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Geißstein (Gaisstein)

Kitzbüheler Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe2363 mHöhendifferenz1250 Hm*)SchwierigkeitWanderung - Mittel (Aufstieg)
Wanderung - Schwer (Abstieg)
Wintertauglichbedingt ExpositionNordwest, Südwest EinkehrkeineAusgangsortJochbergAufstiegSintersbach-Wasserfall, -Grundalm, -Hochalm, -Scharte, WestgratAbstiegWandsteig, Schusterscharte, Hochtor, Wild-Hochalm, Wildalm


Charakteristik

Landschaftlich sehr schöne Rundwanderung auf den besten Aussichtsberg der östlichen Kitzbüheler Alpen. Bis auf kurze Teilstücke, die perfekte Trittsicherheit verlangen (Gipfelgrat, "Wandsteig"), erfolgt der überwiegende Teil der Tour auf guten Steigen in einfachem Gelände. Die grösste Herausforderung der Tour dürfte in ihrer Länge liegen, die dank einiger Flachetappen und Gegenanstiegen beträchtlich ist (reiche Wasservorräte unterwegs). Von den dunklen Waldpassagen zu Beginn und Ende der Tour abgesehen, bekommt man eine sehr aussichts- und abwechslungsreiche Wanderung; der Gipfel bietet einen freistehenden Logenplatz mit Paradeblick auf die vergletscherte Tauernkette, den wilden Kaiser, Loferer und Leoganger Steinberge und die gesamten Kitzbüheler Alpen auf einen Blick.

Beschreibung

*) plus einiger kleinerer Gegenanstiege

Aufstieg: Vom Pp. an der Schranke vorbei zur nahen Weggabelung, wo man die Wahl zwischen Forstweg links und Wanderweg rechts hat. Wir nehmen den Wanderweg, der sehr bequem und ohne großen Höhengewinn am schluchtartigen Bachlauf entlang führt (O). Wenn man wieder Bach-Niveau erreicht hat, wechselt der Steig auf die andere Seite und mündet in den Fahrweg zur Wildalm ein; dort rechts (SO). Wir verlassen den Forstweg in einer markanten Linkskurve und gehen geradeaus weiter zu einer nahen Brücke. Nun geht es in gleicher Richtung auf gutem Weg durch dichten Wald bis zu einer beschilderten Abzweigung; dort kann man mit 5 min. Umweg die malerischen Sintersbach-Wasserfälle besichtigen. Der Hauptweg geht rechter Hand weiter in Serpentinen durch den Wald, bis man wieder auf eine Forststraße trifft; dort rechts. Nach einem kurzen Stück auf dem Fahrweg zweigt rechter Hand ein beschildertes Steiglein ab Richtung "Sintersbach-Alm, Geisstein". Nach einem weiteren Waldstück erreicht man erneut eine Fahrstraße und auch die weiten Weideflächen der Sintersbach-Grundalm. Um zu den Alm-Gebäuden zu kommen, kann man entweder den Fahrweg überqueren und auf dem spärlich markierten, schwach ausgeprägten Steig am linken Rand der oft sumpfigen Weideflächen entlang gehen oder -etwas zeitraubender- rechtsherum dem Fahrweg folgen. An den Almhütten steigt man links hinauf zu einem gut sichtbaren Karrenweg, der zunächst in die falsche Richtung zu führen scheint, aber bereits nach wenigen Metern in die gewünschte Richtung (S) einschwenkt. Auf dem Karrenweg relativ flach über welliges Gelände hinauf zur Sintersbach-Hochalm. Direkt vor dem Hauptgebäude (Schild an der Hauswand) beginnt linker Hand das schwach ausgeprägte Steiglein Richtung Geissstein (SO). Auf Steigspuren, tw. auch weglos, aber gut markiert steigt man kurzzeitig etwas steiler hinauf zur Sintersbach-Scharte, wo man erstmals einen Blick auf die prachtvolle Tauern-Szenerie gegenüber werfen darf. Links (NO) geht es weiter, man erklimmt einen steilen Wiesenhang und quert die O-Flanke des markanten Gratrückens, bis er in eine schöne Ebene direkt unterhalb des Geissstein-Westgrats einmündet. Man geht nun direkt auf den schroffen Gipfelhang zu, quert ihn flach von links nach rechts (O) und steigt über sehr steile Serpentinen hinauf zum Grat. Vom Gipfelkreuz trennt uns nun nur noch eine kurze Gratwanderung, auf der man allerdings noch etwas aufpassen muss, da der sehr schmale Steig auch an ein paar ausgesetzten Stellen vorbeiführt (Seilsicherungen defekt).

