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Cima della Stellune

Lagorai, Südtirol, ItalienHöhe2609 mHöhendifferenz1400 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionWest - NordEinkehrkeineAusgangsortPonte delle Stue an der Straße von Molina di Fiemme zum Manghen-PassAufstiegMalga Cazzorga, Lago delle Stellune, Forcella di Val MoenaAbstiegForcella di Val Moena, Forcella di Val Sorda, Forcella di Montalon, Malga Cazzorga


Charakteristik

Die Cima delle Stellune ist ein wenig begangenes und recht typisches Ziel im Herzen der ohnehin nicht überfrequentierten Lagorai-Kette. Kaum zu glauben, dass die berühmten, viel besuchten Zacken der Dolomiten nur ein Tal entfernt sind! Im Lagorai herrschen dunkle Porphyrgipfel über einsame Hochtäler und malerische Bergseen. Alles ein wenig schroff, aber durchaus sehenswert, kurzweilig und garantiert nicht übererschlossen. Das Manko dieser Tour ist der lange Forstweg zur Malga Cazzorga, der weder zu Fuß noch mit dem Rad die helle Freude ist. Oberhalb der Alm wandert man auf durchwegs gut angelegten und beschilderten Wegen durch Weidegelände und Hochtäler, der Lago delle Stellune ist dabei ein besonders hübscher Rastplatz. Dass der sehr steile Aufstieg zum Vorgipfel mit etwas Vorsicht und Trittsicherheit gut und vor allem zügig zu begehen ist, hat man den Militärs des Ersten Weltkriegs zu verdanken. Insgesamt eine interessante Tour durch ruhige, etwas urtümliche Landschaft mit einem schönen Panoramablick vom Gipfel. Solide Kondition erforderlich!

Beschreibung



Aufstieg: Am Pp. an der Ponte delle Stue beginnt die knapp 6km lange Forststraße zur Malga Cazzorga. Die muss ohne große Abwechslung zu Fuß oder per Rad hinter sich gebracht werden. An der Malga Cazzorga findet man hinter dem Stallgebäude rechts einen markierten Weg, der in angenehmer Steigung am Weidezaun entlang nach NO führt. Es geht oberhalb der halb verfallenen Malga delle Stellune vorbei und mit einem Schwenk nach O in ein Tälchen mit Kuhwiesen. Bequem gelangen wir so zum malerischen Lago delle Stellune, den wir linker Hand passieren. In SO-Richtung wandern wir auf einem ehemaligen Militärweg weiter bis zu einem einsamen Wegweiser im flachen Wiesengelände. Zur Forcella di Val Moena geht es gut markiert links hinauf durch steile Wiesen (NW) und ein wenig Blockwerk. An der Einsattelung halten wir uns rechts und gelangen so zu einem weiteren Wegweiser, der allerdings die Cima delle Stellune nicht kennt. Wir gehen links (N), dürfen aber bereits nach wenigen Metern die mit weißem Punkt markierte steile Abzweigung nach rechts nicht übersehen. Nach der ersten Kehre gibt ein deutlicher Schriftzug auf einem Felsen Klarheit. In engen, sehr steilen Serpentinen macht man auf etwas bröseligem Untergrund schnell Höhe, ein überhängender Fels erfordert das Einziehen des Kopfes. Das schmale Steiglein windet sich geschickt die steile Flanke des Vorgipfels hinauf und leitet schließlich in eine überraschend geräumige, flache Abdachung. Über Gras und etwas Blockwerk nähert man sich zügig dem schroff wirkenden Gipfelaufbau. Aber auch hier haben die bedauernswerten Soldaten des Ersten Weltkriegs ganze Arbeit geleistet: zunächst noch über Platten und Felstreppen durch das Blockwerk und auf schotterigen Serpentinen zum obersten, senkrechten Felsriegel. Steinmanndl weisen den jeweils leichtesten Weg durch das Felsgewirr, oft findet man sogar treppenartig aufgetürmte Blöcke vor, sodass man nur ganz selten einmal die Hände benutzen muss. Hat man die Grathöhe erreicht, muss nur noch eine Blockwerkhalde durchquert werden bis zum Gipfelkreuz.

Abstieg: Zurück auf bekanntem Weg zur Forcella di Val Moena. Dort halten wir uns links (SO) und queren, ungefähr die Höhe haltend, durch erfreulich gut zu begehende Blockhalden hinüber in die Forcella di Val Sorda. Hier könnte man rechter Hand in wenigen Minuten zum Aufstiegsweg zurückkehren. Wer noch Zeit und Kraft für einen landschaftlich hübschen Um weg übrig hat, folgt halb rechts der Beschilderung zur Forcella di Montalon. In leichtem Auf und Ab führt der geschickt angelegte Steig um die Nordflanke des schroff aufragenden Monte Montalon herum (SW); der Kontakt mit den riesigen Blockwerkhalden wird dabei auf ein Minimum begrenzt. An einer Verzweigung könnte man sich nochmal umbesinnen und rechts wieder direkt zum See und zur Malga Cazzorga absteigen. Wir gehen aber geradeaus weiter und gelangen nach einiger Zeit auf einen weitläufigen Wiesensattel. Der nach wie vor gute Weg leitet nun in S-Richtung durch gutmütiges Wiesengelände und schließlich mit leichtem Gefälle nach SW in die Forcella di Montalon mit Wegweiser. Rechter Hand bringt uns eine breite Trasse nach N. Nach einigen Minuten darf man den beschilderten Abzweig rechts zur Malga Cazzorga nicht übersehen. Man erreicht sie über ein schwach ausgeprägtes, aber gut markiertes Weglein und eine von Viehtritt etwas malträtierte Waldpassage (NW).

Hinweis: Die Straße über den Manghen-Pass verbindet das Val di Fiemme mit dem Valsugana. Von Molina di Fiemme bis zum Ausgangspunkt an der Ponte delle Stue ist sie größtenteils zweispurig und mit jedem Auto befahrbar.

Tipp: Den langen Forstweg zur Malga Cazzorga kann man auch radeln, allerdings sind einige Passagen sehr steil bzw. ruppig.