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Hohe Fürleg (Hochfürleg)

Hohe Tauern/Granatspitzgruppe, Salzburg, ÖsterreichHöhe2943 mHöhendifferenz700 Hm *)SchwierigkeitBergtour - MittelWintertauglichja ExpositionSüdost, Süd EinkehrHotel Rudolfshütte (Sommer, Winter)AusgangsortEnzinger Boden/Bergstation RudolfshütteAufstiegrechter Rand SonnblickkeesAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Künstlich aufgestaute Seen und ein wenig filigraner Hotelklotz - das klingt zunächst nicht wirklich attraktiv. Ist es -sobald man den unmittelbaren Hotelbereich verlassen hat - aber doch! Der Weißsee wird nicht nur vom Sonnblick mit seinen weiten Gletscherflächen dominiert, sondern quasi von mehreren bekannten Tauerngipfeln eingerahmt: der Blick reicht von Kitzstein- und Wiesbachhorn über die Hohe Dock bis zum Großglockner und vom Gipfel der Fürleg aus auch bis zum Venediger. Der Aufstieg zur Fürleg -ein ständiger Mix aus Steig, Geröll und Gletscherschliffen- ist abwechslungsreich und kurzweilig, der Routenverlauf durchaus spannend. Bis zum Gipfelaufbau bewegt man sich in gutmütigem, aber bisweilen steilem Gelände; hier dürfte Versteigen die größte Gefahr darstellen (z.B. bei schlechter Sicht). Etwas konzentrieren muss man sich am sehr steilen Gipfelanstieg, der aus grobem Blockwerk und instabilem Schutt besteht und auf den letzten Metern auch etwas exponiert ist (Kraxelei I).

Beschreibung

*) Wer die Seilbahn nicht benutzt, muss mit 800Hm mehr und einer zusätzlichen Gehzeit von 2,5h rechnen (einfache Strecke).

Wie herum man den der Rudolfshütte zu Füßen liegenden Weißsee umrundet, ist letztlich egal; schneller geht es auf jeden Fall über den H.-Gruber-Weg, der gleich jenseits der Staumauer beginnt (W). Der erste Steilaufschwung wird durch ausgesprochen fürsorglich versicherte Schrofensteige und ein paar solide Metalltreppen überwunden. Das Gelände lehnt sich bald zurück und man gelangt bequem zu der Stelle, wo der Fürleg-Aufstieg vom Seerundweg abzweigt (SW, beschildert). In einer weiten Linkskurve (N, NW) wandert man nun um den Fuß des Sonnblickkees (ggf. mit See) herum, dann geht es des Längeren in wechselnder Steilheit über Geröll und gletschergeschliffene Felsbänke neben dem Gletscher entlang (NW). Betreten muss man ihn nur für wenige Meter, dann hilft ein Seil wieder hinauf auf die Felsbänke und man steigt weiter in einem Mix aus Pfad und Gletscherschliffen, bis man die Höhe der Einsattelung im Grat direkt voraus erreicht hat (SW). Hier wendet sich der Steig nach rechts (NW) und windet sich hinauf in ein weites, flaches Hochtal. Jetzt muss man aufpassen, in den ganzjährigen Schneefeldern die Markierungen nicht zu verlieren: unser Gipfelziel ist der grobblockige Gupf direkt voraus. Um auf seine "schwache Seite" zu gelangen, wandern wir in angenehmem Gelände erst einmal links vom Gipfelaufbau hinauf bis zu einer Einsattelung im Grat (N/NW, Wegweiser). Der Gipfelaufbau sieht von hier sehr schroff aus, hat aber knapp links der Gratkante eine gut gangbare Trasse im groben Blockwerk (O, Kraxelei I). Auf den letzten Metern muss man aufpassen, um im etwas ausgesetzten Gelände den richtigen Durchschlupf zwischen soliden Blöcken und losen Platten zu erwischen. Nach Erkraxeln des höchsten Punktes sind es nur mehr wenige Meter im leichten Gehgelände zum etwas tiefer angebrachten Kreuz.

Hinweis: Die Zufahrt erfolgt von Uttendorf im Pinzgau auf guter Bergstraße hinauf zum Groß-Parkplatz Enzinger Boden und von dort mit der Kabinenbahn zum 3-Sterne-Hotel Rudolfshütte. Wer mit der Tour nicht ausgelastet ist, hat durch Ein-/Aussteigen an der Mittelstation "Grünsee" zusätzliche Variationsmöglichkeiten.

Vorsicht: bei schlechter Sicht dürfte die Orientierung auf den wenig markanten Felsbänken nicht einfach sein, zumal die Markierungen stark verblasst sind (Stand 2014). Auch bei guter Sicht hat man sich im weitläufigen Gelände schnell mal "verhauen".