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Cellon (Frischenkofel)

Karnische Alpen, Friaul / Kärnten, Italien / ÖsterreichHöhe2241 mHöhendifferenz900 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionSO - SEinkehrkeineAusgangsortPlöckenpassAufstiegWeg #146, #147AbstiegGrüne Schneid, Weg #147, #146


Charakteristik

Wenn man den Cellon von Norden oder Osten sieht, glaubt man kaum, dass man ihn von Süden ohne Kletterei einfach auf zwei Beinen besteigen kann. Wie so viele Berge in den Dolomiten oder den Karnischen Alpen war auch der Cellon im 1. Weltkrieg ein strategisch wichtiger Punkt, zu beiden Seiten der italienisch-österreichischen Grenze – die übrigens direkt über den Gipfel führt - findet man bis in die obersten Regionen noch Reste von Stellungen und Befestigungsanlagen. Man kann also am Gipfel mit einem Bein in Italien und dem anderen in Kärnten sitzen, die Aussicht ist entsprechend. Objektiv schwierig ist der Anstieg nicht, Trittsicherheit für schmale, erodierte oder felsdurchsetzte Steige und Geröllpassagen sollte man dennoch mitbringen, stellenweise ist auch Schwindelfreiheit verlangt. Auch etwas Gespür für das Gelände ist wichtig, da Gabelungen oft undeutlich und kaum beschriftet oder beschildert sind. Absolut hervorzuheben sind die unglaublichen Blumenwiesen, durch die man sich über weite Strecken bewegt: sie sind nicht nur enorm artenreich, sondern beinhalten auch die ein oder andere botanische Rarität (z. B. Paradieslilien).

Beschreibung

Auf der italienischen Seite des Plöckenpasses starten wir am südlichen Parkplatzende bei einem Gedenkkreuz. Ein alter Römerweg führt in den Wald (W), an einer V-Gabelung halten wir uns rechts (Beschilderung #146). Der Weg wird zum Steig und schlängelt sich bequem durch wunderschöne Blumenwiesen. An einer Verzweigung (nur Beschriftung auf einem Felsen) folgen wir dem Weg #147 nach rechts (N). Etwas steiler geht es weiter durch kunterbunte Wiesen hinauf zum Felsfuß, wo Klettersteigaspiranten die Tunnels rechts anpeilen, Normalweg-Benutzer hingegen links abbiegen (Beschilderung Cresta Verde). Schmal und bisweilen etwas erosionsgeplagt leitet das Steiglein wieder in die ursprüngliche W-Richtung und durchschneidet steile Grashänge. Unmittelbar vor einer (oft ausgetrockneten) Bachrinne (ca. 1820 m) heißt es aufpassen: hier gabeln sich an einer höchst unauffälligen Stelle der markierte Normalweg (geradeaus) und ein sehr steiler, unmarkierter Abkürzungsweg (rechts).

Aufstieg: An der unscheinbaren Gabelung erwischt man viel eher den nach oben führenden Abkürzer, der sich immer direkt neben der Bachrinne in saftiger Steigung durch die steilen Blumenwiesen hinaufarbeitet. Unmarkiert, aber deutlich erkennbar geht es über bröselige Erde und Geröll in direkter Linie die Steilflanke hinauf. Nähert man sich den begrenzen Felsen, so orientiert man sich aus der Geröllrinne nach rechts hinaus und stößt so direkt am Felsfuß wieder auf den quer verlaufenden Normalweg. Rechter Hand (O) umrunden wir ein felsiges Eck und passieren eine Art Felsentor. Dahinter schlängelt sich der steinige Weg durch einige Stellungen aus dem 1. Weltkrieg und leitet schließlich in einer längeren Querung um mehrere Felsecken herum nach N, wo die Klettersteig-Varianten wieder dazustoßen. Ein mit Felsbänken durchsetzter Steig bringt uns in einem weiten Linksbogen schließlich hinauf zum Ostgipfel des Cellon mit großem Kreuz.

Abstieg: Auf gleichem Weg zurück zur Einmündung des Abschneiders in den Normalweg. Wer seine Kniegelenke schonen will, bleibt nun geradeaus auf dem Normalweg, der mit leichtem Gegenanstieg direkt am Felsfuß entlang nach W führt. Unterhalb der Grünen Schneid (Cresta Verde) senkt sich der schmale, aber vergleichsweise gut zu begehende Steig endlich und leitet in zahlreichen Mini-Serpentinen (S) talwärts. Wiederum stoßen wir auf eine unbeschilderte Gabelung, halten uns aber links an die markierte Trasse. Sie passiert noch eine Felsflanke und mündet dann an der unscheinbaren Verzweigung wieder in unseren Aufstiegsweg ein. Weiterer Abstieg wie Aufstieg.