Fanatkogel (Blaue Wand)
Charakteristik
Der Fanatkogel wäre für sich allein kein spektakuläres Ziel, er ist halt der Hüttengipfel der Stüdlhütte, der von dort mit minimalem Zeitbedarf auch abends noch bestiegen werden kann. Kombiniert man den Fanatkogel aber mit der Schere, dem anderen Hausberg der Stüdlhütte, so wird eine rundum gelungene Tagestour daraus. Für alle, denen der Großglockner eine Nummer zu groß ist, sind der Fanatkogel und die Schere die perfekten Aussichtskanzeln.
Alpinistische Heldentaten werden nicht verlangt: Bis zur Stüdlhütte bewegt man sich ausschließlich auf bestens gewarteten Wirtschafts- und Wanderwegen. Lediglich für den oberen Teil des kurzen Aufschwungs zum Fanatkogel, eine sehr steile und unangenehm instabile Rinne, ist solide Trittsicherheit und etwas Vorsicht nötig.Beschreibung
Den Groß-Pp. hinter dem Lucknerhaus verlässt man in N-Richtung und wandert direkt auf den schroffen Gipfelaufbau des Großglockners zu. Ob man das erste Stück auf der Fahrstraße links vom Bach zurücklegt oder auf dem Fußweg auf der anderen Bachseite, ist Geschmackssache - vor dem ersten steileren Aufschwung kommen beide Routen wieder zusammen. Anschließend windet sich der Fahrweg mit saftiger Steigung ein paar Kehren hinauf, bevor sich das Gelände wieder leicht zurücklegt und man recht bequem die Lucknerhütte erreicht, wo der Fahrweg endet. Auf breitem, gut gepflegtem Wanderweg geht es in N-Richtung weiter: kurze steilere Anstiege wechseln dabei mit gemütlichen Abschnitten. Man gelangt schließlich in einen Geländekessel, der von steilen Felswänden gesäumt ist. Unser Steig weicht hier nach NW aus und leitet in einer längeren Querung und ein paar steileren Serpentinen zur unvermittelt linker Hand auftauchenden Stüdlhütte hinauf.
Man umrundet die Hütte und findet ein paar Meter von der Terrasse entfernt ein Schild "Blaue Wand" und den deutlichen Beginn eines Steigs. Ein paar bequem zu gehende Serpentinen leiten hinauf zum Felsfuß, wo der unangenehme Teil des Aufstiegs wartet: eine sehr steile und instabile Rinne, die man mit etwas Vorsicht begehen sollte. Drei Metallstangen leiten links hinaus in angenehmeres Felsgelände und nach Umrunden eines ausgesetztes Ecks ist der mit einer Stange markierte höchste Punkt auch schon erreicht.
Hinweis: Von Kals aus führt die gebührenpflichtige Kalser Glocknerstraße (10 €, Stand 2020) bis zum Lucknerhaus auf knapp 2000m und bietet so einen hoch gelegenen Ausgangspunkt. Man sollte nicht zu spät am Morgen ankommen, der XXL-Parkplatz am Lucknerhaus ist meistens schnell voll.
Tipp: Wenn man schon mal auf der Stüdlhütte ist, kann (und sollte!) man gleich noch den nördlich gelegenen Aussichtspunkt "Schere" mitnehmen (s. separate Tourenbeschreibung). Diese lässt sich ebenfalls mit moderatem Zeitbedarf unschwierig ersteigen und stellt die perfekte Aussichtsloge für den Großglockner dar.