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Glödis

Hohe Tauern/Schobergruppe, Osttirol, ÖsterreichHöhe3206 mHöhendifferenz1550 HmSchwierigkeitBergtour - Mittel
Klettersteig - Leicht
Wintertauglichnein ExpositionSüd EinkehrLienzer Hütte (Sommer)AusgangsortPp. Seichenbrunn/DebanttalAufstiegLienzer Hütte, SO-GratAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Der formschöne, markante Gipfel des Glödis dominiert das ganze Debanttal und man kann es kaum glauben, dass die Besteigung auch einem geübten, trittsicheren Normal-Bergsteiger mit Klettersteig-Ausrüstung möglich sein soll. Bis zum Einstieg in den Klettersteig bewegt man sich in einem Mix aus Weg, Blockwerk und Geröll in nicht exponiertem, mittelsteilem Gelände; auch die Schwierigkeiten des Klettersteigs halten sich technisch (A/B) in Grenzen. Der Knackpunkt der Tour ist definitiv ihre Länge, denn zu den ohnehin schon stattlichen 1550Hm kommt noch eine ganz erhebliche Strecke, die man auch auf dem Rückweg nicht unterschätzen darf. Im Klettersteig ist ebenfalls mit erhöhtem Zeitbedarf in An- und Abstieg zu rechnen. Als Tagestour sollte der Glödis nur von wirklich gut trainierten Bergsteigern angegangen werden; die meisten Gipfel-Aspiranten ziehen eine Übernachtung in der Lienzer Hütte vor. Die Tour ist landschaftlich sehr lohnend und durchaus abwechslungsreich. Das Panorama vom freistehenden Gipfel würde man gern ein paar Stunden genießen, wenn da nicht der lange Rückweg wäre....

Beschreibung

Vom Parkplatz Seichenbrunn aus wandert man bequem und mit geringer Steigung in NW-Richtung taleinwärts; als Alternative zum Forstweg kann man auch auf den rechts davon verlaufenden Lehrpfad ausweichen. Bei der schön gelegenen Lienzer Hütte kommen beide Wege wieder zusammen. In gleichbleibender Richtung (NW) geht es weiter; über einen unangenehm steinigen Steig folgt man dem Zustieg zur Hochschoberhütte durch eine Hangflanke und eine Blockhalde. Der Steig zur Hochschoberhütte zweigt links ab; wir gehen geradeaus weiter und gelangen mit etwas Höhenverlust hinunter in den weitläufigen Talboden. Auf der gegenüberliegenden Bachseite werden nun endlich die fälligen Höhenmeter abgearbeitet; mittelsteil geht es im Zickzack entlang des Bachs hinauf (NW). An einer beschilderten Kreuzung hält man sich rechts (O) und erreicht schließlich einen schönen Brotzeitplatz auf einer grasigen Kuppe. Nun müssen -teils auf Weg, teils im Blockwerk- noch ein paar Aufschwünge gemeistert werden; einen markanten Felsgupf umgeht man dabei unschwierig auf der linken Seite. Das Gelände lehnt sich nun etwas zurück; Geröll und Gletscherschliffbänke leiten hinauf zur Einsattelung im Grat, wo der Klettersteig über die letzten 300Hm beginnt.

Der erste Steilaufschwung mit einigen ausgesetzten Passagen (Kategorie B) ist fast schon der anspruchsvollste Teil des Klettersteigs; eine luftige Seilbrücke mit anschließendem C-Teil kann in einer ausgesetzten B-Passage umgangen werden. Der Mittelteil mit einem eher unschwierigen Mix aus A- und B-Anteilen zieht sich ordentlich in die Länge, bevor man über einen kurzen, aber steilen Schlussaufschwung (B) das sehenswerte Gipfelkreuz erreicht.

Hinweis: Den Wanderparkplatz Seichenbrunn im Debanttal erreicht man von den Ortschaften Nussdorf oder Iselsberg aus (nördlich von Lienz) über eine schmale Schotterstraße.