Abstieg: vom Gipfelkreuz steigt man steil nach S hinunter bis zu einer Abzweigung mit Wegweiser ("Lindlingalm/Hinterglemm"). Dort beginnt linker Hand der sog. "Wandweg", der sich im folgenden sehr schmal und tw. etwas erodiert durch die steile, felsige O-Fanke des Geissstein mogelt (NO). In einer Senke trifft man auf einen Schilderbaum, man folgt nun der Beschilderung "Lindlingalm, Hochtorsee" nach links. Nun wird der Weg wieder besser, mit kleinem Gegenanstieg durch ein Geröllfeld erreicht man den Sattel zwischen Geissstein und dem benachbarten Schusterkogel (NW). Auf nahezu gleichbleibender Höhe wandert man in gleicher Richtung weiter (Beschilderung "Hochtorsee"), passiert die Abzweigung zur Lindlingalm und steigt mit mehreren kurzen Gegenanstiegen den Grasbuckel des Mittagskogels hinauf. Während halbrechts voraus der Hochtorsee und die gleichnamige Alm ins Bild kommen, steigt man ein paar Meter hinunter zu einem Wiesensattel mit Wegweiser, dem sog. "Hochtor". Zurück ins Sintersbachtal geht es linker Hand, nach wenigen Metern muss man sich dann erneut entscheiden: wer schon etwas müde Knochen hat, dem sei der Abstieg über den breiten Karrenweg zur Achental-Grundalm (S) und zurück zum Aufstiegsweg empfohlen. Alle anderen können sich rechts (SW) halten und dem gerade mal fußbreiten "Sennensteig" durch eine wilde Felssturz-Szenerie hinüberfolgen zu den Almflächen der Wild-Hochalm (NW, wenig Höhenverlust). Vom Wegweiser vor der Hochalm, auf dem nur die Achental-Grundalm ausgewiesen ist, sollte man sich nicht verwirren lassen - gleich hinter dem Haus steht noch ein Wegweiser, auf dem auch das gewünschte Ziel "Wildalm" zu finden ist. Nun -stets gut markiert- über Almwiesen, einen Waldgürtel und noch mehr Wiesen zu einer Schotterstraße, die man aber nur überquert. Rote Holzpfosten geben auf den folgenden Almflächen die Richtung vor, an ein paar privaten Hütten vorbei erreicht man schliesslich die bewirtschaftete Wildalm (W). Dort schwenkt man links auf den Fahrweg ein (Beschilderung "Sintersbach-Wasserfall, Jochberg, Schradler") und folgt ihm in vielen Kehren talwärts (SW), bis man in der markanten Kurve wieder auf den Aufstiegsweg trifft. Weiterer Abstieg wie Aufstieg.

Hinweis: Zum Ausgangspunkt gelangt man, indem man (von Kitzbühel kommend) einen knappen Kilometer nach der Jochberger Kirche links abbiegt (Erlau-Weg) und stets den Wanderschildern zum Wasserfall folgt bis zum Pp. an der Schranke

Vorsicht: Die Tour ist überwiegend einfach, allerdings knackig lang; aufgrund der vielen Flachpassagen und kleinen Gegenanstiege ist besonders beim Abstieg mit stark erhöhter Gehzeit zu rechnen.