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Madrisella-Heimspitze

Silvretta, Vorarlberg, ÖsterreichHöhe2685 mHöhendifferenz900 HmSchwierigkeitWanderung - MittelWintertauglichnein ExpositionNord - SüdostEinkehrBergstation Versettla-BahnAusgangsortGaschurn, Bergstation der Versettla-BahnAufstiegBurg, Versettla, Madrisella, Matschuner Joch, HeimbühljochAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Hier kann man getrost die Seilbahn nutzen, sie spart den langen Aufstieg von Gaschurn durch das Skigebiet. Hat man dann auch noch die etwas mühsame Umrundung der „Burg“ geschafft, dreht sich die gesamte weitere Tour nur noch um eins: Panorama. Schon bei der Überschreitung der wenig ausgeprägten Versettla zeigen sich rundherum die prachtvollen Gipfel von Silvretta und Verwall. Noch spektakulärer ist die Aussicht von der schroff wirkenden, aber leicht erreichbaren Madrisella – sie allein wäre auch schon ein lohnendes Ziel. Der u-förmige Weiterweg zum Matschuner Joch und zur Heimspitze verläuft über weite Strecken oben auf der Kammhöhe, sodass sich ständig neue Ein- und Ausblicke ergeben. Dolomitenartige Felszacken und kleine Bergseen bieten zusätzliche Foto-Motive. Der gesamte Weg von der Bergstation bis zur Heimspitze ist hervorragend angelegt, es lauern keinerlei schwierige oder ausgesetzte Passagen. Allerdings ist die Tour aufgrund des ständigen Auf und Abs deutlich anstrengender als es die Höhendifferenz erwarten lässt, auch die Strecke von mehr als 15 km darf keinesfalls unterschätzt werden. Zeiteinteilung beachten, um noch zu Betriebszeiten wieder bei der Versettla-Bahn anzukommen.

Beschreibung

Direkt hinter der Bergstation der Versettla-Seilbahn steigt man einen kurzen, steilen Hang hinauf, dann wendet sich der Weg nach SO, um den Felsgupf "der Burg" mit seinen Lawinenverbauungen zu umgehen. Zunächst passiert man dabei zwei große Blockwerkhalden, steigt über einige Kuppen bergan und umrundet die Burg schließlich flach in der Ostflanke. Dahinter schwenkt der Weg in S- Richtung ein und führt über Gras und Felsbänke Stufe für Stufe höher. Nach einem Felsdurchschlupf öffnet sich das Gelände und man schlendert bequem über weitläufige Wiesen (SW) hinauf zum ersten Gipfel der Tour, der nur mit einem Steinmanndl geschmückten Versettla. Die nächste Etappe bis zum schroff wirkenden Felsturm der Madrisella ist größtenteils schon einsehbar. In gleicher Richtung mit etwas Höhenverlust in eine Mulde und auf gutem Weg in ständigem Auf und Ab an den Felsfuß der Madrisella heran. Man könnte den Gipfel „unterwandern“, indem man an der beschilderten Verzweigung einfach Richtung Matschuner Joch weitergeht; dabei würde man aber einen besonders aussichtsreichen Gipfel verpassen. Also an der Verzweigung rechts halten (W) und schneller und einfacher als erwartet auf gutem Serpentinensteig zum Gipfelkreuz der Madrisella. Praktischerweise muss man beim Abstieg gar nicht mehr zur beschilderten Verzweigung zurück, denn es gibt einen zweiten Steig, der gut gangbar durch die S-Flanke hinunterführt und wieder in den Weg zum Matschuner Joch einmündet. Zunächst geht es flach in SO-Richtung durch Wiesengelände, bevor sich ein steiler, aber nur kurzer Felsaufschwung in den Weg stellt. Auch er ist in engen Serpentinen schnell erstiegen. Im Weiteren unterwandert der Weg eben oder leicht fallend die Matschuner Köpfe und senkt sich schließlich ins Matschuner Joch mit Wegweiser (SW). Von den beiden links abzweigenden Wegen nehmen wir den oberen und wandern aussichtsreich entlang eines breitem Kamms nach W. Vorbei an einem größeren Bergsee erreichen wir das Heimbühljoch, wo wir – dem Wegweiser folgend – rechts abbiegen (N). Kurz steil hinauf, dann schwenkt der Weg aber schon wieder nach halb links (NW) und leitet in eine lange Hangquerung. Zunächst geht es noch halbwegs eben dahin, dann muss eine Felszone mit rund 80 m Höhenverlust umgangen werden. Nach Einmündung des Zubringers von der Vergaldalpe steigt der Wegs wieder allmählich an und passiert eine kurzee Blockwerkhalde. Danach werden die fehlenden Höhenmeter fast „am Stück“ abgearbeitet; in vielen engen, mittelsteilen Serpentinen windet sich der Steig hinauf zur Kammhöhe (N). Dort halten wir uns links, folgen weiter dem Kamm und sehen endlich das Gipfelziel vor uns. Eine Einsattelung muss noch mit leichtem Höhenverlust ausgegangen werden, dann ist endlich der finale Gipfelhang erreicht. An seinem rechten Rand schlängelt sich der Steig in engen Kehren durch einen Mix aus Grasgelände und Fels; unschwierig erreicht man so die Gipfelabdachung und schließlich das ganz nach N versetzte Kreuz.

Hinweis: Um nicht in Zeitnot zu geraten, sollte man gleich eine der ersten Gondeln der Versettla-Bahn erwischen und sich die Uhrzeit der letzten Talfahrt merken. Die angegebenen Gehzeiten auf den Wegweisern sind durchaus sportlich und sollten ernstgenommen werden (Streckenlänge nicht unterschätzen).