"


Elferspitze-Zwölferspitze

Stubaier Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe2562 mHöhendifferenz700 Hm *)SchwierigkeitWanderung - Mittel (Elfer)
Bergtour - Schwer (Zwölfer)
Wintertauglichnein ExpositionNord (Anstieg); Süd, Ost (Abstieg) EinkehrElferhütte (Sommer, Winter)AusgangsortNeustift/StubaitalAufstiegSeilbahn-Bergstation, Elferhütte, ElfersattelAbstiegElfersattel, Zwölfernieder, Panoramaweg, Elferhütte, Seilbahn-Bergstation


Charakteristik

Mitten im Stubaital und zwischen so massigen Bergkolossen wie Habicht und Kirchdachspitze scheint man auf dieser Tour plötzlich in die Dolomiten versetzt zu sein: filigrane Felstürmchen, versteckte Durchschlupfe und wilde Felstrümmer bestimmen das Bild am Elferstock, den man hier der Länge nach durchquert. Der Weg ist dabei so geschickt und abwechslungsreich angelegt, dass die Tour sogar ohne die Gipfelabstecher lohnend wäre. Die Ausblicke, die von der Karwendel-Nordkette bis zu den Stubaier Gletscherbergen reichen, runden die Unternehmung vorteilhaft ab. Von den beiden Gipfelabstechern abgesehen, handelt es sich um eine familiengerechte Wanderung, die auch für weniger Geübte gut machbar ist (nicht zuletzt durch den komfortablen Seilbahn-Zustieg). Der kurze, versicherte Gipfelanstieg der Elferspitze erfordert auf den letzten Metern etwas Kraxelgeschick und einen halbwegs schlanken Bergsteiger (s. Tipp). Der optionale Aufstieg zum Zwölfer ist dagegen nur geübten, schwindelfreien Bergsteigern bei trockenen Bedingungen anzuraten.

Beschreibung

*) Wer die Elferbahn nicht benutzen mag, muss 800Hm zusätzlich gehen. Für die optionale Besteigung der Zwölferspitze kommen ca. 250Hm dazu.



Aufstieg: Elferspitze: Auf sehr bequemen Serpentinen gelangt man zügig von der Seilbahn-Bergstation zur Elferhütte (SW). Nun folgt man nicht dem nach links führenden Panoramaweg (=Rückweg), sondern steigt -der Trasse des Skilifts folgend- nach S den freien Hang hinauf (Beschilderung . Ein paar Serpentinen führen durch Latschengassen hinauf zum breiten Grat, dem man in gleichbleibender Richtung folgt; der Abzweig rechts zum Nordwand-Klettersteig bleibt dabei unberücksichtigt. Allmählich gelangt man ins Innere des zerborstenen Felsmassivs, das Steiglein windet sich hier ausgesprochen geschickt und kurzweilig durch die Felstürme und -zinnen. Eine abweisende Felswand wird rechter Hand kurzzeitig etwas steiler umgangen, dann ist es nicht mehr weit bis zum "Verkehrsknotenpunkt" Elfersattel. Scharf rechts (W) geht es in gerölligen Serpentinen zügig nach oben, man quert eine Schuttflanke und findet am Rand eines tiefen Lochs die ersten Seilversicherungen. Kurz und harmlos kraxelt man die erste Schrofenpassage hinauf, legt ein paar Meter im bröseligen Gehgelände zurück und gelangt dann über einen recht engen Kamin, der mit Eisenstiften entschärft ist, zum Gipfel, der mit zwei Personen allerdings bereits überfüllt ist.

Abstieg: Elferspitze: Zurück zum Elfersattel und in bewährter SW-Richtung weiter. Durch die gerölligen Serpentinen verliert man rasch an Höhe, bevor das Steiglein unterhalb der Felsen nach W hinüberquert und zum grünen Sattel des Zwölfernieders hinunterleitet (hier optionale Besteigung der Zwölferspitze möglich). Zunächst in SO-, dann NO-Richtung umrundet der gute Steig die gerade durchwanderten Felszacken und schwenkt schließlich nach N ein. Breit, fast eben und mit Schautafeln versehen quert der sogenannte Panoramaweg nun die gesamte O-Flanke des Elfermassivs und bringt uns zurück zur Elferhütte. Weiterer Abstieg wie Aufstieg incl. Seilbahn.

Aufstieg: Zwölferspitze (optional): Vom Zwölfernieder nähert man sich dem Aufschwung des Zwölfers zunächst über ein schmales, aber gut gangbares Steiglein. Den ersten Aufschwung meistert man problemlos in einem Mix aus Steig und harmlosen Schrofen. Über eine kurze, schmale Gratpassage gelangt man zum nächsten Absatz, wo kurze Felspassagen und einige glatte Platten zu überwinden sind (Kraxelei I). Am und knapp neben dem zunehmend schärfer werdenden Grat arbeitet man sich über Blockwerk und Felsbänke an die finale Kraxelstelle heran, einen steilen Kamin der Schwierigkeit I+. Dann trennen nur noch ein paar einfache Schrofenbänke vom aussichtsreichen Gipfel.

Tipp: Für die Besteigung der Elferspitze lässt man am besten den Rucksack am Beginn der Seilsicherungen zurück. So kommt man leichter durch den recht engen Kamin und Brotzeitmachen ist auf dem extrem kleinräumigen Gipfel ohnehin nicht möglich. Bei mehr als zwei Personen im Gipfelbereich Staugefahr!

Vorsicht: Für die Besteigung des Zwölfers sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung. Keinesfalls bei Nässe begehen!