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*Top-Tour* Großvenediger

Hohe Tauern/Venedigergruppe, Osttirol, ÖsterreichHöhe3666 mHöhendifferenz2100 Hm *)SchwierigkeitHochtour - LeichtWintertauglichja ExpositionSüd, Südost EinkehrJohannishütte, Defreggerhaus (beide Sommer)AusgangsortHinterbichl/VirgentalAufstiegJohannishütte, Defregger Haus, RainertörlAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Ein echter Klassiker, diesem namensgebenden, höchsten Berg der gesamten Gruppe auf's Haupt zu steigen! Bis zum Horizont - nichts als Sicht! Bei guten Verhältnissen ist die Besteigung eine überraschend einfache Angelegenheit, was aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass man sich hier auf ausgesprochen spaltenreichem Gebiet befindet. Auch bei schlechter Witterung ist die Orientierung auf den weiten Gletscherflächen nicht einfach. Wer Zeit, die entsprechende Ortskenntnis und/oder einen Bergführer hat, sollte unbedingt die gesamte "Venediger-Krone" anpeilen, denn von jedem Gipfel ergeben sich neue, interessante Einblicke und Perspektiven und idR hat man dort auch etwas mehr Muse zum Genießen als auf dem überlaufenen Hauptgipfel.

Beschreibung

*) Die erste Etappe von Hinterbichl zur Johannishütte kann man bequem mit dem "Venediger-Taxi" zurücklegen. Damit entfallen gut 700Hm.



Auf der ersten Etappe zur Johannishütte gibt es nicht viele Variationsmöglichkeiten, dazu ist das Dorfertal zu eng und zu tief eingeschnitten. Bis auf wenige "Abschneider" ist der Wanderweg daher mit dem Fahrweg identisch (N). An der Johannishütte geht der Fahrweg in einen guten Bergweg über und führt zunächst rechts, dann links vom Bach über Almgelände nach NO. Schließlich schwenkt der Weg nach N, umrundet den Fuß des Kapunitzkopfs mit der Materialseilbahn und leitet über Gletscherschliffe und Geröll hinauf zum Geländeabsatz mit dem Defreggerhaus (ggf. Übernachtung).

Vom der Hütte geht es über Blockwerk und Platten noch kurz in NO-Richtung hinauf zum Anseilpunkt. Nach Anlegen der Gletscherutensilien ist erst einmal eine weite, flache Senke zu durchwandern, nur allmählich steilt das Gelände auf; in einigen steileren Aufschwüngen erreicht man den Durchschlupf zwischen Hohem Aderl und Rainerhorn und befindet sich schon bald auf dem zentralen Gletscherplateau des Rainertörl mit Wegweiser. Nun in NW-Richtung zunächst flach, dann in angenehmer Steigung unschwierig auf den Vorgipfel des Venediger; der Übergang zum Kreuz erfolgt über einen kurzen, jedoch ausgesprochen schmalen Grat.

Vorsicht: Auch wenn es nicht immer danach aussieht: der gesamte Aufstieg erfolgt über sehr spaltenreiches Terrain. Gletscherausrüstung und Seilschaft sind daher Pflicht!

Hinweis: Wer nicht unbedingt ein "Beweisfoto mit Kreuz" braucht, kann sich den luftigen Übergang zum Kreuz auch sparen und auf dem gleich hohen Vorgipfel bleiben. Je nach Verhältnissen kann man das Kreuz auch unter Umgehung des Grats von S über einen einfachen Blockgrat erreichen. Um dorthin zu gelangen, muss man aber kurz unterhalb des Vorgipfels eine luftige Querung nach links bestehen.

Tipp: Wer den doch beträchtlichen Aufwand für diese Tour besser ausnutzen möchte, sollte wenigstens noch das Hohe Aderl "mitnehmen" (nur wenige Minuten Umweg vom Rainertörl über einfachen Blockgrat) oder gleich die gesamte "Venediger-Krone" mit den zusätzlichen Gipfeln Hohes Aderl, Rainerhorn, Schwarze Wand und Hoher Zaun machen. Schwieriger als der Übergang zum Kreuz des Venedigers wird es dabei nirgends (überwiegend Gehgelände, max. Blockwerk I).

Hinweis: Das "Venediger-Taxi" sollte telefonisch vorgebucht werden (i.d.R. zur vollen Stunde und kostet 20,-€ hin+retour, Stand 2013)