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Ringelnatter

Natrix natrixKlasseReptilienOrdnungSchuppenkriechtiereFamilieNatternGattungEuropäische Wassernattern




Aussehen: Ringelnattern sind schlanke Schlangen, die bis zu 70cm (Männchen), bzw. 110cm (Weibchen) lang werden können. Die Färbung variiert zwischen Grau- und Brauntönen; charakteristisch sind die halbmondförmigen, gelblichen Flecken am Nacken. Im Gegensatz zu Vipern haben Nattern runde Pupillen.
Vorkommen: Ringelnattern sind über ganz Europa und Teile Asiens verbreitet. Sie lieben halboffene Lebensräume mit nahen Gewässern, also z.B. Auenlandschaften, Moore, Feuchtwiesen. Auch am Ufer von Bächen und Teichen, sowie in Gärten und Parks sind sie anzutreffen. Im Gebirge besiedeln sie Laub- und Nadelwälder und kommen bis in eine Höhe von ca. 2000m vor.
Lebensweise: Ringelnattern sind tagaktiv; die Thermoregulation erfolgt in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur durch Vergrösserung/Verkleinerung der Oberfläche. Die rund 6-monatige Winterruhe wird in Felsspalten, Laub-/Komposthaufen oder in unterirdischen Bauten (oft auch zur "Untermiete" bei Säugetieren) verbracht. Ringelnattern paaren sich nach der Häutung im Frühling, die Eiablage erfolgt im Hochsommer. Die 10-30 Eier eines Geleges werden bevorzugt in organisches Material (Laubhaufen, Schilf, modernde Baumstämme) gelegt, das durch Verrottung Wärme freisetzt; besonders gute Gelegeplätze werden gelegentlich auch von mehreren Weibchen gemeinsam genutzt. Die Inkubationszeit der Eier beträgt bei günstigen Temperaturen ca. 1 Monat, kann sich bei schlechtem Wetter aber bis zu 2,5 Monate hinziehen, sodass die Schlangenkinder zwischen Juli und September schlüpfen. Ringelnattern können bis zu 20 Jahre alt werden.
Nahrung: Aufgrund der Nähe zum Wasser ernähren sich Ringelnattern hauptsächlich von Amphibien (Kröten, Frösche), fressen aber auch Kleinsäuger (Mäuse), Fische, Eidechsen, Insekten und Vögel. Die Beute wird lebend verschlungen.
Gefährdung: Da Ringelnattern nicht wehrhaft sind, droht ihnen Gefahr durch Greifvögel, Reiher, Katzen, Füchse und Marder. Gefährdet sind Ringelnattern auch durch Zerstörung ihrer Lebensräume z.B. durch Trockenlegung von Sumpfgebieten oder Infrastruktur-Projekte
Sonstiges: Sollte eine Flucht nicht möglich sein, reagieren Ringelnattern auf Bedrohung mit Drohgebärden (Aufblähen und Aufrichten), Zischen, Scheinangriffen und Absondern einer übelriechenden Flüssigkeit. Ihr Biss ist nicht giftig und wenig schmerzhaft.

Foto: zur Verfügung gestellt von Elisabeth Freutsmiedl