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Treffauer

Kaisergebirge, Tirol, ÖsterreichHöhe2304 mHöhendifferenz1450 HmSchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichnein ExpositionSüd, West EinkehrkeineAusgangsortScheffau, Stichstraße zum Gsthf. JägerwirtAufstiegWegscheid-Nieder/Hoch-Alm, Wasserfall, SchneekarAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Ein typischer Vertreter des Wilden Kaisers: nicht besonders hoch, aber wild und nicht zu unterschätzen! Drei Dinge braucht man reichlich für die Treffauer-Besteigung: perfekte Trittsicherheit im tw. exponierten Steilgelände, Schwindelfreiheit und jede Menge Durchhaltevermögen! Bis zum Wasserfall bewegt man sich auf guten Wiesenpfaden, oberhalb wird es dann ruppiger und durchgehend sehr steil; ab dem Schneekar bewegt man sich dann bis zum Vorgipfel in einem Mix aus Steigspuren im steilen Grasgelände und ebenso steilen Schrofen; der Gipfelgrat ist den 100% Schwindelfreien und Trittsicheren vorbehalten. Als vorgeschobener Aussichtsposten bietet der Treffauer nicht nur einen spektakulären Blick ins wilde Herz des Kaisers, sondern auch einen umfassenden Ausblick auf den Hauptkamm mit Zillertaler und Tauern...

Beschreibung

Vom Pp. am Gasthaus Jägerwirt am Ende der öffentlich befahrbaren Straße folgt man geradeaus dem (dann gesperrten) Fahrweg flach nach N, überquert eine Fußgängerbrücke und wandert gemütlich hinauf zur Freifläche der Wegscheid-Niederalm (bzw. deren Reste; sie wurde im Winter 2012 von einer Lawine komplett zerstört). Die nächste Etappe zur Wegscheid-Hochalm kann man auf zwei Arten angehen:

a) man geht links an der ehemaligen Alm vorbei und steigt auf kleinem Steig am Bach entlang hinauf zur Wegscheid-Hochalm oder

b) man bleibt auf dem nach rechts abknickenden Fahrweg, folgt ihm um etliche Schlaufen und benutzt dann den linker Hand abzweigenden, beschilderten Abkürzer.

An einem Gatter unterhalb der Alm treffen die Routen wieder zusammen, führen nun als Wiesenpfad hinauf zur Hütte (NO) und münden schliesslich in den quer verlaufenden "Wilde-Kaiser-Steig", wo man sich links hält (W). Nach wenigen Metern kommt aber schon die nächste Kreuzung (beschildert), wo man rechts abbiegt und durch einen etwas ausgewaschenen Weg hinaufsteigt zur Felswand mit dem Wasserfall (N). Rechts davon geht es nun sehr steil, manchmal unangenehm bröselig und wurzelig auf vielen Serpentinen hinauf ins Schneekar (NO). Dort folgt man aber nicht den Steigspuren im Schotter, sondern wendet sich nach rechts (SO, Farbmarkierungen) und kraxelt einen mittelsteilen Schrofenhang hinauf (I, eine kurze versicherte Stelle). Weiterhin knackig steil geht es auf gerölligen Serpentinen und Schrofen entlang der Felswand, eine ausgesetzte Querung ist dabei nur tw. versichert. Mit dem Erreichen des freien Wiesengeländes wird das Vorwärtskommen etwas erleichtert; nach wiederum zahllosen Serpentinen zieht der schrofige Steig nach links (NO) hinüber und erklimmt einen schmalen Grasrücken, dem man nach rechts (O) zum nächsten Schrofenhang folgt. Man durchklettert eine kurze Felsrinne(I), hält sich an deren oberen Ende scharf links und steigt über weiterhin sehr steiles Gelände in einer Mischung aus schrofigem Pfad und leichter Kraxelei in O-Richtung, bis man den Grasgupf des Vorgipfels erreicht hat.

Der Übergang zum Hauptgipfel erfordert nun nochmal höchste Konzentration, denn ab hier ist das Gelände recht exponiert und verträgt keinen Fehltritt: zuerst auf dem Grat, dann auf tw. nur fußbreiter Spur im Steilgelände der rechten Hangflanke arbeitet man sich nach SO hinüber zum nächsten Felsgupf, den man umrundet. Weiter recht ausgesetzt geht es zum nun sichtbaren Hauptgipfel in einem Mix aus Gerade-noch-Gehgelände und leichter Kraxelei (I)

Vorsicht: oberhalb des Wasserfalls ist das durchgängig harmlose Gelände zu Ende: auch im Aufstieg zum Vorgipfel gibt es ausgesetzte, sehr steile Stellen, an denen man nicht ins Rutschen kommen sollte; am Grat zwischen Vor- und Hauptgipfel ist kein Stolperer oder Rutscher erlaubt - Absturzgelände! Dringend abgeraten werden muss von der Begehung des Treffauers bei Nässe, da der Mix aus Schrofen und Erde eine unangenehme Schmierschicht entwickelt. Die Höhendifferenz plus die Steilheit und Beschaffenheit des Geländes erfordert hohen Kraftaufwand!