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Ankogel

Hohe Tauern/Ankogelgruppe, Kärnten, ÖsterreichHöhe3252 mHöhendifferenz750 HmSchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichnein ExpositionWest, Südwest EinkehrBergstation (Sommer), Hannoverhaus (Sommer, mit 10 Minuten Umweg)AusgangsortMallnitzAufstiegLassacher Kees, Kleiner AnkogelAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Der Namensgeber der Ankogelgruppe ist ein Aussichtsberg der Spitzenklasse, der - im wahrsten Sinne des Wortes- ein absolut überragendes 360-Grad-Panorama bietet. Mit Unterstützung der Ankogel-Bahn ist er einer der wenigen Berge dieser Höhe, die sich als Tagestour bewältigen lassen (obwohl mit dem Hannoverhaus aber sogar eine Übernachtungsmöglichkeit bestünde). Keinesfalls darf man die Tour aufgrund des hoch gelegenen Ausgangspunkts und der überschaubaren Höhenmeter unterschätzen - es handelt sich um eine ausgewachsene Tagestour mit ernsthaften konditionellen Anforderungen und anspruchsvollem Gelände. Bereits vom Lassach Kees bis zum Kleinen Ankogel sind sehr steile, mitunter auch ausgesetzte Passagen zu überwinden, die solide Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern. Der unmittelbare Gipfelanstieg ist zwar bei guten Bedingungen objektiv nicht besonders schwierig (meist Gehgelände, Kraxelstellen bis max. I+), die sehr steile und exponierte Trasse verlangt aber volle Aufmerksamkeit, sicheren Tritt und Schwindelfreiheit. Aufgrund der starken Frequentierung ist bisweilen auch mit Steinschlag durch Vorausgehende zu rechnen.

Beschreibung

Wir verlassen die Bergstation der Ankogelbahn in O-Richtung und queren mit Höhenverlust die Schutthänge oberhalb des Hannoverhauses. In leichtem Auf und Ab geht es auf gutem Weg und durch kurze Blockwerk-Halden zu einer Wegverzweigung, wo wir links abbiegen (NO). Steiler und etwas rauer geht der Steig über Blockwerk und Gletscherschliffe weiter und umrundet rechter Hand ein großes Dauerschneefeld (bisweilen sind auch Abkürzungen im Schnee gespurt). Auf wieder guter Spur erreicht man so eine markante Kuppe, wo sich der weitere Weg zum kleinen Ankogel komplett einsehen lässt. Die Reste des spaltenlosen Lassacher Kees ersteigt man am besten im linken Bereich, wo sich auch ein sanfter Übergang zur Radeckscharte finden lässt - hier trifft man auch wieder auf Wegmarkierungen (N). (Keinesfalls sollte man im rechten Bereich des Kees ansteigen, da sich dort oft zwischen den Felsblöcken Blankeis befindet. Außerdem muss man dann am Fuß der Felswand nach links zur Radeckscharte hinüberqueren und ist somit dem Steinschlag durch weiter oben befindliche Wanderer ausgesetzt). Die Radeckscharte bildet den Beginn des Westgrats des Kleinen Ankogels, den man jetzt hinauf muss. Im unteren Teil geht es noch ansatzweise bequem über Mini-Serpentinen bergauf, im oberen Bereich erfordert steiles Blockwerk, sandige Rinnen und glatte Felsplatten umsichtiges Gehen und bisweilen Handeinsatz. Über eine schmale Rampe aus Felsplatten gelangt man so auf das Plateau des Kleinen Ankogels, wo man vor dem letzten Teilstück nochmal durchschnaufen kann. Den aus dieser Perspektive sehr abweisend wirkenden Gipfelaufbau erreicht man über einen schmalen, aber gut gehbaren Grat. Die rund 150Hm, die nun bis zum Gipfelkreuz noch fehlen, legt man zumeist auf schmaler sandiger Steigspur in sehr steilem, exponiertem Gelände zurück, ab und zu sind in den Kehren kurze, einfache Kraxelpassagen zu bewältigen (max. I). Lediglich auf den letzten Metern hinauf zum Gipfelkreuz sind zwei ganz kurze Kletterpassagen der Kategorie I+ zu überwinden.

Hinweis: Bitte die Fahrzeiten der Ankogelbahn berücksichtigen; im Herbst ist sie u.U. nur noch am Wochenende in Betrieb. Man sollte unbedingt eine der ersten Fahrten erwischen, damit man sich unterwegs nicht abhetzen muss.

Vorsicht: Hier kann die Gehzeit nicht von den Höhenmetern abgeleitet werden: erstens ist einiges an Strecke zu bewältigen, zweitens erfordert das Gelände vorsichtiges Gehen und so manchen Handeinsatz, drittens ist an diesem gut besuchten Gipfel des Öfteren mit Staus zu rechnen. Die auf den Wegweisern angegebenen Gehzeiten (Bergstation/Gipfel: 3 Std.) sind durchaus realistisch.

Hinweis: Je nach Jahreszeit und vorangegangener Witterung können am Lassacher Kees Grödel nützlich sein.