Cima sopra Conella
Charakteristik
Eigentlich ist die hier beschriebene Tour eine Rundtour ohne Gipfel, aber mit vielen landschaftlichen Highlights. In ständigem Auf und Ab gewinnt man einen guten Eindruck von der wenig bekannten und besuchten Gebirgsgruppe des Lagorai, ihren versteckten Tälern, Seen, Scharten und den abweisend wirkenden roten Felszacken. Einige Gipfel werden von unserem Höhenweg nur knapp „unterwandert“, die Cima sopra Conella ist der gutmütigste davon. Langweilig ist die Tour nie, schließlich warten hinter jeder Scharte und jedem Sattel Überraschungen. Allerdings darf man die Länge der Tour keinesfalls unterschätzen, das dauernde Auf und Ab und die geröllige oder felsige Wegbeschaffenheit kosten Kraft und Zeit. Ausgeprägte Trittsicherheit ist absolut notwendig, keinesfalls bei Nässe oder Gewittergefahr begehen!Beschreibung
Aufstieg: Am Parkplatz beginnt links von einer Wasserrinne beim Infoschild der Aufstieg über ein paar Treppen. Immer der hervorragenden Beschilderung zum See (Weg #325) folgend, erreichen wir nach einem kurzen Waldstück und freien Wiesen einen quer laufenden Fahrweg nebst Mehrfach-Verzweigung. Hier biegen wir entsprechend der Beschilderung zum Lago Erdemolo rechts ab (der Geradeaus-Zweig wird unser Rückweg). Zuerst auf Teer und Pflaster, dann auf breitem Schotterweg lassen wir uns von der 325-Markierung zuerst nach SO, dann nach S durch lichten Lärchenwald und schöne Blumenwiesen lotsen. Zügig gewinnen wir an Höhe und erreichen eine beschilderte Gabelung, an der uns der Lago Erdemolo zu Füßen liegt. Unser nächstes Etappenziel heißt Passo del Lago, daher bleiben wir geradeaus (SO, dann S) auf dem bewährten Weg #325. Durch schönste und artenreiche Blumenwiesen schlängelt sich der Steig völlig unschwierig oberhalb des Sees entlang und schließlich hinauf zum Pass. Sobald wir hier links (NO) abgebogen sind und den ersten grasigen Gratbuckel auf guter Spur überschritten haben, ändert sich das Gelände abrupt: der schmale Steig wird felsig, teilweise auch etwas exponiert und führt immer knapp unterhalb des Grats durch die sehr steile Flanke. Wir unterwandern den Monte del Lago knapp unterhalb des höchsten Punkts und passieren einen Felsdurchschlupf: dahinter wendet sich der Steig mit Höhenverlust nach NW, überwindet ein paar erodierte Rinnen und unterquert den nächsten Gratgupf (N). In zahlreichen steilen, unangenehm gerölligen Serpentinen senkt er sich zur Forcella Cavè hinunter (NO) und steigt daraufhin – wieder angenehmer – hinauf in einen Wiesensattel. Hier lässt sich rechts in wenigen Minuten über einfaches Wiesengelände der nur mit einem Steinmanndl geschmückte Gipfel der Cima sopra Conella einen Besuch abstatten.
Abstieg: Zurück in den Sattel und über angenehmes Wiesengelände mit leichtem Gefälle bis zu einer Verzweigung unterhalb der Forcella Sasso Rosso. Sie bleibt rechts oben unbeachtet, wir setzen den Weg halblinks (NW) fort und folgen fürderhin der Beschilderung zum Rif. Sette Selle. Der Weg unterquert nun den Felszacken des Sasso Rotto und führt durch eine Blockwerk-Zone. Direkt dahinter können Trittsichere optional den Anstieg zum Gipfel anpacken (s. Tipp). Auf dem Hauptweg geht es in NW-Richtung weiter, jetzt muss eine große Blockwerkhalde mühsam durchkraxelt werden. Wer sich danach schon mit einem Bein auf der Hüttenterrasse wähnt, muss sich weiter in Geduld üben: mit etwas Gegenanstieg wird erst noch ein felsiger Aufschwung überstiegen. Dahinter geht es in engen Serpentinen wieder genauso steil bergab; mitten im Geröll biegen wir an einem Wegweiser endlich nach links (W) ab. Geröllig, aber ganz gut angelegt leitet das Zickzack-Steiglein durch das mit wüsten Felstrümmern übersäte Tälchen und schließlich durch ein kurzes Waldstück zum bewirtschafteten Rif. Sette Selle. Links von der Terrasse geht der Abstieg durch Wald und Wiesen weiter, geröllig bleibt er weiterhin. Am Aussichtspunkt Croce del Laner halten wir uns gemäß Beschilderung halb links. Steinig und wurzelig geht es durch dichteren Wald weiter, ein Almweg wird lediglich gekreuzt. Unvermittelt mündet unser Steig schließlich dann doch in eine Teerstraße, die uns linker Hand hinunterführt zur bereits bekannten Mehrfach-Kreuzung. Geradeaus (Wegweiser Palú) in wenigen Minuten zurück zum Pp. Frotten.
Hinweis: Den Ort Palù (Palai) erreicht man von Trento bzw. aus dem Valsugana über die SS47 und die SP8 ab Pergine. Der gebührenpflichtige Großpp. Frotten liegt knapp 2 km oberhalb des Orts und ist deutlich ausgeschildert.
Tipp: Wer trittsicher und schwindelfrei ist und Blockwerk-Kraxelei nicht scheut, kann vom Abstiegsweg zusätzlich noch den mit Kreuz und Tiroler Adler dekorierten Sasso Rotto erklimmen (markierter Aufstieg auf sehr steilen, schmalen Wegspuren mit viel Geröll, auf den letzten 10 Min. unhandliches Blockwerk).