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*Top-Tour* Cima di Terrarossa

Julische Alpen, Friaul, ItalienHöhe2420 mHöhendifferenz950 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionSüdEinkehrRif. BrazzàAusgangsortStraßenende auf dem Altipiano del Montasio (4 km ab Sella Nevea) AufstiegRif. BrazzàAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Aus dem Tal kann man sich nicht vorstellen, wie diese gewaltigen Felsflanken ohne Kletterei zu bewältigen sein sollen. De facto geht es dann überraschend bequem und bei guten äußeren Bedingungen ohne Schwierigkeiten. Man merkt dem Weg an, dass er militärischen Ursprungs ist, wo vermutlich Scharen von bemitleidenswerten Soldaten jede Menge Material zu den Stellungen im Gipfelbereich schleppen mussten. Die natürlichen Felsbänder werden perfekt genutzt und sorgen für eine moderate, gleichbleibende Steigung. Schon unterwegs ergeben sich tolle Ausblicke auf die hübsche Almlandschaft des Altipiano del Montasio, die markanten Felsgestalten von Monte Canin und Monte Forato gegenüber und den gewaltigen Nachbarberg J?f di Montasio. Am Gipfel wird das fantastische Panorama noch ergänzt durch schaurige Tiefblicke in den Felskessel der Spranje.

Beschreibung

Am Pp. vor den Almen am Altipiano del Montasio folgen wir rechts der Beschilderung zum Rif. Brazzà, das wir über eine breite Schotterstraße erreichen (NO). Oberhalb der Hütte führt ein Wiesenpfad in wenigen Minuten zu einer beschilderten Gabelung. Wir nehmen den rechten Zweig und behalten fürs Erste die Richtung bei (NO). Der bequeme Pfad leitet zunächst durch Wiesen und – vorbei an einer Wasserfassung – im Zickzack an den Felsfuß heran. Nun zeigt sich, wie meisterlich die armen Soldaten des Ersten Weltkriegs diesen Steig angelegt haben: Unter Ausnutzung der natürlichen Felsbänder und in stets angenehmer Steigung führt der erstaunlich breite Weg Kehre um Kehre die sehr steile Flanke hinauf (N), nur selten muss man mal einen kurzen Schrofenriegel übersteigen. Dank der moderaten Steigung zieht sich der Aufstieg zwar etwas in die Länge, ist dafür aber überraschend bequem. In Gratnähe gelangt man schließlich kurz hintereinander zu den Abzweigungen zweier Kletterstege (Ceria-Merlone rechts und Sentiero Leva links), die wir beide ignorieren. Bald danach treffen wir auf eine Scharte im Grat, deren Tiefblick bereits einen Vorgeschmack auf das Gipfelpanorama gibt. Links geht es an tief eingegrabenen Kriegsstellungen vorbei und auf etwas gerölligem, aber immer gut gangbarem Pfad in weiteren Serpentinen zum ungemein aussichtsreichen Gipfel mit Steinmanndl und Gipfelbuch.

Hinweis: Der Pass Sella Nevea verbindet Chiusaforte und Cave del Predil im Friaul. Auf der Passhöhe befindet sich eine höchstens mittelschöne Skistation und der Abzweig der frei befahrbaren, sehr steilen Teerstraße zu den Almen am Altipiano del Montasio (=Ausgangspunkt).

Tipp: In der gesamten Felsflanke und am Gipfel kann man große Gruppen neugieriger und gar nicht schüchterner Steinböcke antreffen.