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*Top-Tour* Teide

Teneriffa, La Rambleta, SpanienHöhe3718 mHöhendifferenz1400 HmSchwierigkeitWanderung - MittelWintertauglichnein ExpositionEinkehrkeineAusgangsortkm 40,7 an der Hauptstraße durch den ParkAufstieg"Huevos del Teide", Rif. Altavista, "La Rambleta"Abstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Allein schon aufgrund seiner dominanten Lage in der Mitte der Insel und seiner eindrucksvollen Höhe muss man ihn einfach besteigen! Unserer Meinung nach ist der Teide-Nationalpark (von ein paar hübschen Schluchten abgesehen) ohnehin der attraktivste Teil Teneriffas. außerdem hat der Nationalpark den unschätzbaren Vorteil, komplett über Wolken-Niveau zu liegen, sodass die Bedingungen für die Besteigung meist recht gut sind. Die Aussicht hängt im Wesentlichen davon ab, wie störrisch sich die Passatwolken an die Küsten klammern.... Wer nicht das große "Vulkan-Feeling" erwartet, sondern eher eine interessante, lohnende Bergtour in ungewöhnlicher Umgebung, dem wird die Besteigung sicher Spaß machen. Natürlich muss man Kondition für 1400Hm mitbringen und etwas Trittsicherheit für gerölligen oder scharfkantigen Untergrund. Ansonsten gibt es weder schwierige, noch ausgesetzte Passagen.

Beschreibung

Der Fußweg zum Teide beginnt bei einem kleinen Parkplatz auf Höhe des Straßenkilometers 40,7 und ist durchgängig als "Weg (Sendero) #7" ausgewiesen. Nach wenigen Minuten zweigt rechter Hand ein unbeschilderter Weg ab, den man ignoriert (geradeaus weiter). Der breite Fahrweg führt recht flach durch die karge Landschaft, allzuviel Hm macht man hier nicht. Auch den etwas später von rechts einmündenden Weg aus El Portillo braucht man nicht zubeachten, weiter auf dem breiten, flachen Fahrweg. Nach einigen Kehren erreicht man schließlich die "Huevos del Teide" ("Teide-Eier"), überdimensionale Murmeln aus Lava-Material, die etwas unmotiviert in der Gegend herumliegen. Weiter mit sanfter Steigung in vielen Windungen bis zum Ende des Fahrwegs (manchmal kann man -wenn kein Ranger zuschaut- etwas abkürzen!)

Am Ende des Fahrwegs beginnt ein beschildertes Steiglein, das zunächst etwas steil und geröllig die Bergflanke hinaufführt. Der Weg wird bald besser und so stapft man in zahllosen, aber recht bequemen Serpentinen den langen, ungegliederten Hang hinauf. Dort, wo sich das Gelände etwas zurücklehnt, sitzt sehr aussichtsreich das "Rifugio de Altavista", eine Selbstversorger-Hütte ohne Bewirtschaftung (Übernachtung nur mit vorheriger Reservierung).

Linker Hand an der Hütte vorbei und auf schwarzem, rauhem Lava-Gestein den Rest des Hangs hinauf. Nun hat man erstmals Gipfelblick. Das Gelände wird etwas flacher und das spitze, lose Lavagestein verlangt etwas Trittsicherheit. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Einmündung in den Weg, der von der Seilbahn-Station "La Rambleta" herüberkommt; dort nach links (rechts geht es nur zu einem Aussichtspunkt). In wenigen Minuten in etwas Auf und Ab hinüber zur Station.

Wenige Schritt, bevor man diese erreicht, zweigt rechts der Fußweg zum Gipfel ab, der von zwei Rangern bewacht wird. Ohne gültige Genehmigung und den dazu passenden Reisepass (s. Hinweis unten) geht hier gar nix! Hat man die "Wachen" dank einwandfreier Papiere passiert, müssen noch knapp 200hm auf steilen Felstreppen überwunden werden, dann ist der Gipfel erreicht. Wer sich hier einen klassischen Vulkan-Krater (womöglich noch mit etwas rotglühender Lava) vorgestellt hat, wird evtl. enttäuscht sein. Der Gipfel ähnelt mehr einer schiefen Ebene, "Vulkan-Feeling" gibt's nur durch ein paar Schwefel-Löcher. Aber die Aussicht ist umwerfend!



Hinweis: egal, ob man per Seilbahn oder zu Fuß "anreist": für das letzte Stück braucht man ein Permit. Dieses bekommt man nicht etwa beim Ranger oder im Visitor Center des Parks, sondern ausschließlich in der Hauptstadt Santa Cruz bei der Nationalpark-Verwaltung (Calle Emilio Calzadilla 5, 4. Stock, Hinterzimmer). Man muss dazu seinen Ausweis und eine Kopie desselben mitbringen und einen Besteigungstag samt Zeitfenster festlegen. Man erhält dann das Permit in Form eines gelben Zettels, der bei der Besteigung -zusammen mit dem Original-Ausweis- dem "wachhabenden" Ranger am Wegesrand vorgelegt werden muss. Der prüft dann Ausweisnummer und Besteigungstag (streng) und Zeitfenster (nicht so streng). Kosten tut das Ganze erfreulicherweise nix.

Was zuerst wie schlechte Organisation oder gar Schikane anmutet, macht rückwirkend betrachtet Sinn. Wenn alle FlipFlop-Träger, die die Seilbahn so auspuckt, das schmale Steiglein zum Gipfel hinaufstolpern würden, gäbe es vermutlich bald Mord und Totschlag. Während sich in der Nebensaison die Gipfel-Aspiranten ohnehin in Grenzen halten und die Sache mit dem Zeitfenster eher lax gehandhabt wird, scheint es in der Hauptsaison tatsächlich nötig zu sein, die Anzahl der Menschen, die sich gleichzeitig auf dem engen Gipfel tummeln, zu begrenzen. Letzteres tut man eben nicht durch saftige Preise, sondern indem man den Erwerb des Permits etwas umständlich macht. außerdem hat man so die Möglichkeit, den Gipfel komplett zu sperren, sollte mal etwas zu viel Schwefel in der Luft liegen.

Hinweis: sich für den Abstieg auf die Seilbahn zu verlassen, könnte riskant sein. Ihr Betrieb wird oft kurzfristig wegen zu starker Böen unterbrochen oder eingestellt!

Tipp: sollte es am Besteigungstag an Eurem Urlaubsort schlechtes Wetter haben - fahrt trotzdem los! IdR ist bereits der Teide-Nationalpark über Wolken-Niveau, der Teide selber sowieso!