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Großer Solstein

Karwendel, Tirol, ÖsterreichHöhe2540 mHöhendifferenz1550 HmSchwierigkeitBergtour - LeichtWintertauglichbedingt ExpositionSüdwest, West EinkehrSolsteinhaus (Sommer)AusgangsortHochzirlAufstiegSoln-Alm, SolsteinhausAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Den Großen Solstein kann man getrost als "sanften Riesen" bezeichnen. Mit über 2500m Höhe gehört er schon zu den höheren Karwendelbergen, zusammen mit seiner vorgeschobenen Lage über dem Inntal ergibt dies eine 1a Aussichtsloge. Der Blick reicht von den Lechtaler Alpen im W über Zugspitze und Mieminger Kamm, über Stubaier und Tuxer Alpen bis zu den Tauern im O. Die bergsteigerischen Anforderungen sind gering, nur ein paar harmlose Schrofenbänke sind zu bewältigen; bis zum Gipfel zieht dann ein gut angelegter Serpentinensteig. Unbedingt mitzubringen ist aber eine Riesenportion Kondition: 1550Hm sind ein Haufen Zeug, dazu kommt auf dem Forstweg im unteren Bereich auch einiges an Strecke, sodass man auch auf dem Rückweg nicht mit nennenswerter Zeitersparnis rechnen kann. Leider hat man bei Erreichen des Solsteinhauses erst grob die Hälfte der Höhenmeter abgearbeitet - also Zeit und Kraft gut einteilen!

Beschreibung

Am Bahnhof Hochzirl "unterwandert" man die Gleisanlagen und folgt dem bergseitigen Bahnsteig bis zum Ende, wo man durch ein Gatter zu einem Waldweg gelangt. Dieser verläuft in leichtem Auf und Ab und mündet nach wenigen Minuten in einen breiteren Wirtschaftsweg, wo man sich links hält. Nach diesem kurzen "Aufwärmprogramm" wird es gleich für ein paar Minuten richtig steil, erst wenn von links der Zubringer vom Krankenhaus Hochzirl dazustößt, wird der Weg wieder besser und flacher. Geradeaus in wechselnder Steilheit auf nun breitem Forstweg weiter taleinwärts (NO). Die beiden rechter Hand abzweigenden Wege hinunter ins ins Brunntal darf man ignorieren, man bleibt weiter auf dem bequemen Forstweg, der allmählich nach N, dann NW schwenkt. Er endet kurz hinter der Materialseilbahn des Solsteinhauses vor einem breitem Bachbett. Deutliche Steigspuren führen zunächst am linken Rand des Bachbetts entlang, dann überquert man den Ehnbach und findet rechter Hand wieder einen gut angelegten, deutlich markierten Waldweg vor (O). Etliche mittelsteile Kehren führen hinauf zu einer hübschen Lichtung mit Jagdhüttchen und kurz danach zur ebenfalls schön gelegenen Soln-Alm (N, nicht bewirtschaftet). Vorbei am Abzweig zum Kreuzjöchl geht man geradeaus in N-Richtung weiter und passiert nahezu ohne Steigung einen kurzen Waldgürtel. Kurz darauf kommt das halbrechts auf seiner Geländeschwelle thronende Solsteinhaus ins Bild, zuvor muss man aber erst dem Bachlauf relativ flach nach N folgen und einen Taleinschnitt ausgehen. Am Ende des Tälchens überquert man wiederum den Bach scharf nach rechts (SO) und wandert über angenehme Serpentinen hinauf zum großen Solsteinhaus.

Hinter der Hütten-Terrasse wendet man sich nach rechts und steigt ein paar Meter hinunter zu einem Wiesensattel mit Wegweiser. Dort hält man sich halblinks, die undeutlichen Steigspuren entwickeln sich schnell wieder zum klar erkennbaren Weg, sobald man den Latschengürtel erreicht. Zunächst nach S, dann in O-Richtung geht es relativ steil und manchmal auch über kleine Felsriegel durch die Latschenzone (Abzweig zum "Stiftensteig" ignorieren). Nachdem man den Latschengürtel durchstiegen hat, wird der Weg erfreulicherweise immer besser. Nun braucht man nur noch etwas Durchhaltevermögen, um im Gras-Schotter-Mix die unzähligen, gut angelegten Kehren zu bewältigen, die bis zum Gipfelkreuz hinaufleiten.

Hinweis: Wer nicht für Hin- und Rückweg denselben Weg benutzen möchte, kann sich diverse Kombinationsmöglichkeiten ausdenken, z.B. Abstieg zur Magdeburger Hütte über die Höttinger oder Zirler Schützensteige oder eine Kombination mit Ersteigung des Kleinen Solsteins. Die Schwierigkeit der Tour erhöht sich dadurch aber beträchtlich. Zum Zeitpunkt unserer Begehung war umständehalber (Orkan) keine andere Route möglich.