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*Top-Tour* Cima Bocche

Dolomiten, Trentino, ItalienHöhe2745 mHöhendifferenz1000 HmSchwierigkeitBergtour - LeichtWintertauglichnein ExpositionSüdostEinkehrkeineAusgangsortMalga Vallazza, ca. 1km westlich der Passhöhe des Passo VallesAufstiegLago di Iuribrutto, Forcella di Iuribrutto, Forcella Lasté di BoccheAbstiegForcella Lasté di Bocche, Forcella di Iuribrutto, Lago di Iuribrutto, Malga di Iuribrutto


Charakteristik

Der Bocche-Kamm steht isoliert und von der Form her irgendwie „unpassend“ inmitten der schroffen Dolomiten-Gipfeln. Scharf abgegrenzt durch Val die Fiemme, Val di S.Pellegrino, Passo Valles und Val Travignolo ist er quasi eine Welt für sich. Statt senkrechter Wände und scharfer Zacken herrschen hier sanfte Hänge, tiefblaue Seen und ein weitläufiges Gipfelplateau vor. Zustiege gibt es von mehreren Seiten, wobei unser Aufstiegsweg gleich mehrere Vorteile hat: mit dem Passo Valles ein hochgelegener und leicht erreichbarer Ausgangspunkt, durch den die gesamte Route umfassenden Nationalpark keinerlei Seilbahntrassen oder Skipisten und als besonderes Schmankerl den wunderschönen Lago di Iuribrutto. Bereits vom ersten Schritt an kann man die spektakulären Einblicke in die Pala-Gruppe genießen mit den 3000er-Wänden von Cima della Vezzana und Cimon della Pala. Dieser Ausblick begleitet uns über die gesamte Tour, am Gipfel werden dann noch die Panoramen der Marmolada- und der Latemargruppe hinzugefügt. Mehr „mittendrin“ geht fast nicht. Die gesamte Tour ist bei guten äußeren Bedingungen unschwierig, die Wege sind durchwegs sehr gut angelegt und markiert. Nur im Bereich zwischen Forcella di Iuribrutto und Forcella Lasté di Bocche wird es kurzzeitig steil, hier sind auch ein paar Blockwerkhalden zu queren. Bei schlechter Sicht kann die Orientierung in den Hochflächen rund um den See schwierig werden.

Beschreibung



Aufstieg: : Vom großen Pp. an der hübschen und bewirtschafteten Malga Vallazza gehen wir links am Gebäude vorbei, ein Wegweiser zeigt uns die Richtung zum Lago di Iuribrutto an. Mittelsteil geht es über etwas holperige Serpentinen durch lichten Wald (NW), an freien Stellen kann man beim Blick zurück bereits die imposant aufragenden Zacken der Pala-Gruppe bewundern. In einfachem Gelände arbeiten wir uns Kuppe um Kuppe nach oben (NW), mit einem Schwenk nach links (W) gelangen wir auf eine weitläufige Hochfläche. An einer Gabelung halten wir uns wiederum links (SW) und wandern nahezu weglos, aber mit deutlichen Markierungen über freie, felsdurchsetzte Wiesen. Fast 150 Hm büßen wir ein, bis wir endlich die Senke mit dem hübschen Lago di Iuribrutto erreichen. Wir gehen am Südufer entlang und stoßen auf eine beschilderte Verzweigung (die linke Tangente wird unser Rückweg). Zunächst aber geht es rechter Hand weiter am Seeufer entlang und in NW-Richtung am Seezufluss entlang durch ein flaches Wiesentälchen. Wir passieren eine Engstelle und steigen danach an der linken Bachseite auf gutem Weg hinauf zur Forcella di Iuribrutto (=Passo Iuribrutto) mit Schilderbaum und überdachtem Picknickplatz. Scharf links geht es weiter (SW), ein sanft ansteigender Weg leitet um eine Hangkante herum, wo man sich unvermittelt in einer Bergsturzzone mit großen Felsblöcken findet. Erfreulicherweise schlängelt sich das Steiglein so geschickt durch das wilde Felsenmeer, dass man nur auf kurzer Strecke „Blockwerk-Hüpfen“ machen muss. Jenseits der Blockhalde zieht das Steiglein nun sehr steil, aber in engen Serpentinen gut angelegt hinauf zur Einsattelung der Forcella Lastè di Bocche mit ihren Gefechtsstellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Der Blick von dort in die gegenüber liegende Pala-Gruppe ist atemberaubend. Wir halten uns rechts (NW), erklimmen einen kurzen Felsriegel und können nun die gesamte Gipfelabdachung einsehen. In moderater Steigung geht es über einige Aufschwünge hinweg (Abzweig zum Bivacco Jellici ignorieren!), dann leitet der bestens angelegte Weg problemlos links unterhalb der Gratkante hinauf zum höchsten Punkt mit Christusfigur und umfassendem Dolomiten-Panorama.

Abstieg: Zurück zur beschilderten Verzweigung am Lago di Iuribrutto. Zur Abwechslung nehmen wir nun den längeren, aber weniger Gegenanstiege aufweisenden Weg rechts, er leitet durch die von Viehtritt ziemlich malträtierte Wiesen in den Talboden des Val Iuribrutto (SO). Immer am Bach entlang talauswärts und über Almgelände hinunter in den Wald. An einer Verzweigung gehen wir geradeaus weiter und auf dem holperig gepflasterten Militärweg hinab zur unbewirtschafteten Malga di Iuribrutto. Wir überqueren linker Hand die Brücke und finden zwischen den Almgebäuden die Fortsetzung des Waldwegs (NO). Ganz ohne Gegenanstieg geht es auch hier nicht ab, zwei, drei kürzere Anstieg bringen uns noch mal ins Schwitzen, bevor der Weg sich endlich sanft zur Valles-Passstraße hin senkt. Wir erreichen sie praktischerweise direkt auf Höhe der Malga Vallazza.