstieg, lange Flachetappen.

Aufstieg: Bachofenspitze: Von der Pfeishütte tritt man hinaus auf den Fahrweg und folgt ihm ein paar Meter bergab (also links), bis ein Wegweiser in eine schmale Latschengasse hineinzeigt. Hier rechts, mit wenig Steigung quert man auf schmalem Pfad den Hang (N); den anschließenden Steilhang überwindet man im Zickzack auf Steigspuren. Über ein paar wellige Aufschwünge geht es noch, dann trennen sich die Wege zur Bachofenspitze und zum Sonntagskar (Wegweiser). Entsprechend halten wir uns halbrechts (NO) und arbeiten uns über noch mehr Aufschwünge an den Rand eines riesigen Geröllfelds heran. Den guten Markierungen folgend kämpfen wir uns über sehr steile Geröllrinnen an den Felsfuß heran (N) und folgen ihm noch ein Stück nach links bis zum gut markierten Einstieg in die Felsen. Über einen kurzen, steilen Aufschwung geht es in einfacher Kraxelei über ein System von Rinnen und Bändern nach oben (I), danach wechselt Gehgelände auf schuttbeladenen Bändern mit Kletterpassagen, ein schmaler Kamin (Stellen II) ist dabei mit verbogenen Krampen entschärft. Danach legt sich das Gelände etwas zurück, die Kraxelstellen werden weniger, meist ist man jetzt in mehr oder weniger ausgesetztem, geröllbeladenem Gehgelände unterwegs (O). Nach Erreichen der Grathöhe wendet man sich nach links (N) und steigt über noch mehr Geröll hinauf zur mittelsteilen Gipfelabdachung. Mit Abstand zum Steilabbruch links nahezu beliebig hinauf zum Kreuz.

Tipp: Der Abstieg folgt im Wesentlichen dem Aufstieg; statt sich aber wieder am Felsfuß entlang zu tasten, empfiehlt sich eine rasante, zeit- und gelenkschonende Geröllabfahrt.