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Schinder (Trausnitzberg)

Bayr. Voralpen/Tegernseer, Tirol, ÖsterreichHöhe1808 mHöhendifferenz900 HmSchwierigkeitWanderung - MittelWintertauglichnein ExpositionNordost, Südost EinkehrkeineAusgangsortPp. ValeppAufstiegTrausnitzalmAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Der österreichische Schinder ist auf dem Normalweg eine einfache und recht idyllische Voralpen-Wanderung; er ist auch eine gute Alternative zu den überlaufenen Gipfeln um Tegernsee und Spitzing. Man bewegt sich durchwegs auf gut angelegten Bergwegen, lediglich die letzten Meter zum Gipfel sind steil und etwas ausgewaschen, aber nicht gefährlich. Wegen der längeren Flachetappen zu BEginn sollte man mit signifikant erhöhter Gehrzeit rechnen. Der optionale Abstieg durchs steile Schinderkar erfordert perfekte Trittsicherheit und etwas "Leidensfähigkeit" (auch im Abstieg ist das Geröll nur bedingt "abfahrbar"). Die Felshöhle kann zudem bis in den Sommer hinein durch Schneepfropfen unpassierbar sein.

Beschreibung

Hinter der Brücke geht es gleich steil hinauf zu einer beschilderten Gabelung: während der breite Weg rechter Hand zum Schinderkar führt (s. Tipp), halten wir uns an den Wanderweg, der geradeaus in den Wald führt (Route über Trausnitzalm). Eine ganze Weile geht es nun nahezu ohne Höhengewinn in S-Richtung durch den Wald, mit einem Schlenker nach W wird -ebenfalls recht flach- eine Schlucht umgangen. Ein Bachlauf wird durchschritten, nach einem kurzen Waldstück überwindet man eine etwas glitschige Bachpassage gut gesichert am Drahtseil (S). Erst jetzt macht der Weg Höhe gut und leitet hinauf zu einer querlaufenden Forststraße; unser Wanderweg setzte sich wenige Meter weiter rechts direkt in der Kehre fort. Kurz danach wird der Forstweg erneut gequert, dann leiten viele angenehm zu begehende Serpentinen durch schönen Mischwald hinauf zu den freien Flächen der Trausnitzalm (SW, Weidebetrieb, keine Bewirtschaftung). Dort hält man sich halb links (S), durchwandert das Almgelände und wird über bequeme Serpentinen zum SO-Grat des Schinders hinaufgeleitet. Der immer ausreichend breite, latschenbestandene Grat gibt nun die Richtung vor; man ersteigt ihn über mittelsteile, geröllige Serpentinen und ein paar ausgewaschene Latschengassen. Hat man die Gipfelhöhe erreicht, muss man nur noch ein paar Minuten nahezu eben nach links hinüberwandern zum bereits sichtbaren Kreuz.

Hinweis: Der Ausgangspunkt liegt in der sog. Valepp, die vom Tegernsee über Enterrottach durch eine lange Mautstraße erschlossen ist (Gebühr 5,-€, Stand 2018). Kurz vor dem Ende der öffentlichen Straße beim (geschlossenen) Forsthaus Valepp befindet sich auf der rechten Seite ein kleiner Parkplatz und direkt davor eine Fußgängerbrücke.

Tipp: Wer mit dem Normalweg auf den österreichischen Schinder nicht ausgelastet ist, kann durch das Schindertor (Einschnitt zwischen den beiden Gipfeln) noch zum etwas niedrigeren bayerischen Nachbarn hinüberwandern (ca. 100m Höhenverlust, seilversicherte Rinne). Am Schindertor beginnt auch der optionale Abstieg durch das Schinderkar, einem sehr steilen und nur bedingt "abfahrbaren" Geröllfeld mit kurzer, versicherter Kletterei durch eine Felshöhle.