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*Top-Tour* Windscharspitze (Große Windschar, Cima di Vento)

Hohe Tauern/Rieserferner, Südtirol, ItalienHöhe3041 mHöhendifferenz1500 HmSchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichnein ExpositionSüdwest, Südost EinkehrHuber-Alm (Sommer)AusgangsortMühlbach/AhrntalAufstiegMühlbacher Badl, Huber-Alm, Oberwanger Alm, GrubscharteAbstieg"Normalweg", Oberwanger Alm, Huber-Alm, Mühlbacher Badl


Charakteristik

Ein Aussichtsberg der Extraklasse! Durch seine isolierte und vorgeschobene Lage kann man im N den Zillertaler Hauptkamm überblicken, während im S die gesamten Dolomitenmassive aufgereiht sind - man möchte am liebsten gar nicht mehr weg von dort oben! Die Bergeinsamkeit ist auch garantiert - zu viele Bergsteiger machen sich sicher nicht auf den langen Weg von Mühlbach herauf. Hier sind wir auch beim zentralen Punkt: der Aufstieg zieht sich erheblich und ist den konditionsstarken Bergsteigern vorbehalten, die wissen, wie man sich seine Kräfte einteilt. Es sind nicht nur 1500Hm zu bewältigen, sondern auch ein langer Anmarsch durch das Mühlbachtal, auf dem man nicht sehr viel Höhe gewinnt. Auf dem Anstiegsweg gute Bergwege bis zur Grubscharte, dann ein Mix aus ausgesetzten Kraxelstellen und Gehgelände, am Abstiegsweg extrem steiles Gehgelände in unangenehm instabilem Untergrund mit erheblicher Steinschlaggefahr.

Beschreibung

Vom großen, kostenlosen Pp. am Ende der öffentlichen Straße folgt man nun eine ganze Weile der Fahrstraße tiefer hinein ins Mühlbachtal. Um das Gasthaus "Mühlbacher Badl" herum gibt es einen kurzen Abschneider (man orientiert sich Richtung "Oberwanger Alm"), dann wandert man wieder in moderater Steigung auf dem Fahrweg taleinwärts zur Oberbacher Alm, zur bewirtschafteten Huber-Alm und schließlich zur Unterwanger und Oberwanger Alm im Talschluss (NO). An der Oberwanger Alm endet der Fahrweg, am Bachübergang trifft man auf den beschilderten Abzweig zur Windschar. Im flachen Almboden ist der Weg zunächst nur undeutlich zu erkennen (einfach in N-Richtung weiter, auf blasse Markierungen achten); bald schon trifft man aber in der linken Hangflanke auf einen deutlichen und wieder gut markierten Steig. Zügig führt er in Serpentinen hinauf in einen weiteren Talkessel, den Gamslahnerboden mit seinen XXL-Steinmanndln. Leicht links haltend (NW) durchquert man den Kessel und steigt in der linken Flanke auf sehr effizientem Zickzack-Steig nach oben (NW). Direkt voraus sieht man im begrenzenden Felskamm bereits die markante Einsattelung der Grubscharte; der Weg dorthin ist gut gangbar, zieht sich aber noch erheblich, zumal nun auch einige Geröllreissen zu queren sind. Am Fuß der begrenzenden Felswände angekommen, muss man aufpassen, eine etwas undeutliche Kreuzung nicht zu übersehen (kein Schild, nur Aufschrift auf einem Felsen 2m neben dem Weg).

Aufstieg: Wer die Kreuzung übersieht oder eine Rundtour machen möchte, geht geradeaus auf dem deutlichen Hauptweg weiter (Aufschrift "Grubscharte") und steigt in bröseligen, aber nicht unangenehmen Serpentinen hinauf zur schon lange sichtbaren Grubscharte (NW). Dort geht es linker Hand über einen kurzen Felsriegel, dann helfen Seilsicherungen eine etwas ausgesetzte, steile Rinne hinauf. Nun bewegt man sich des Längeren direkt auf dem Grat auf den Gipfelaufbau der Windschar zu (SW): Gehgelände wechselt dabei stets mit leichten Kraxelstellen (I), die bisweilen etwas ausgesetzt sein können (kurze Stellen). Kurz bevor man auf eine geröllübersäte Hochfläche gelangt, passiert man die Einmündung des alternativen Anstiegsweg (Rückweg). Mit leichtem Höhenverlust durchquert man das Steinmeer (W) und arbeitet sich zunächst noch auf ordentlichem Steig den Gipfelaufbau hinauf. Mit zunehmender Höhe wechseln Steigspuren, leichte Kraxelstellen und Blockwerk im Steilgelände ab (gut auf Markierungen achten!), die letzten Meter zum Kreuz sind dabei wieder etwas exponiert.

Abstieg: Zurück zur bekannten Verzweigung am Grat, dann nehmen wir zur Abwechslung den rechten Pfad (SO). Er führt in engen Serpentinen ausgesprochen steil und mitunter auch sehr unangenehm bröselig direkt durch die Steilflanke. Ein Schlenker nach rechts zur Umgehung einer kleinen Schlucht bringt nur kurzzeitig Erholung, auch dort gilt es bald wieder, steile Rinnen hinabzurutschen und instabile Schuttreissen sicher zu begehen. Mühsam arbeitet man sich hinunter zum beschrifteten Stein und zur Einmündung in den Aufstiegsweg. Weiterer Abstieg wie Aufstieg.

Vorsicht: Der hier als Abstieg begangene "Normalweg" zur Windschar führt durch sehr steiles, extrem instabiles Gelände und ist daher sehr steinschlaggefährdet.

Hinweis: nach Mühlbach gelangt man aus dem Ahrntal (Uttenheim) über eine schmale, steile Bergstraße; ebenso aus dem Pustertal über Percha/Tesselberg. Am Ortsrand ist der noch knapp 2km weiter taleinwärts liegende Wander-Pp. deutlich ausgewiesen.