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*Top-Tour* Aperer Freiger

Stubaier Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe3261 mHöhendifferenz1750 HmSchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichnein ExpositionNord, Nordwest EinkehrSulzenau-Alm, Sulzenau-Hütte (beide Sommer)AusgangsortStubaital, Pp. Sulzenau-Hütte (kurz nach Grawa-Alm)AufstiegSulzenau-Alm, Sulzenau-Hütte, "Hundheim", O-GratAbstiegO-Grat, "Hundheim", Fernerstube, Sulzenau-Hütte, Sulzenau-Alm


Charakteristik

Wer keine echte Gletscher-Tour mit all der benötigten Ausrüstung machen mag, den Gletscher-Riesen aber so nah wie möglich sein will, dem sei der wenig begangene Apere Freiger wärmstens empfohlen! Auf über 3200m Höhe ist man Auge-in-Auge mit dem Zuckerhütl, dem Wilden Freiger & Co, muss aber nicht mehr beherrschen als leichte Blockwerk-Kletterei. Das Blockwerk ist recht gutmütig zu begehen, dennoch sind Schwindelfreiheit und perfekte Trittsicherheit unbedingt nötig. dass es bei über 1700Hm solide Kondition braucht, ist eh' klar. Zeitlich darf die Tour nicht unterschätzt werden, die letzten 400Hm auf dem O-Grat ziehen sich erheblich mehr als auf den ersten Blick vermutet!

Beschreibung

Aufstieg: Vom Pp. in unzähligen Kehren auf steinigem Steiglein nach S, später nach SO. Nach Erreichen der Materiallift-Station wird der Weg bequemer und führt am Bach entlang in das flache Talende mit der malerischen Sulzenau-Alm. Die Etappe Sulzenau Alm - Sulzenau Hütte (letztere sitzt direkt in südlicher Richtung auf dem Felsabsatz mit dem Wasserfall) überwindet man wieder in zahllosen Serpentinen in der westlichen Talflanke. Wer Zeit und Lust hat, kann auf dem "Wilde Wasser"-Weg einen Abstecher zum Wasserfall einschieben.

Von der Hütte in SW-Richtung taleinwärts, über den Bach und hinauf zur "blauen Lacke" mit ihrer Steinmanndl-Kolonie. In gleicher Richtung auf dem scharfen Moränenrücken weiter (Vorsicht: bröselige Abbruchkante!), bis ein Schild nach links (SO) weist. Über einen Bachlauf und einen großen Felsblock hinweg, danach auf schmalem Steiglein längere Zeit durch sehr steiles Wiesengelände und Blockwerk. Auf gut 2800m Höhe ist ein flaches Plateau erreicht, der Aussichtpunkt "Hundheim", wo man erstmals den gesamten weiteren Weg einsehen kann. In SO-Richtung über Blockwerk und Platten flach zum Fuß des Gipfelaufbaus. Die nächsten 400Hm sind von der Orientierung einfach, folgt man doch durchgehend dem mehr oder weniger scharfen O-Grat. Richtiges Gehgelände gibt es hier kaum mehr, dafür durchgehend leichte, manchmal etwas ausgesetzte Block-Kraxelei (I). Über mehrere Aufschwünge in viel "Handarbeit" zum sehr steilen Gipfelaufbau und dem überraschend auftauchenden Gipfelkreuz, das originellerweise mit drei Orgelpfeifen versehen ist

Abstieg: bis zum Aussichtspunkt "Hundheim" wie gehabt. Dort an einem kleinen Wegweiser nach links und über ein schmales Steiglein hinunter in die "Fernerstube". Etwas oberhalb des Gletscherbeckens in NW-, dann N-Richtung zurück, bis das Aufstiegstal wieder erreicht ist. Der Steig mündet auf der Moränenkante in den beim Aufstieg benutzten Weg. Weiterer Abstieg wie Aufstieg

Tipp: bei derart langen "Anreisewegen" lohnt sich eine Übernachtung in der gut bewirtschafteten Sulzenau-Hütte. Am nächsten Tag kann man z.B. über die Mairspitze und die Nürnberger Hütte absteigen oder über den Trögler und die Dresdner Hütte. Natürlich kann man auch eine mehrtägige Stubai-Runde daraus machen!