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Bernadeinkopf

Wetterstein, Bayern, DeutschlandHöhe2143 mHöhendifferenz200 Hm (Aufstieg), 400 Hm (Abstieg)SchwierigkeitKlettersteig - LeichtWintertauglichnein ExpositionNord, West EinkehrBergstation OsterfelderbahnAusgangsortGarmisch-PartenkirchenAufstiegOsterfelderkopf, NordwandsteigAbstiegSchöngänge, Osterfelderkopf


Charakteristik

Das Bernadeinköpfl stand lange im Schatten der benachbarten Alpspitze und wurde erst durch den Bau des Extrem-KS "Mauerläufer" etwas ins Rampenlicht gerückt. Dabei ist der kecke kleine Gipfel durchaus ein lohnender Aussichtsplatz. Wer vor der Alpspitz-Besteigung noch zurückschreckt, aber gerne mal einfachere Klettersteige ausprobieren möchte, findet mit dem Bernadeinköpfl ein schönes Ziel. Der Nordwandsteig ist für geübte Bergler sehr einfach, führt fast durchwegs über festen Fels und ist mustergültig versichert. Die gesicherten Passagen der Schöngänge sind ebenfalls unproblematisch, unangenehm sind aber hier die längeren ungesicherten Abschnitte im Geröll-Schrofen-Mix, in denen man ebenfalls keinen Tritt falsch setzen darf.

Beschreibung

*) Wer ohne Seilbahn auskommen will, muss gut 1400Hm mehr veranschlagen, der Zustieg über Forstwege und ausgemergelte Skipisten ist aber kein Vergnügen!

Aufstieg: (Nordwandsteig): Von der Bergstation der Osterfelder-Bahn folgen wir der Beschilderung zur Alpspitz-Ferrata nahezu ohne Höhengewinn in weitem Bogen nach links hinüber. Zum Warmwerden darf man unterwegs schon mal einen kleinen Felszapfen erklimmen; kurz danach zweigt der Zustieg zur Ferrata rechts ab. Wir gehen aber geradeaus weiter und erreichen über ein paar gesicherte Felsbänder drei Stollenlöcher, sodass man die folgende, senkrechte Felswand sehr praktisch im Berginneren passieren kann. Danach warten wiederum ein paar versicherte Felsrinnen und -bänder, bevor man in einem mit Krampen und Leiter versehenen Felsaufschwung endlich etwas Höhe macht. Es folgt ein Mix aus versicherten Schrofen und gerölligem Gehgelände, bevor man durch eine markante, steile Rinne (gut versichert) diese Felsflanke verlässt. Danach geht es wieder flacher und einfacher weiter, im Gehgelände umrundet man ein Eck und muss nun noch eine längere Leiter (wahlweise Krampen) bewältigen, um endgültig im gewaltigen Schuttkessel des Oberkar anzukommen. Gemäß dem mitten im Schutt stehenden Wegweiser nach links und auf schmaler Steigspur im Geröll immer auf den markanten Felsgupf des Bernadeinköpfl zuhalten. Vorbei am Einstieg in die Schöngänge (=Abstieg) in wenigen Minuten auf gutem Steig zum aussichtsreichen Gipfel.

Abstieg: Direkt am Fuß des Bernadeinköpfls findet man rechter Hand den Beginn der Seilsicherungen für die "Schöngänge". Bestens versichert geht es eine lange, steile Rinne hinunter, dann enden die Seilsicherungen abrupt und man muss einige unangenehm bröselig-schrofige Passagen nach links hinüber ungesichert bewältigen. Bei einem kurzen Quergang bekommt man wieder Seilunterstützung, dann muss man sich wieder ungesichert über geröllige, instabile Rinnen und Felsplatten hinunterarbeiten zum großen Geröllfächer, auf dem man die letzten Meter zur querlaufenden Forststraße "abfahren" kann. Auf der Forststraße nach links und mit ca. 150Hm Gegenanstieg zurück zur Bergstation.

Hinweis: Die Schöngänge sind -vor allem aufgrund der ungesicherten Passagen- deutlich anspruchsvoller als der Nordwandsteig. Insofern würde es sich anbieten, Auf- und Abstiegsweg zu tauschen.

Tipp: Statt der beiden Klettersteige gibt es auch einen normalen Wanderweg von der Osterfelderbahn zum Bernadeinköpfl. Er führt mit Höhenverlust zunächst nördlich unterhalb des Gipfelziels herum, umrundet im Osten eine grüne Hangflanke und nähert sich schließlich von Süden her dem Gipfelaufbau.