Monte Fernazza (Cima Fertazza, Cima dei Viai)
Charakteristik
Auf der einen Seite ist der Monte Fernazza ein Berg mit Skibetrieb und Seilbahnzufahrt von mehreren Talorten. Auf der anderen Seite ist er ein vergleichsweise leicht zu erreichender Aussichtsberg der Extraklasse, der fast mittig zwischen den imposanten Felsbastionen Civetta und Pelmo sitzt und Panoramen von der Palagruppe über die Marmolada, den Sellastock bis zum Antelao erlaubt. Die hier begangenen Routen zeigen die beiden Gesichter des Monte Fernazza sehr gut: Der Aufstieg verläuft fernab des erschlossenen Skigebiets, der Abstiegsweg mitten durch. Beide Wege sind unschwierig, im Aufstieg zum Col di Davagnin erfordern einzelne schmale Wegstellen ein wenig Trittsicherheit; der Abstieg verläuft durchwegs auf breiten, aber teilweise steilen und gerölligen Wirtschaftswegen. Besonders empfehlenswert in der Nebensaison, wenn Seilbahnen und Skizirkus ruhen.Beschreibung
Aufstieg: Rechts von der Seilbahnstation in Pescul (großer Pp.) beginnt der beschilderte und breite Weg #569, unser Gipfelziel ist bereits ausgewiesen. Vorerst führt der Weg aber mit sehr moderatem Höhengewinn am nördlichen Bergfuß herum (W), eine unmarkierte Abzweigung darf dabei links liegen bleiben. Weiter in gleicher Richtung und wenig Steigung zu einer Dreifachkreuzung: Obwohl das Gipfelziel links ausgeschildert ist, halten wir uns geradeaus an den Wegweiser "Col della Chizza/Tabiai Forcella". Weiter gewohnt flach nach W, bis der breite Wirtschaftsweg nach SW abknickt und an einem übel malträtierten Windbruchhang abrupt endet. Linker Hand sieht man im ziemlich kahlen Hang weiß-rote Markierungen, die das schmale Steiglein zuverlässig begleiten (S, dann SW), bis es an der Lichtung Tabiai Forcella mit den Holzhüttchen in den quer laufenden Weg #566 einmündet. Wir biegen links ab (SO) und folgen dem gut markierten Steig zuerst flach durch den Wald, dann in einer langen Querung durch steile Grashänge (S). Auf der flachen Kuppe des Col di Davagnin treffen wir wiederum auf einen Schilderbaum und halten uns links (N) (vorher aber unbedingt rechts den Abstecher zum "Balcone Panoramico" einplanen, s. Tipp). Ziemlich steil führt der Steig nun die licht bewaldete Bergschulter hinauf, bewältigt geschickt einen kurzen Felsriegel und leitet schließlich in O-, später SO-Richtung am breiten Kamm durch wunderschöne Bergwiesen. In leichtem Auf und Ab auf den weithin sichtbaren Gipfel mit der Sendestation zu und in einem ganz kurzen, steileren Aufschwung zum schönen Gipfelkreuz.
Abstieg: Wir verlassen den Gipfel auf der Ostseite (Beschilderung "Malga Fontanafredda") und steigen hinab zur Skiliftstation mit dem Rif. Belvedere daneben. Anschließend bleiben wir auf der dort beginnenden schottrigen Fahrstraße, passieren das Rif. La Ciesela und arbeiten uns auf steiler Trasse in einer Links-Rechts-Kombination bergab (O). Ein ganzes Stück geht es ohne Verzweigungen weiter (NO), dann darf man den abseits des Wegs auf einem Wiesenhügel stehenden Schilderbaum nicht übersehen. Hier biegen wir links ab Richtung "Forcella Pecol" (N) und nehmen an der Verzweigung gleich dahinter für den Abstieg zum Rif. Sa Lander einfach die Skipiste (NW). Am Rifugio treffen wir rechts auf einen ausgeschilderten Wirtschaftsweg, der uns in einer langen Schleife (NO, dann NW) zurück zur Staatsstraße 251 bringt, wo wir links in wenigen Minuten zur Seilbahnstation zurück spazieren.
Hinweis: Der Gipfel ist abwechselnd als Monte/Cima Fernazza/Fertazza oder als Cima dei Viai ausgeschildert.
Tipp: Unbedingt mitnehmen sollte man am Col di Davagnin den kurzen, beschilderten Abstecher zum "Balcone Panoramico" mit fantastischem Blick auf die Felswände der Civetta und den Alleghe-See in der Tiefe.